Von verschiedenen Seiten hören wir, Deximed sei „kommerziell“. Selbstverständlich ist Deximed kein „kommerzielles“ Angebot in dem Sinne, dass es uns nur um unsere Bereicherung ginge; wohl aber ein kostenpflichtiges Angebot. Ebenso kostenpflichtig wie alle anderen pharmawerbungsfreien Fortbildungsveranstaltungen und Kongresse. Kein Mensch käme auf die Idee, die zahlreichen kostenpflichtigen „Tage der Allgemeinmedizin“ oder den DEGAM-Kongress als „kommerziell“ zu bezeichnen, nur weil Teilnahmegebühren erhoben werden. Manche Verantwortliche aber scheuen die Empfehlung von Deximed gerade mit dem Argument der „Kommerzialität“, paradoxerweise auch für kostenpflichtige, da pharmawerbungsfreie Veranstaltungen.
Sollte man nicht eher die kostenfreien, d. h. pharmafinanzierten Fortbildungen „kommerziell“ nennen, bei denen man z. B. im Bezug auf DMP-Programme (Typ-2-Diabetes, Asthma/COPD, KHK) bezahlten Dozenten mit vielen Interessenskonflikten zuhören kann und sich danach an einem Gratisbuffet bedienen darf? Auch die vielen kostenfreien Online-Informationsangebote für Ärzte, die voller offener und versteckter Werbung sind, werden selten als „kommerziell“ bezeichnet. Vielleicht ist „kommerziell“ hier einfach nicht das richtige Wort?
Wir können die zahlreichen Mitarbeiter, freien Redakteure und DEGAM-Reviewer nicht zur ehrenamtlichen Mitarbeit bei Deximed verpflichten, um keine Unkosten zu produzieren. Die Alternative wäre, dass Sie auf unseren Seiten, z. B. zur Erkältungskrankheit, dezente Hinweise auf die großartige Wirksamkeit von evidenzfreien OTC-Medikamenten bekommen, dass neben dem Artikel zur Antikoagulation Werbungsanzeigen für NOAKs aufpoppen oder dass keiner mehr sehen kann, welcher Autor mit welchem Interessenskonflikt für unsere Artikel verantwortlich ist oder wie Deximed finanziert wird. Das ist etwas, das wir nicht wolllen und Sie auch nicht wollen können. Ich schlage deshalb vor, im Zusammenhang mit Deximed zukünftig die Worte „Abonnement-finanziert“ und „unabhängig“ zu verwenden. Die pharmakritischsten unserer Kollegen, die in MEZIS (Mein Essen zahle ich selbst) organisiert sind, haben das verstanden: Sie empfehlen ihren Mitgliedern derzeit, Deximed auszuprobieren.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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