In Deutschland ist die Feststellung dieser Diagnose nicht weit verbreitet, obwohl das Problem laut internationaler Literatur häufig sein soll: Schmerzen in Händen, Handgelenken, Armen und Schulter im Zusammenhang mit Tätigkeiten am Computer, das RSI-Syndrom (repetitive strain injury), vulgo „Mausarm“.
Angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Bevölkerung am PC arbeitet, müsste man annehmen, dass es als Folgeerscheinung der Digitalisierung auch hierzulande öfter diagnostiziert wird. Ist es nur eine Modediagnose? Als Berufskrankheit ist das RSI-Syndrom jedenfalls nicht anerkannt.
Langes Arbeiten mit aufgestützem Ellenbogen kann zur Bursitis olecrani führen. Eine Epikondylitis kann zwar auch berufsbedingt auftreten, ist aber lateral als „Tennisellenbogen“ oder medial als „Golferellenbogen“ eher mit Freizeitaktivitäten assoziiert. Seltener kann es durch sportliche Belastungen oder Über-Kopf-Arbeiten zu einer akuten Bursitis an der Schulter kommen. Häufige Schulterprobleme in der Hausarztpraxis treten in Kombination oder im Rahmen von Läsionen der Rotatorenmanschette auf, wie beispielsweise die Subscapularis Tendopathie und die Supraspinatus Tendopathie oder eine chronische Schulter-Bursitis. Hier können die Probleme zwar auch durch Überlastung entstehen, Trauma und Degeneration sind aber ebenfalls häufige Ursachen.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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