Definition:Ist eine schwere, chronische Infektionskrankheit, die durch Mycobacterium leprae verursacht wird und zu Hautläsionen und schweren neurologischen Schäden führen kann.
Häufigkeit:Lepra kommt heute hauptsächlich in ländlichen Gebieten Südostasiens, Chinas, des tropischen Afrikas und Südamerikas vor.
Symptome:Die meisten Infizierten sind asymptomatisch oder weisen diffuse Anfangssymptome wie Empfindlichkeit, Juckreiz oder Brennen der Haut mit begleitender Muskelschwäche auf.
Befunde:Hautläsionen und verdickte periphere Nerven mit eingeschränkter Funktion sind häufige klinische Merkmale. Im fortgeschrittenen Stadium Sensibilitätsverluste, Muskelatrophien und Deformitäten.
Diagnose:Nachweis säurefester Bakterien mittels PCR oder Mikroskopie.
Behandlung:Eine Polychemotherapie besteht aus einer Kombination aus Rifampicin, Dapson und Clofazimin.
Allgemeine Informationen
Definition
Die Lepra (Morbus Hansen) ist eine schwere, chronische Infektionskrankheit, die durch Mycobacterium leprae verursacht wird und vor allem die Haut und die peripheren Nerven befällt.1-2
Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die unbehandelt zu schweren neurologischen Schäden führen kann.
Sie entwickelt sich langsam und kann schwierig zu diagnostizieren sein, mit einer geeigneten Kombinationsbehandlung kann die Krankheit geheilt werden.
Zwei Haupttypen
Tuberkuloide Lepra
Auch als glatte Lepra bezeichnet, da die infizierte Person nur wenige Bakterien und wenige Läsionen aufweist. Diese Form befällt vor allem das Nervensystem und ist durch Sensibilitätsstörungen und Platzwunden gekennzeichnet.
Auch als Knoten-Lepra bezeichnet. Die infizierte Person weist große Mengen Bakterien in der Haut auf und ein ausgeprägtes Krankheitsbild. Dieses ist charakterisiert durch Knoten im Gesicht, an den Händen und in inneren Organen. Unbehandelte lepromatöse Patienten stellen wahrscheinlich die Hauptinfektionsquelle für die weitere Verbreitung dar.
entsteht bei einer inadäquaten Immunreaktion auf M. leprae.3
Häufigkeit
Lepra kommt heute hauptsächlich in ländlichen Gebieten Südostasiens (besonders in Indien, Bangladesch, Sri Lanka, Indonesien, Nepal, Myanmar), Chinas, des tropischen Afrikas (besonders in der Republik Kongo, in Tansania, Mosambik, Äthiopien und im Sudan) und Südamerikas (besonders in Brasilien) vor.3
Die zunehmende Migration erhöht die Möglichkeit, dass die Krankheit auch in den westlichen Ländern auftaucht.
In Deutschland traten in den vergangenen Jahren nur einzelne importierte Erkrankungen auf.3
Seit 2001 werden dem Robert Koch-Institut zwischen 1 und 5 importierte Leprafälle pro Jahr gemeldet.4
Im Jahr 2014 wurden 2 Erkrankungen an Lepra sowie ein Nachweis von Mycobacterium leprae ohne klinisches Bild gemäß Falldefinition ans RKI übermittelt. Die Erkrankungen betrafen zwei Männer im Alter von 28 bzw. 73 Jahren. Die Infektionsländer waren Bangladesch bzw. Pakistan.4
Inzidenz
Weltweit ist eine stark rückläufige Inzidenz dokumentiert: ca. 5,2 Mio. Fälle im Jahr 1985, rund 800.000 Fälle im Jahr 1995 5 und etwa 190.000 Fälle im Jahr 2012.
Das Eliminationsziel der WHO (< 1 Fall pro 10.000 Einwohner) wurde in vielen Ländern erreicht.6
Weltweit muss aber bisher immer noch mit ca. 250.000 Neuerkrankungen/Jahr gerechnet werden. Die Eradikation ist in weiter Ferne.3
Prävalenz
Inzwischen gibt es nur drei Länder in der Welt, die mehr als einem neuen Fall pro 10.000 Einwohner haben: Brasilien, Nepal und Osttimor
Die höchste Prävalenz gibt es in Südostasien. Die Krankheit ist aber auch in einigen afrikanischen Ländern und dem Nahen Osten weit verbreitet.
