Was jeder nach einigen Jahren in der Hausarztpraxis gelernt hat: Es gibt unendlich viele Varianten, wie ein normales EKG aussehen kann. Aber eines ist sicher: So wie in einem EKG-Lehrbuch sieht es niemals aus. Dies gilt natürlich umso mehr für pathologische EKG-Befunde. Wir haben in unseren Artikeln zu kardiologischen Fragestellungen und EKG neue EKG-Abbildungen eingefügt, die wirklich aus der Praxis stammen, z.B. in EKG, Grundlagen und EKG, Checkliste. Es sind Befunde aus der Praxisrealität, weder geglättet und noch nachbearbeitet, sondern so, wie sie aussehen, wenn sie aus dem Drucker kommen. Um die EKG-Befunde in den jeweiligen Artikeln anzusehen, klicken Sie bitte auf den entsprechenden Link unter „Illustrationen".
Patienten mit grippalem Infekt und unspezifischen Brustschmerzen sieht man sehr häufig in der Hausarztpraxis. Oft weißt das EKG geringgradige unspezifische Veränderungen auf, so dass eine Myokarditis dadurch weder eindeutig ausgeschlossen noch diagnostiziert werden kann und man Labor- und kardiologische Diagnostik hinzuziehen muss. Bei Vorliegen einer Perikarditis wird der EKG-Befund meist schon eindeutiger.
Auch bei der Synkopenabklärung gehört ein EKG dazu. Eine eindeutige Diagnose ist hierbei allein mithilfe des 12-Kanal-EKGs eher selten zu stellen, und in der Regel sollte zusätzlich ein Langzeit-EKG durchgeführt werden. Zu den folgenden Krankheitsbildern haben wir aber sehr eindrückliche 12-Kanal-EKG-Befunde: WPW-Syndrom, Schenkelblock und AV-Block.
Dass ein Patient, der sich in der Praxis mit Brustschmerzen präsentiert, tatsächlich einen akuten Myokardinfarkt hat, kommt zwar nicht sehr häufig vor. Aber wenn, dann muss das Praxisteam mit einer Notfallsituation fertig werden. Auch in diesem Fall sieht das EKG kaum lehrbuchmäßig aus, sondern möglicherweise verwackelt, nicht optimal abgeleitet und hektisch aus dem Drucker gezogen. Auch in diesem Kapitel finden Sie mehrere Beispiele, lehrbuchmäßige und realistische.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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