Sommerliche Notfälle in der Hausarztpraxis
In einigen Bundesländern sind Ferien, in anderen stehen die Ferien vor der Tür. Das Wetter ist sommerlich. Alle zieht es nach draußen zum Baden, zum Sport, in die Biergärten. Wenn möglich, wird im Garten oder auf dem Balkon gegrillt. In den Praxen treten in der Sommersaison immer wieder kleinere oder größere Notfälle auf, die mit diesen Freizeitaktivitäten zusammenhängen, wie beispielsweise Verletzungen, die eine akute Wundversorgung erfordern. Auch beim Grillen kann man einiges falsch machen, und schnell ist etwas passiert, gerade wenn Kinder beteiligt sind. Deswegen sind Verbrennungen 1. und 2. Grades keine Seltenheit.
Relativ häufig bekommen wir mehr oder weniger starke Reaktionen bei Allergie gegen Insektenstiche zu sehen. Gerade Honigbienen treten, im Gegensatz zu Wespen, bereits im Frühsommer auf. Das klinische Bild kann von schweren Lokalreaktionen bis zu systemischen Reaktionen reichen. Lokalreaktionen im Kopf-Hals-Bereich sind keine Seltenheit und können rasch gefährlich werden. Meist manifestiert sich eine Anaphylaxie in der Hausarztpraxis in Form von generalisierten Hautreaktionen, wie Urtikaria oder Quincke-Ödem. Aber auch Herz-Kreislauf-Reaktionen oder Obstruktionen der Atemwege können durchaus auch während der Sprechstunde auftreten. Dann muss das Praxisteam die Abläufe der Ersten Hilfe bei Anaphylaxie schnell und zuverlässig abrufen können. Denn es kann sein, dass die vollständige Notfallversorgung schon erfolgt sein muss, bevor der Notarzt die Praxis erreicht.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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