Die Mehrzahl aller registrierten Patienten lebt in Indien.
Die Prävalenz hat sich in den letzten Jahren infolge der Einführung von Polychemotherapien reduziert.
Alter
Ca. 10% der Patienten sind Kinder.
Seit mehr als 50 Jahren unterstützt die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe den Aufbau von Gesundheits- und Sozialstrukturen in Afrika, Asien und Lateinamerika. In dieser Zeit konnten mehr als 2,1 Millionen Leprakranke und 3,9 Millionen Tuberkulosekranke medizinische und soziale Hilfe erhalten.
Ätiologie und Pathogenese
Durch das säurefeste Stäbchen Mycobacterium leprae verursacht.
Die klinischen Manifestationen sind abhängig von der Immunabwehr der infizierten Person gegen Mycobacterium leprae.
Hautläsionen und vergrößerten periphere Nerven mit Funktionsstörungen sind die klinischen Merkmale von Lepra.
Bereits im Jahr 1873 beschrieb Gerhard H. Armauer Hansen in Bergen (Norwegen) erstmals das Bakterium, ohne jedoch eine Verbindung zwischen Erreger und Krankheit eindeutig darzustellen.6
Pathogenese
Mycobacterium leprae ist ein säurebeständiges und obligat intrazelluläres Bakterium, das nicht auf Labormedien kultiviert werden kann.
Es weist eine relativ lange Überlebensdauer im Erdreich auf.6
Das Bakterium neigt dazu, die Haut und die peripheren Nerven der kühlsten Bereiche des Körpers wie Kinn, Wangen, Ohrläppchen, Knie und die distalen Extremitäten zu befallen.
Pathogenetisch werden die Nervenschäden durch direkte Erregerinvasion mit entzündlichen Infiltraten in Nerven und Spinalganglien verursacht.7
Ansteckung
Der Mensch ist der Hauptwirt, die Krankheit wird am häufigsten durch Sekrete von infizierten Patienten (Nasensekret, Hautulzera) verbreitet.
Sie kann auch durch direkten Hautkontakt übertragen werden.
Die Übertragung, die noch nicht völlig aufgeklärt ist, setzt einen längeren engen körperlichen Kontakt zu einem unbehandelten (erregerreichen) Leprakranken voraus.3
Der Eintritt des Erregers erfolgt möglicherweise über den Respirationstrakt oder durch kleinere Hautläsionen.3
In den USA fand man die gleiche genetische Variante des Bakteriums sowohl bei Menschen als auch bei Gürteltieren mit dicker, ledriger Haut, was darauf hindeutet, dass es sich in dieser Region um eine Zoonose handeln kann.8
Gürteltiere sind dafür bekannt, ein natürliches Reservoir für das Lepra-Bakterium zu sein. Sie wurden daher in Tierversuchen für die Lepraforschung genutzt.
Lepromatöse Lepra kann während der Schwangerschaft auf den Fetus übertragen werden.3
Inkubationszeit
Einige Jahre, wahrscheinlich bis zu 20 Jahre, durchschnittlich ca. 4 Jahre
Genetischer Schutz
Die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung ist nicht anfällig für Lepra, eine familiäre Häufung konnte nachgewiesen werden.
95 % aller mit M. leprae Infizierten erkranken nicht an Lepra.3
Lepra-Manifestationen hängen von der Immunabwehr der infizierten Person gegen Mycobacterium leprae ab.
Eine genetisch festgelegte Anfälligkeit entscheidet, ob die Krankheit sich entwickelt und wie die Infektion sich manifestiert.10
Das klinische Bild kann von einer lokal begrenzten Infektion der Haut (tuberkuloide Lepra) bis zu einer diffus ausgebreiteten Krankheit (lepromatöse Lepra) variieren.
Symptome
Die meisten Infizierten sind asymptomatisch oder weisen diffuse Anfangssymptome wie Empfindlichkeit, Juckreiz oder Brennen der Haut mit begleitender Muskelschwäche auf.
Eine einzelne Hautläsion kann nach einer Inkubationszeit von zwei bis vier Jahren (drei Monate bis 40 Jahre) auftreten.11
Dieses erste Stadium wird als indeterminierte Lepra bezeichnet. Bei vielen Patienten (ca. 75 %) heilt die Läsion spontan.
