Viele Patienten haben Hemmungen, über sogenannte „Männerprobleme“ zu sprechen. Ein offener, ermutigender Kommunikationsstil von unserer Seite kann für den Patienten hier eine große Erleichterung sein. Manchmal kommt aber nur durch einfühlsames, aber gezieltes Nachfragen eine brauchbare Anamnese zustande. Also, keine falsche Scheu, wenn es um Probleme wie sexuelle Dysfunktion oder erektile Dysfunktion und deren Behandlung geht.
In diesem Zusammenhang hören die Patienten in den Medien immer wieder von der Testosteronsubstitution gegen die sogenannte „Andropause“, ein Gesundheitsproblem, dessen klinische Bedeutung und Behandlungsnotwendigkeit äußerst zweifelhaft ist. Hier ist Aufklärung durch den Hausarzt gefragt.
Auch Symptome wie Harnröhrenausfluss oder Hämatospermie anzusprechen, kostet manche Patienten einiges an Überwindung, zumal dies, gerade bei jüngeren Patienten, auf eine sexuell übertragbare Krankheit hinweisen kann. Um hier eine gezielte Diagnostik einleiten zu können, ist eine vertrauensvolle Atmosphäre im Arzt-Patienten-Gespräch unabdingbar, damit offene, aber konkrete Fragen zum Sexualverhalten gestellt werden können. So kann dann beispielsweise auch ein Herpes genitalis einer adäquaten Therapie zugeführt werden.
Marlies Karsch, Chefredakteurin
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