Epiduralblutung

Eine Epiduralblutung ist eine Blutung zwischen dem Schädel und der äußeren Hirnhaut, die durch Kopfverletzungen verursacht werden kann. Eine solche Blutung kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsverlust führen. Bei schneller und guter Behandlung ist die Prognose im Allgemeinen gut.

Was ist eine Epiduralblutung?

Eine Epiduralblutung ist eine Blutung am Kopf, die zwischen dem Schädel und der harten Hirnhaut (Dura mater). Solche Blutungen entstehen in der Regel dadurch, dass ein Blutgefäß verletzt wird, häufig in Verbindung mit einer Kopfverletzung. Bei einem solchen Schädel-Hirn-Trauma treten häufig weitere Verletzungen, wie z. B. Brüche im Schädelknochen auf. Eine Epiduralblutung ist eine ernste Unfallfolge und kann zu verschiedenen Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit führen. Wichtig ist eine schnelle Einweisung ins Krankenhaus und in den meisten Fällen ist eine Notfalloperation notwendig.

Epiduralblutungen entstehen nach etwa 2 % der Kopfverletzungen. Die Häufigkeit ist entsprechend höher, je schwerer die Kopfverletzung ist. Männer sind im Verhältnis von 4:1 häufiger betroffen als Frauen, was in erster Linie daran liegt, dass Männer wesentlich häufiger Kopfverletzungen erleiden.

Symptome

Eine Epiduralblutung tritt meistens im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas auf, sodass andere Verletzungen im Rahmen eines Unfalls vorliegen können. Ein typisches Symptom einer Epiduralblutung ist eine vorübergehende Bewusstlosigkeit.  Die ersten Symptome nach der vorübergehenden Bewusstlosigkeit sind in der Regel Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Krampfanfälle. Zusätzlich können starker Schwindel, Krampfanfälle und eine erneute Bewusstseinstrübung auftreten. In schweren Fällen kann eine Epiduralblutung zu einer anhaltenden Bewusstlosigkeit führen. Der Verlauf kann sehr schnell voranschreiten und mit Koma und Tod enden, wenn die Betroffenen nicht schnell in einem Krankenhaus behandelt werden.

Diagnostik

Wird eine Epiduralblutung vermutet, muss der Betroffene schnell in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Die wichtigste Maßnahme, um die Diagnose stellen zu können, ist eine Computertomografie (CT) des Gehirns. Die CT-Untersuchung zeigt, ob und wo sich eine Blutansammlung im Kopf befindet. In manchen Fällen wird auch eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt, die genauere Untersuchungsbefunde liefert, allerdings mehr Zeit für die Durchführung benötigt.

Behandlung

Bei einer Epiduralblutung ist eine schnelle Behandlung im Krankenhaus äußerst wichtig. Nachdem eine Blutung im CT festgestellt wurde, wird über eine geeignete Behandlung entschieden. Ist die Epiduralblutung nicht sehr ausgeprägt und zeigt der Betroffene einen stabilen Zustand, kann in manchen Fällen auf eine Operation verzichtet werden. In den meisten Fällen ist es notwendig, die Schädeldecke zu öffnen um die Blutung auszuräumen. Es sind in der Regel Neurochirurgen, die dies tun. Ein alternatives Notverfahren ist die Trepanation, bei der der erhöhte Druck im Gehirn über ein kleines Bohrloch im Schädel entlastet wird.

Prognose

Bei schneller Behandlung ist die Prognose gut. 90–95 % der Patienten werden wieder völlig gesund. Unbehandelt liegt die Sterblichkeit einer Epiduralblutung jedoch bei bis zu 50 %. Während der Erholungsphase leiden viele Patienten unter Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Konzentrationsproblemen und Müdigkeit.

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Epidurales Hämatom
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  • Jonas Klaus, Arzt, Freiburg

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Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Epiduralhämatom. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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