Lokale Hautveränderungen mit Pigmentstörungen und Ödemen entlang der Hautnerven und Verdickungen der Haut können besonders das Gesicht entstellen.
Es kommt zu einer progrediente Zerstörung der Nervenbahnen und Entwicklung einer Muskelatrophie.
Sensibilitätsstörungen an Händen und Füßen können Ulzerationen mit anschließenden bakteriellen Hautinfektionen zur Folge haben.
Stimmbandläsionen können zu einer hellen, heiseren Stimme führen.
Lepra kann auch Erkrankungen an Augen, oberen Atemwegen und am Skelett verursachen.
Klinische Formen
Indeterminierte Lepra
Anfangsstadium, heilt spontan in 75 % der Fälle.
Tuberkuloide Lepra
Durch wenige Hautläsionen und niedrigen Keimzahlen gekennzeichnet.
Borderline-tuberkuloide Lepra
Borderline-Lepra
Borderline-lepromatöse Lepra
Lepromatöse Lepra
Durch diffuse Hautläsionen und hohe Keimzahlen gekennzeichnet.
Sonstige Klassifizierungen
Die Lepra kann auch nach der Zahl der Hautläsionen und der Anzahl der Bakterien im Hautabstrich klassifiziert werden:
Paucibazilläre Erkrankung
indeterminierte, tuberkuloide und borderline-tuberkuloide Lepra
weniger als sechs Hautläsionen und keine Bakterien im Hautabstrich
Multibazilläre Erkrankung
Borderline-Lepra, borderline-lepromatöse und lepromatöse Lepra
sechs oder mehr Läsionen mit oder ohne positive Hautabstrich
Klinische Untersuchung
Klinisch erinnert Lepra an viele dermatologische und neurologische Erkrankungen.
Lepra stellt sich in der Regel mit gefühlslosen Hautläsionen begleitet von verdickten peripheren Nerven dar.
Das Aussehen der Hautläsionen variiert je nach klinischem Stadium.
Klinische Merkmale bei den verschiedenen klinischen Stadien
Tuberkuloide Lepra
Haut
wenige Läsionen, asymmetrisch verteilt
klar abgegrenzt
hypopigmentiert oder erythematös (bei heller Haut)
Die am häufigsten betroffenen Nerven sind N. auricularis magnus, N. radialis, N. ulnaris, N. peroneus communis und N. tibialis posterior.
Lepromatöse Lepra
Haut
Die Hautläsionen sind zahlreich und symmetrisch verteilt.
Sie sind makulös, papulös, nodulär oder erscheinen als flächenhafte Infiltrate.3
Die Haut auf Stirn, Wangen und Ohrläppchen ist verdickt. Es kommt zu einem Verlust der lateralen Augenbrauen (spät einsetzende Veränderungen).
leichte Hypopigmentierung oder Erythem
Die Läsionen haben eine glatte, glänzende Oberfläche.
spät auftretende Störung des Schwitzens oder des Tastsinns
Die Beteiligung der Nasen-Rachenschleimhaut kann bis zur Zerstörung des Nasenseptums und des Kehlkopfes führen. Das blutig-schleimige Nasensekret ist meist infektiös.
Am Auge kann sich die Erkrankung als Keratitis oder Iritis manifestieren.3
Nerven
Die Schädigung tritt spät auf, verläuft aber progredierend.
Hypästhesie über den Extensoren von Beinen, Füßen, Unterarmen und Händen
Die distale Schwäche beginnt bei den inneren Muskeln der Hände und Füße.
Eine länger bestehende lepromatöse Lepra führt bei Männern manchmal zu einer Hodenatrophie mit nachfolgender Gynäkomastie.
Entscheidend für die Diagnostik ist der Erregernachweis mittels Nukleinsäurenachweis (z. B. PCR).3
Hautabstrich zum Nachweis säurefester Stäbchen
Mit einer Skalpellklinge abschaben und kleine Schnitte in die Haut machen.
Austretende Gewebeflüssigkeit wird auf einen Objektträger gestrichen und für die Testung auf säurefeste Bakterien mit dem Ziehl-Neelsen-Verfahren eingefärbt.
Die Bakterien können nicht kultiviert werden.
Hautbiopsie
Kann vor allem bei einer paucibazillären Erkrankung sinnvoll sein.
