Da die Dermatologie kein vorgeschriebener Teil der Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist, gibt es bei Hauterkrankungen manchmal Unsicherheiten. Hier sind wir alle dankbar, wenn wir, beispielsweise bei bakteriellen Hautinfektionen, Bilder zum Vergleich nachschlagen können. Unsere Kapitel zum Thema Hautinfektionen enthalten, wie die Kapitel zu Hauterkrankungen generell, aussagekräftige Bilder, die in der Praxis schnell weiterhelfen.
Sehr häufig sind Pilzinfektionen der Haut, wie kutane Kandidose, Tinea corporis, Tinea inguinalis, Tinea capitis oder Tinea pedis. Auch Herpes simplex, Herpes zoster oder eine Impetigo contagiosa sieht man relativ oft in der Praxis. Diese Infektionen bereiten normalerweise wenig differenzialdiagnostische Schwierigkeiten, wenn der Verlauf und die befallene Körperstelle typisch sind. Bei Abweichungen kann es aber hilfreich sein, doch noch einmal nachzuschlagen.
Auch Warzen gehen in der Regel eher mit therapeutischen als diagnostischen Schwierigkeiten einher. Follikulitis, Furunkulose und Hautabszesse können lageabhängig (z. B. im Gesicht) ebenfalls schwierig zu therapieren sein. Eine Skabies kommt nicht selten vor, kann aber in der gepflegten Form zunächst schwer zu erkennen sein.
Auch nicht ganz so gewöhnliche Erreger führen zu Krankheitsbildern, die wir in der Praxis sehen: Pytiriasis versicolor ist relativ geläufig, aber die vom selben Erreger verursachte Malassezia follikulitis ist weniger alltäglich, juckt sehr stark und ähnelt äußerlich einer Akne. Gerade jetzt im Hochsommer kann nach dem Baden in Süßwassersehen eine Zerkariendermatitis auftreten. Wichtig ist es diesem Fall, überhaupt daran zu denken. Zahlreiche rätselhafte Hautsymptome sind aber zu dieser Jahreszeit häufig einfach durch Insektenstiche oder -bisse verursacht.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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