Prüfungsfall 8: Z. n. Herzinfarkt

Ein 63-jähriger Bankangestellter befand sich seit vielen Jahren nur selten in ihrer hausärztlichen Behandlung. Jetzt wird er nach einem konservativ behandelten Herzinfarkt aus dem Krankenhaus entlassen. Die Medikamentenempfehlung des Krankenhauses lautet: „Metoprolotartart 95 mg 2 x 1/2, Candesartan 16 mg 1 x 1, ASS 100 1 x 1, Ticagrelor 2 x 1; Atorvastatin 10 mg 1 x 1; Nitroligual-Spray bei Bedarf, Lorazepam 0,5 1 z. N.“ Der Patient möchte rasch wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren, fühlt sich aber dem Stress noch nicht ganz gewachsen.
Bitte beantworten Sie mithilfe der Artikel Herzinfarkt und Herzrehabilitation die folgenden Fragen:

  1. Welche der genannten Medikamente (Medikamentengruppen) sollten nach einem Herzinfarkt nach Möglichkeit eingesetzt werden?
  2. Welches der empfohlenen Medikamente halten Sie für problematisch?
    • Lorazepam wegen des Suchtpotenzials
  3. Nennen Sie mindestens drei Aufgaben, die Sie als Hausärztin/Hausarzt bei der Rehabilitation dieses Patienten sehen. Geben Sie mindestens drei nichtmedikamentöse Empfehlungen!
  4. Welche Gesichtspunkte sollten Sie bei der Fortführung der medikamentösen Therapieempfehlungen des Krankenhauses berücksichtigen? Nennen Sie mindestens drei Stichworte und erläutern Sie diese.
    • Compliance (sinkt bei mehr als drei Medikamenten): Kombinationspräparate, Einmalgabe
    • Wirtschaftlichkeit (Umstellung auf Generika)
    • rechtliche Verantwortung (bei Medikationsfehler keine Entlastung durch Berufung auf Klinikempfehlung)
    • Anpassung an Alltagsbedingungen (Hochdruckmedikation)

Prüfungsvorbereitung mit Deximed

Wenn Sie an dieser Stelle eine vorgegebene Antwort erwarten, bedenken Sie bitte:

  • dass die Facharztprüfung ein Fachgespräch ist, bei dem auch differierende ärztliche Ansichten begründet vertreten werden können, und nicht ein Abfragen von Faktenwissen.
  • dass deutschlandweit vielen verschiedenen Prüferinnen und Prüfern je nach Vorlieben und auch eigenem Vorwissen unterschiedliche Punkte wichtig sind.
  • dass medizinisches Wissen stets im Fluss und häufig nicht mit ausreichender Evidenz belegt ist, als dass redlicherweise immer eindeutig „richtige“ Antworten zu geben wären (wohl aber eindeutig falsche).

Die beste Quelle für aktuelles, evidenzbasiertes und umfassendes Wissen, auch und gerade für die Facharztprüfung, sind immer noch die Deximed-Artikel, in diesem Fall:

Autoren

  • Marlies Karsch-Völk, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, München
  • Regina Beverungen, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Höxter-Lüchtringen

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