Serologie (PGL-1-Antikörper)
Hat einen geringen klinischen Stellenwert.
Falsch-positive Ergebnisse der lipoid- und treponemenspezifischen Antikörpertests werden bei Lepra beobachtet.12
Der Lepromin-Hauttest kann Hinweise auf den Typ einer bestehenden Lepra geben, ist jedoch kein Mittel der primären Diagnostik.3
Die Krankheit sollte von einem auf Tropenmedizin spezialisierten Facharzt behandelt werden.
Therapie
Therapieziel
Heilung von Läsionen
Verhinderung irreversibler Nervenschäden
Verhinderung einer Übertragung
Allgemeines zur Therapie
Für Fluorchinolone wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur Anwendungsbeschränkungen empfohlen: Besondere Vorsicht bei Älteren und bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung. Keine Kombination mit Kortikosteroiden. Nicht empfohlen als Mittel der 1. Wahl zur Behandlung leichter und mittelschwerer Infektionen.13
Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um irreversible Nervenschäden zu vermeiden.14
Als Standardtherapie gelten verschiedene Kombinationsbehandlungen mit Antibiotika: Dapson, Rifampicin und Clofazimin.
Daneben sollte – entsprechend den Erfordernissen – eine symptomatischesymptomatische Therapie erfolgen (Wundversorgung, Bewegungstherapie bei Lähmungserscheinungen u. a.).3
Es kommen sogenannte Lepra-Reaktionen vor (akute Entzündungsreaktionen), auch in einer Form mit Erythema nodosum leprosum: sensible, subkutanen Knoten, Fieber, Arthralgie, Neuralgie.
betroffen sind bis zu 25 % der Patienten mit paucibazillärer Lepra und bis zu 40 % der Patienten mit multibazillärer Lepra
können während der Behandlung, aber auch Jahre und Jahrzehnte später rezidivierend auftreten. 6
Medikamentöse Therapie
Bevorzugtes Regime
Enthält eine Kombination aus Rifampicin, Dapson und Clofazimin.
Von diesen Medikamenten gilt Rifampicin als das wirksamste bakterizide Medikament gegen Mycobacterium leprae. Es tötet 99,99 % der Bakterien mit einer Einzeldosis.
Rifampicin wird daher nicht häufiger als einmal pro Monat verabreicht. Der Patient ist nach ein bis zwei Wochen nicht mehr infektiös.
Tuberkuloide Lepra
Wird in der Regel mit einer Dualtherapie (Dapson und Rifampicin) über sechs Monate behandelt.
tägliche Dapson- (100 mg) und monatliche Rifampicin-Gabe (600 mg).6
Doch eine Einzeldosis-Therapie scheint genauso gute Ergebnisse zu liefern.15
Lepromatöse Lepra
Erfordert eine Triple-Therapie über 12 Monate (zusätzlich Clofazimin).
tägliche Dapson- (100 mg) und Clofazimin-Gabe (50 mg) plus monatliche Rifampicin- (600 mg) und Clofazimin-Gabe (300 mg)6
bei singulären Läsionen auch mit Rifampicin, Ofloxacin und Minocyclin3
Alternative Medikamente (z. B. Ofloxacin, Rifapentin), die in ersten Versuchen eine gute Bakterizidie gegenüber Mycobacterium leprae zeigten, stehen zur Verfügung. Klinische Studien in ausreichendem Maße liegen aber noch nicht vor.15
Andere präventive Behandlungsmethoden haben schlechte Ergebnisse gezeigt.
Meldepflicht
Meldepflicht bei direktem oder indirektem Erregernachweis in Verbindung mit einer akuten Infektion gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 31 IfSG.3
Verlauf, Komplikationen und Prognose
Verlauf
Inkubationszeit: Einige Jahre, wahrscheinlich bis zu 20 Jahre, durchschnittlich ca. 4 Jahre
langsamer, schleichender Verlauf im frühen Stadium
Ein großer Teil der Infizierten erfährt im Frühstadium eine Spontanheilung.
Unbehandelt kann die Erkrankung langsam fortschreiten. Es entwickeln sich zunehmend Hautläsionen und Nervenschäden.
Migranten
Lepra nimmt einen langen und schleichenden Verlauf mit einer langen asymptomatischen Phase.
Es wird geschätzt, dass sich die Erkrankung bei einem Migranten mit asymptomatischer Lepra innerhalb von einem Jahr nach der Einwanderung manifestiert.
