Fettgeschwulst in der Haut (Lipome)

Lipome sind gutartige, langsam wachsende Tumoren, die aus Fettzellen hervorgehen und sich meist in der Unterhaut befinden. Störende Lipome oder Lipome mit Verdacht auf Bösartigkeit werden chirurgisch entfernt.

Was ist ein Lipom?

Ein Lipom ist ein gutartiger Tumor, der aus Fettzellen hervorgeht. Er sitzt meistens im Unterhautgewebe, seltener unter einer Muskelfaszie oder im Muskel. Lipome sind weich, gut abgrenzbar und lassen sich zum umliegenden Gewebe leicht verschieben. Sie machen in der Regel keine Beschwerden, können aber Schmerzen verursachen, wenn sie auf einen Nerv drücken. Wenn bei einer Person eine erhöhte Anzahl an Lipomen auftritt, spricht man von Lipomatose. Hier gibt es Zusammenhänge mit vererbten Komponenten oder Alkoholkonsum.

Häufigkeit

Lipome sind die häufigsten Weichteiltumoren in der Unterhaut und treten bei 1 % der Bevölkerung auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Die meisten sind im mittleren Lebensalter. Die Lipomatose tritt familiär gehäuft auf.

Charakteristische Merkmale eines Lipoms

 

Ein Lipom ist ein weicher, gut abgrenzbarer Unterhauttumor, der sich im Verhältnis zum umliegenden Gewebe leicht verschieben lässt.
Lipom in der Unterhaut

Lipome setzen sich aus Fettzellen zusammen und sind von einer dünnen, faserreichen Kapsel umgeben. Sie sind meist kleiner als 5 cm, relativ weich, gut abgrenzbar und bei einer Tastuntersuchung gut verschieblich.

Lipome wachen langsam. Ihre Konsistenz wird mit den Bergriffen fest und gummiartig beschrieben. Sie sind weder gerötet noch überwärmt. Meistens fallen die Lipome aus kosmetischen Gründen auf. Schmerzen treten vor allem dann auf, wenn sie auf einen Nerv drücken. In über 80 % der Fälle beträgt der Durchmesser des Lipoms weniger als 5 cm. In extremen Fällen können sie aber auch einen Durchmesser von mehr als 20 cm und ein Gewicht von mehreren Kilogramm haben.

Meistens kommen Lipome am Rumpf, an den Schultern, am Nacken und in den Achselhöhlen vor; sie können aber prinzipiell überall auftreten. In 80 % der Fälle handelt es sich um ein einzelnes Lipom.

Bei der Lipomatosis dolorosa kommt es vorwiegend bei adipösen Frauen um die Menopause zu mehreren schmerzhaften Lipomen. Die multiple symmetrische Lipomatose (Launois-Bensaude-Syndrom) führt zu einer Ansammlung der schmerzlosen, lipomatösen Fettpolster, meist im Bereich des Schultergürtels, Halses, der Oberarme und Oberschenkel. Diese Lipome haben keine Kapsel und treten gehäuft bei Alkoholabusus auf.

Diagnostik

In der Regel reicht die klinische Untersuchung zur Diagnosestellung aus. Mitunter ist zusätzlich eine Bildgebung erforderlich, besonders bei Verdacht auf Lipome in den inneren Organen. Lipome lassen sich im Ultraschall darstellen oder auch in einer CT- oder MRT Aufnahme. Bei Zweifeln hinsichtlich der Gutartigkeit des Tumors oder wenn das Lipom entfernt werden soll, werden Sie an Spezialist*innen überwiesen.

Behandlung

Kleine Lipome, die nicht stören oder sich verändern, können belassen werden. Eine chirurgische Entfernung des Tumors ist bei Zweifeln an der Gutartigkeit (z. B. schnelles Wachstum), Schmerzen oder bei Wunsch der Betroffenen indiziert. Alternativ kommen eine Fettabsaugung oder eine Laserbehandlung in Betracht. Lipome im Magen-Darm-Trakt können manchmal auch endoskopisch entfernt werden. Injektionsbehandlungen mit Phospholipiden befinden sich derzeit noch im experimentellen Stadium.

Komplikationen

Die Prognose ist gut. Nur bei Lipomen ohne Kapsel besteht ein erhöhtes Risiko, dass sie erneut auftreten (Rezidiv). Die häufigste Komplikation ist Druck auf das umliegende Gewebe, was mit Schmerzen einhergehen kann.

Weitere Informationen

Autor*innen

  • Hannah Brand, Cand. med., Berlin

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Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Lipom. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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