Compare with  
Legend:
inserted text deleted text

Hyperkaliämie – zu viel Kalium im Blut

Was ist eine Hyperkaliämie?

Definition

Von einer Hyperkaliämie spricht man, wenn die Konzentration von Kalium im Blut erhöht ist. Kalium ist ein Mineralstoff, dessen Gleichgewicht eine bedeutende Rolle für die Funktion lebenswichtiger Prozesse in unserem Körper spielt. Je nach Höhe des Wertes unterscheidet man eine leichte, mittelschwere und schwere Hyperkaliämie.

Eine VonHyperkaliämie beginnt ab Werten von 5,0–5,4 mmol/l. Man spricht von einer mittelschweren Hyperkaliämie bei Werten zwischen 5,5–6 mmol/l. Eine schwere Hyperkaliämie liegt ab einem Wert von 6 mmol/l vor.

Symptome

In den meisten Fällen handelt es sich bei der Hyperkaliämie, um eine Erkrankung, die langsam entstanden ist. In diesen Fällen treten je nach Höhe des Kaliumwertes selten Beschwerden auf. Häufig handelt es sich um einen Zufallsbefund in einem Routinelabor. Dennoch können manche auf einen zu hohen Kaliumwert im Blut mit Beschwerden reagieren.

So kann es zu Magen-Darm-Beschwerden mit Koliken und Durchfällen kommen. Zu hohe Kaliumwerte können sich auch in Form von Muskelschwäche, Verwirrtheit und/oder Unruhe äußern. Bei einer schweren Hyperkaliämie spricht man je nach Labor ab Werten, welche 6 mmol/Liter [falscher Grenzwert, bitte richtig vom Arztartikel abschreiben! außerdem heißt es mmol/l] überschreiten. Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, dessen Gleichgewicht eine wichtige Rolle fürbesteht die FunktionGefahr lebenswichtigervon Prozesse unseres Körpers spielt.

Symptome

Ein langsamer Anstieg des Kaliumhaushaltes verursacht häufig zunächst keine Symptome. Anders verhält es sich bei einer akut einsetzenden schweren Hyperkaliämie, welche bei massiven Gewebeschäden wie nach einer Verbrennung oder einem Unfall auftreten kann. In solch einem Fall ist das Gleichgewicht dermaßen gestört, dass gefährlichelebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und Lähmungen auftreten können.

Bei einem allmählichen Anstieg des Kaliums kann es zu einer Vielzahl an Symptomen kommen. Es ist möglich, dass es bei den betroffenen Personen z.B. zu einer Muskelschwäche, Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden kommt. Des Weiteren können Unruhe und Verwirrtheit auftreten. 

Ursachen

Die Kaliumkonzentration im Blut unterliegt einer engen Regulation, da die Erregbarkeit der Zellen u.  a. über Kalium gesteuert wird: Kalium gehört zu den sogenanntensog. Elektrolyten und ist entscheidend für die Signalübertragung z.  B. zwischen NervenzelleNerven- und MuskelzelleMuskelzellen. Ist die Kaliumkonzentration zu hoch oder zu niedrig, ist diese Signalübertragung gestört. 

Kalium kommt zu einem geringen Anteil von ca. 2 % frei im Blut vor. Der98 % größtedes TeilKaliums befindetbefinden sich in den Körperzellen, v. a. Gemessenin wirdMuskelzellen. allerdingsDie dieBlutuntersuchung Konzentrationmisst imden Blutkleineren, freien Anteil von Kalium DieseDieser wird durch die Aufnahme von Kalium mit der Nahrung im Darm, durch Ein- und Ausstrom in/aus den Zellen sowie vor allemv. a. durch eine genau abgestimmte Ausscheidung mit dem Urin über die Nieren gesteuert.

Die

Hauptursachen für eine Hyperkaliämie liegen:

  • an einer vermehrtenVermehrte Aufnahme von Kalium durch die Nahrung oder durch eine Bluttransfusion
    • Kaliumreiche Nahrungsmittel umfassen insbesondere Bananen, Kartoffeln und Kartoffelprodukte wie Chips, Trockenobst, Zartbitterschokolade und Tomatenmark.
  • einer vermindertenVerminderte Ausscheidung von Kalium über die Nieren
  • oder einer groGroßene Freisetzung von sonst zellgebundenenzellgebundenem Kalium ins Blut, z.B. durch Zellschäden bei Verbrennungen
  • Kaliumerhöhende Medikamenten

Kaliumreiche

Verminderte Nahrungsmittel umfassen insbesondere Bananen, Trockenobst und Zartbitterschokolade [Liste ergänzen]. Bei zeitgleich vorliegender Vorerkrankungen [Einzahl] mit einem Überkonsum kaliumreicher Nahrungsmittel ist die Gefahr einer Hyperkaliämie erhöht.

Kaliumausscheidung

DieEine verminderte Ausscheidung von Kalium kann durch verschiedene Faktoren bedingt sein.  Der häufigste Grund ist eine eingeschränkte Nierenfunktion (Niereninsuffizienz). Die Niere kann Kalium nicht mehr genügend in den Urin transportieren, weshalb sich Kalium im Blut ansammelt. Dies kann sowohl bei einem akuten Nierenversagen als auch bei einer chronischen Nierenkrankheit der Fall sein. 