Stress und andere Faktoren, die mit der Einwanderung verbunden sind, scheinen das Fortschreiten der Krankheit zu beschleunigen, sodass die Krankheit symptomatisch wird.17
Es besteht das Risiko für Verletzungen, Nekrosen und Sekundärinfektionen der Extremitäten.
Neuropathien und Hautschäden können zum Verlust von Fingern und Zehen sowie zu Missbildungen führen.
Immunvermittelte periphere Nervenschädigungen können noch lange nach einer wirksamen Antibiotikatherapie bestehen.
Anästhetische Kornea
Kann zu einer Erblindung führen.
Prognose
Die Patienten sprechen auf die Behandlung im Allgemeinen gut an.
Neurologische Ausfälle lassen sich häufig teilweise beheben.
Hautveränderungen gehen in der Regel innerhalb des ersten Jahres nach Beendigung der Polychemotherapie zurück, auch wenn Hautläsionen bei einer multibazillären Erkrankung bis zu fünf Jahre lang sichtbar sein können.18
Rezidive oder „Leprareaktionen“ können nach Beendigung der Behandlung auftreten.
Rezidive
Zwischen 0,01 und 0,14 % rezidivieren jährlich in den ersten 10 Jahren. Daher ist ein Follow-up notwendig.
„Lepra-Reaktion“
Während des ersten Jahres nach der Polychemotherapie können 5‒10 % der Patienten eine Typ-I-Reaktion erleben. Daher sind regelmäßige Kontrollen erforderlich.
Verlaufskontrolle
Im ersten Jahr:
Regelmäßige Kontrollen, um eine evtl. allergische Typ-I-Reaktion aufzudecken.
Danach:
Es wird ein Follow-up über fünf bis zehn Jahre nach Beendigung der Behandlung empfohlen.1
Die Krankheit kann sich in Form von klar abgegrenzten, hypopigmentierten, trockenen, unbehaarten und gefühlslosen Läsionen mit asymmetrischer Verteilung darstellen.
Die Inkubationszeit für Lepra kann bis zu 20 Jahre betragen. Sie beträgt aber durchschnittlich 4 Jahre. Die Hautläsionen variieren je nachdem, in welchem klinischen Stadium der Patient sich befindet. Die Krankheit ähnelt vielen dermatologischen und neurologischen Erkrankungen.
Unbehandelt kann Lepra fortschreiten und zu dauerhaften Hautschäden, Nervenschäden und Schäden an Gliedmaßen und Augen führen. Als Standardtherapie gelten verschiedene Kombinationsbehandlungen mit Antibiotika: Dapson, Rifampicin und Clofazimin.
Durch Lepra werden oberflächliche Nerven häufig infolge der Schwellung prominent (Foto mit freundlicher Genehmigung von CDC).
Ein Staphylom kann eine Komplikation von Lepra sein (Foto mit freundlicher Genehmigung von CDC).
Bei Lepra sind die Extremitäten Schädigungen, Drucknekrosen und Sekundärinfektionen ausgesetzt. Die Neuropathie und Schädigung der Haut kann zu Missbildungen führen, z. B. Verlust von Fingern und Zehen (Foto mit freundlicher Genehmigung von CDC).
Lepra: weit fortgeschrittene, noduläre Variante der Krankheit (Foto mit freundlicher Genehmigung von CDC, PHIL).
Quellen
Leitlinien
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Literatur
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Robert-Koch-Institut. Welt-Lepra-Tag 2016: Lepra – ein weiterhin spannendes und streitbares Thema. RKI, Epidemiologisches Bulletin 3/2016. www.rki.de
Gesellschaft für Neuropädiatrie. Hereditäre und erworbene Neuropathien im Kindes- und Jugendalter, Differentialdiagnose. AWMF-Leitlinie Nr. 022-027. Stand 2015. www.awmf.org
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Zhang FR, Huang W, Chen SM, et al. Genomewide association study of leprosy. N Engl J Med 2009; 361: 2609-18. New England Journal of Medicine
Noussitou FM, Sansaricq H, Walter J. Leprosy in children. Geneva, World Health Organization. 1976. apps.who.int
Deutsche STI-Gesellschaft. Syphilis - mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards. AWMF-Leitlinie Nr. 059-003. Stand 2014. www.awmf.org
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