Die Sonografie von Schilddrüse und Abdomen stellt eine wichtige apparative Diagnostik in der Hausarztpraxis dar: schnell verfügbar, nicht invasiv und preiswert (oder schlecht bezahlt). Die Bildgebung erfolgt in Echtzeit, ist gleichzeitig mit einer klinischen Untersuchung durchführbar und bei geeigneten Fragestellungen oder auch in einigen Notfallsituationen sehr aussagekräftig. In unserem Kapitel Sonografie Abdomen wird ein üblicher Untersuchungsablauf zusammen mit eindrücklichen Bildern pathologischer Befunde dargestellt. Auch 50 weitere Artikel zu verschiedenen akuten und chronischen abdominellen Krankheitsbildern sowie zu den wichtigsten Schilddrüsenerkrankungen sind jetzt aussagekräftig bebildert.
Zahlreiche akute Erkrankungen des Abdomens können sonografisch schnell beurteilt werden. Beispielsweise bei V. a Appendizitis oder Divertikulitis kann der Ultraschall zusammen mit der Schmerzintensität und -lokalisation direkt bei der Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Diagnostik leisten. Bei Cholezystitis, Pankreatitis, Pyelonephritis oder Urolithiasis sind pathologische Befunde oft noch eindrücklicher. Hier kann die Diagnose oft sonografisch eindeutig gestellt werden. Aber auch chronische Krankheitsbilder können mit der Sonografie sehr gut beurteilt werden: z. B. Cholelithiasis, Fettleber, Leberzirrhose, benigne Prostatahyperplasie oder auch das Aortenaneurysma, das jetzt bei Männern über 65 Jahren im Rahmen eines Screeningprogramms erfasst werden soll. Auch bei der Tumorsuche ist die Abdomensonografie ein wichtiges Hilfsmittel. So können z. B. Pankreaskarzinome, Leberzellkarzinome, Lebermetastasen, Nierenzellkarzinome oder Blasenkarzinome in der Regel sonografisch gut dargestellt werden.
Die Schilddrüsensonografie gehört in vielen Hausarztpraxen ebenfalls zur Routinediagnostik. Häufigste Fragestellungen in diesem Kontext sind die Abklärung einer Thyreoiditis, von Struma und Schilddrüsenknoten sowie von einer Knotenstruma. Ein Schilddrüsenkarzinom dürfte in der Hausarztpraxis eine Seltenheit darstellen. Bei subklinischer Hypothyreose (erhöhtem TSH-Wert), dem wohl häufigsten Schilddrüsenbefund in der Hausarztpraxis, ist eine Sonografie laut DEGAM-Leitlinie verzichtbar.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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