Die Ausscheidung von Kalium über die Nieren wird außerdem von Hormonen gesteuert. Bestimmte Hormonstörungen begünstigen eine unzureichende Ausscheidung und damit die Anreicherung von Kalium, z.  B. die Addison-Krankheit, bei der es an dem Hormon Aldosteron mangelt.

Medikamente und Vorerkrankungen

Zudem greifen viele Arzneimittel in den Kaliumhaushalt ein, z.  B. ACE-Hemmer, Betablocker, sogenanntesog. kaliumsparende „Wassertabletten" (Diuretika) oder, nichtsteroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Heparin. Ein Risiko für eine Hyperkaliämie besteht vor allem dann, wenn mehrere dieser Präparate eingenommen werden.

Auch eine Herzinsuffizienz kann zu einer Hyperkaliämie führen.

Eine Umverteilung des Kaliums aus den Zellen ins Blut kann u.a durch eine Zellzerstörung , z. B. wenn Muskeln stark geschädigt wurden (Rhabdomyolyse), bei Verbrennungen, im Rahmen einer Krebstherapie oder nach inneren Blutungen entstehen. Auch ein Insulinmangel wie bei einer Diabetes-Erkrankung und einen dadurch stark erhöhten Blutzucker (Hyperglykämie) kann den Kaliumhaushalt in die Höhe treiben.  Bestimmte Herzmedikamente sind dafür bekannt, dass sie bei falscher Dosierung ebenfalls zu einer Hyperkaliämie beitragen, wie die sogenanntensog. Herzglykoside (Digitalis). Am häufigsten liegt bereits eine Vorerkrankung vor, die durch die zusätzliche Einnahme von kaliumerhöhenden Medikamenten zu einer Hyperkaliämie führt.

Eine Umverteilung des Kaliums aus den Zellen ins Blut kann u. a. durch einen Zelluntergang, z. B. wenn Muskeln durch einen Unfall stark geschädigt wurden (Rhabdomyolyse), bei Verbrennungen, im Rahmen einer Krebstherapie oder nach inneren Blutungen entstehen. Auch ein Insulinmangel wie bei einer Diabetes-Erkrankung und einen dadurch stark erhöhten Blutzucker (Hyperglykämie) kann den Kaliumhaushalt in die Höhe treiben.

Mögliche Messfehler?

Manchmal erhält man bei einer Blutentnahme falsch hohe Kaliumwerte, welchedie durch eine zu lange Stauung mit dem Stauschlauch oder eine falsche Lagerung des Blutröhrchens enstehenentstehen können. Wenn die Kaliumwerte in der Vergangenheit immer in Ordnung waren, sollte daher an einen Messfehler gedacht werden und die Untersuchung wiederholt werden.

Häufigkeit

Bei Betroffenen, welchedie in der Notaufnahme [es heinotfallmäßt "Notfallpatientenig im Krankenhaus", nicht jeder mit Platzwunde wird da mitgezählt]  behandelt werdenwurden, zeigte sich in bis zu ca. 10  % der Fälle eine Hyperkaliämie. Dabei waren ältere Menschen häufiger von einer Hyperkaliämie betroffen.

Personen mit einer chronischen Niereninsuffizienz sind in bisca. zur Hälfte40–50 % der Fälle von einer Hyperkaliämie betroffen.

Untersuchungen

Patient*innen zeigen oft wenig Symptome. Durchfall, Darmkoliken, Muskelschwäche, Missempfindungen an Armen oder Beinen, Lähmungen, Herzrhythmusstörungen, Herzstolpern, Unruhe und Verwirrung können auftreten.

Die körperliche Untersuchung durch die Ärzt*innen kann Hinweise auf ursächliche Erkrankungen wie eine Herzschwäche, Bluthochdruck bei Nierenschwäche oder eine Krebserkrankung ergeben.

Die wichtigste technische Untersuchung zur Feststellung einer Hyperkaliämie ist eine Blutentnahme mit einer Messung des Serum-Kalium-Werts. Um eine Nierenfunktionsstörung festzustellen, werden außerdem die Nierenwerte bestimmt. Daneben sind der pH-Wert und, die Konzentration der anderenanderer Elektrolyte (Natrium, Kalzium) Schilddrüsenwerte und der Blutzucker von Bedeutung. 

Bei Eineinem EKGerhöhten Serumkalium kann ein EKG Veränderungen aufweisen, die Vorzeichen einer Herzrhythmusstörung sein können.

Sollte es bei einer Untersuchung zu einem unerwartet hohen Kaliumwert kommen, sollte an einen Messfehler gedacht und die Untersuchung wiederholt werden.

Behandlung

Die Therapie der Hyperkaliämie richtet sich nach der Ursache und der Höhe des Serum-Kalium-Wertes. Handelt es sich um eine eine schwere Hyperkaliämie mit Zeichen von Herzrhythmusstörungen so muss die Therapie unter engmaschiger Überwachung im Krankenhaus erfolgen. Bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung kann eine Dialyse (Blutwäsche) erwogen werden.

