Wenn sich Patienten oder deren Angehörige aufgrund von „Vergesslichkeit“ oder nachlassender kognitiver Leistungsfähigkeit an uns wenden, passiert das oft bei Hochbetrieb in der Praxis. Erst im Rahmen eines neuen Termins kann in Ruhe und möglichst ohne Zeitdruck eine ausführliche Anamnese und Untersuchung und, abhängig von Art und Schwere der Symptomatik, gegebenenfalls ein Demenzassessment stattfinden.
Unser Artikel Demenzsymptome enthält wertvolle Hinweise zur Differenzialdiagnostik. Bei der genaueren Diagnostik und dann auch bei der Therapie verschiedener demenzieller Erkrankungen können Ihnen unsere entsprechenden Fachartikel weiterhelfen:
Sollte sich der Verdacht auf eine demenzielle Erkrankung erhärten, ist wie meistens in der Medizin, „Häufiges häufig“ und man sollte als erstes an eine Alzheimer-Demenz oder eine vaskuläre Demenz denken. Bei ausgeprägter Verwirrtheit und anderen fluktuierenden psychiatrischen Symptomen könnte eine gar nicht so seltene Lewy-Körperchen-Demenz vorliegen. Wenn das Verhalten des Patienten schon früh im Erkrankungsverlauf sehr auffällig ist, sollte eine frontotemporale Demenz in Betracht gezogen werden. Auffälliges oder herausforderndes Verhalten im späteren Verlauf einer demenziellen Entwicklung sollte keine reflektorische Verordnung von Sedativa bewirken, sondern ein differenzialdiagnostisches Vorgehen, wie in unserem Artikel Verhaltenssymptome bei Demenz beschrieben.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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