Bei weniger hohen Kaliumspiegeln erfolgt die Therapie ambulant und richtet sich nach der zugrundeliegendenzugrunde liegenden Ursache. Medikamente, die eine Erhöhung des Kaliums verursachen, werden, wenn möglich, abgesetzt und durch andere Präparate getauschtausgetauscht. Kaliumhaltige Nahrungsmittel sollten sparsam konsumiert werden oder gänzlich gemieden werden. 

Bei einer leichten Hyperkaliämie reicht es in der Regel aus, die Ernährung umzustellen, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und evtl. Medikamente, sogenanntedie Austauscherharzekaliumbindend wirken, einzunehmen, die das Kalium binden sollen. Auch bestimmte "Wassertabletten" (Diuretika) fördern das Ausschwemmen von Kalium mit dem Urin und können therapeutisch genutzt werden.

Handelt es sich um eine schwere Hyperkaliämie mit Zeichen von Herzrhythmusstörungen, so muss die Therapie unter engmaschiger Überwachung im Krankenhaus erfolgen. Bei Patient*innen mit einer schweren Nierenfunktionsstörung kann eine Dialyse (Blutwäsche) erwogen werden. Ebenfalls erfolgt die Behandlung im Krankenhaus, wenn andere Beschwerden mit Muskellähmungen oder Verwirrtheit aufgrund der Hyperkaliämie auftreten.

Vorbeugung

Vorbeugende Maßnahmen richten sich nach der zugrunde liegenden Ursache der Hyperkaliämie. Neigt jemand aufgrund von Nierenfunktionsstörungen oder bestimmten Medikamenten zu einer Hyperkaliämie, sind mögliche Maßnahmen eine kaliumarme Kost und wenn möglich die Umstellung auf Medikamente, die eine Hyperkaliämie nicht begünstigen. 

Regelmäßige Blutkontrollen mit Bestimmung des Serum-Kalium-Wertes sollten erfolgen, um eine Entgleisung zu verhindern. Auch bei der Einnahme neuer Medikamente, sollte darauf geachtet werden, dass diese wenn möglich nicht zu einer erhöhten Kaliumkonzentration beitragen.

Prognose

Eine unbehandelte  schwere Hyperkaliämie ( Kaliumwert >  6,5  mmol/Literl) kann potenziell lebensbedrohlich sein. Bei entsprechender Therapie ist die Prognose abhängig von der Grunderkrankung. Eine nur mäßige Erhöhung des Kaliums lässt sich in der Regel gut behandeln. Nach der Therapie sind regelmäßige Blutentnahmen oder auch EKG-Aufzeichnungen zur Kontrolle im Verlauf Verlaufskontrolle zu empfehlen.

Weitere Informationen

AutorenAutorin

  • Dr.med.Susanna Natalie AnasiewiczAllahwerde, ÄFachärztin für Allgemeinmedizin, Davos
  • Catrin Grimm, Ärztin Weiterbildung Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
  • Susanne Meinrenken, Dr. med., Bremen
  • Marleen Mayer, Ärztin, MannheimBerlin
Kalium; Hyperkaliämie; Zu viel Kalium; Nährstoffe; Azidose; Erhöhter Kaliumspiegel; Erhöhte Kaliumkonzentration; Verminderte Kaliumausscheidung; Chronische Niereninsuffizienz; Muskelschwäche; Schlaffe Lähmung; Nierenschwäche; Blutwäsche; Dialyse
Hyperkaliämie – zu viel Kalium im Blut
https://deximedcms-de.debonnierhealthcare.no/home-shortcut/klinische-themen/endokrinologieendokrinologiestoffwechsel-stoffwechselshortcut/patienteninformationen/verschiedene-krankheiten/hyperkaliaemie/
SA 17.10.22 MM 22.08.18; SM 30.04.2019 NA 04.06.2022
document-information document-nav document-tools
Von einer Hyperkaliämie spricht man, wenn die Konzentration von Kalium im Blut erhöht ist. Kalium ist ein Mineralstoff, dessen Gleichgewicht eine bedeutende Rolle für die Funktion lebenswichtiger Prozesse in unserem Körper spielt. Je nach Höhe des Wertes unterscheidet man eine leichte, mittelschwere und schwere Hyperkaliämie. Von einer schweren Hyperkaliämie spricht man je nach Labor ab Werten, welche 6 mmol/Liter [falscher Grenzwert, bitte richtig vom Arztartikel abschreiben! außerdem heißt es mmol/l] überschreiten. Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, dessen Gleichgewicht eine wichtige Rolle für die Funktion lebenswichtiger Prozesse unseres Körpers spielt.
Endokrinologie/Stoffwechsel
Hyperkaliämie
/link/4bf83784f0d54b3ab4439112d07814fa.aspx
/link/4bf83784f0d54b3ab4439112d07814fa.aspx
hyperkaliaemiehyperkaliamie
SitePublic
Hyperkaliämie
anders.skjeggestad@nhi.no
marlies_karsch@webanders@nhi.de (patched by system)no
de
de
de