Pathologisches Glücksspiel

Zusammenfassung

  • Definition:Psychische Störung mit starkem Drang zum Glücksspiel und Vernachlässigung von anderen Dingen des täglichen Lebens. Es besteht eine signifikante Komorbidität zu anderen psychischen Störungen. Ein niedriger sozioökonomischer Status scheint prädisponierend zu sein.
  • Häufigkeit:Die Anzahl pathologischer Spieler in Deutschland wird für 2017 auf ca. 180.000 geschätzt.
  • Symptome:Zu den Symptomen zählen eine mangelnde Impulskontrolle in Bezug auf Glücksspiele sowie Verhaltensmuster, unter denen die Patientin/der Patient und ggf. auch das Umfeld leiden.
  • Befunde:Das Spielverhalten kann zu Depressionen und u. U. einem erhöhten Suizidrisiko führen. Darauf ist in der Anamnese besonders zu achten.
  • Diagnostik:Die Diagnose kann über einen Fragebogen gesichert werden.
  • Therapie:Therapieziele sind neben einer Kontrolle und Reduktion der Spielfrequenz auch eine Begrenzung der Folgeschäden und die Rückfallprävention. Die Therapie ist multimodal und beinhaltet Psychotherapie, Selbsthilfegruppen und ggf. zusätzlich eine medikamentöse Behandlung (Off-Label-Use).

Allgemeine Informationen

Definition

Nach ICD-101

  • Pathologisches Spielen wird nach ICD-10 den abnormen Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle (F63.-) zugeordnet. In der zukünftigen Version, dem ICD-11, wird das pathologische Glücksspiel ebenso wie die Computerspielsucht den Verhaltenssüchten zugeordnet.2
  • Pathologisches Spielen (F63.0) ist nach ICD-10 gekennzeichnet durch häufiges und wiederholtes episodenhaftes Glücksspiel, das
    • die Lebensführung der Betroffenen beherrscht.
    • zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führt.

Nach DSM-5 3-4

  • Im DSM-5 wird pathologisches Glücksspielen den Abhängigkeitserkrankungen zugeordnet. Es ist durch folgende Kriterien gekennzeichnet:
  1. Dauerhaftes und häufig auftretendes problematisches Glücksspielen führt nach Angaben der Person in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei mindestens 4 der folgenden Kriterien innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten vorliegen:
    • Notwendigkeit des Glücksspielens mit immer höheren Einsätzen, um eine gewünschte Erregung zu erreichen.
    • Unruhe und Reizbarkeit beim Versuch, das Glücksspielen einzuschränken oder aufzugeben.
    • Wiederholte erfolglose Versuche, das Glückspielen zu kontrollieren, einzuschränken oder aufzugeben.
    • starke gedankliche Eingenommenheit durch Glücksspielen
      • z. B. starke Beschäftigung mit dem gedanklichem Nacherleben vergangener Spielerfahrungen, mit dem Verhindern oder Planen der nächsten Spielunternehmung oder mit dem Nachdenken über Wege, Geld zum Glücksspielen zu beschaffen
    • häufiges Glücksspielen in belastendenden Gefühlszuständen
      • z. B. bei Hilflosigkeit, Schuldgefühlen, Angst oder depressiver Stimmung
    • Rückkehr zum Glücksspielen am nächsten Tag, um Verluste auszugleichen: dem Verlust „hinterherjagen“, „Chasing“.
    • Belügen anderer, um das Ausmaß der Verstrickung in das Glücksspielen zu vertuschen.
    • Gefährdung oder Verlust einer wichtigen Beziehung, eines Arbeitsplatzes, von Ausbildungs- oder Aufstiegschancen aufgrund des Glücksspielens
    • Sich auf die finanzielle Unterstützung von anderen verlassen, um die durch das Glücksspielen verursachte finanzielle Notlage zu überwinden.
  2. Das Glücksspielen kann nicht besser durch eine manische Episode erklärt werden.
    • episodisch oder andauernd
      • Episodisch: Die diagnostischen Kriterien werden zu mehr als einem Zeitpunkt erfüllt, wobei die Symptome zwischen den Phasen der Störung durch Glücksspielen für zumindest einige Monate abklingen.
      • Andauernd: Es werden durchgängig Symptome erlebt, die die diagnostischen Kriterien dauerhaft über mehrere Jahre erfüllen.
    • früh oder anhaltend remittiert
      • Frühremittiert: Nachdem zuvor die Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen vollständig erfüllt waren, wird seit mindestens 3, aber seit weniger als 12 Monaten keines der Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen erfüllt.
      • Anhaltend remittiert: Nachdem zuvor die Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen vollständig erfüllt waren, wird zu keinem Zeitpunkt der letzten 12 Monate oder länger eines der Kriterien für eine Störung durch Glücksspielen erfüllt.
    • aktueller Schweregrad
      • Leicht: 4 bis 5 Symptomkriterien sind erfüllt.
      • Mittel: 6 bis 7 Symptomkriterien sind erfüllt.
      • Schwer: 8 bis 9 Symptomkriterien sind erfüllt.

Ähnlichkeiten zwischen pathologischem Glücksspielverhalten und substanzgebundener Abhängigkeit

  • Ähnlichkeiten finden sich auf den Ebenen der Phänomenologie, der Neurobiologie und der Pharmakologie.
  • Das Verhalten wird von einem starken Verlangen angetrieben.
  • Der exzessive Suchtmittel-Konsum führt zu:
    • Toleranzentwicklung
    • zunehmendem Kontrollverlust in Bezug auf das Suchtverhalten
    • Entzugssymptomatik mit Unruhe und Rastlosigkeit.
  • Das Suchtmittel wird häufig zur Stimmungsregulation gebraucht.
  • Das Verhalten wird auch trotz einer Vielzahl negativer Folgen beibehalten, insofern die betroffenen Personen dadurch kurzfristige Belohnungen (Suchtbefriedigung oder Gewinn) erlangen können.
  • Zwischen pathologischem Glücksspielverhalten und substanzgebundener Sucht besteht eine hohe Komorbidität: Bis zu 2/3 der glücksspielsüchtigen Personen betreiben zusätzlich Substanzmissbrauch.
  • Patienten beider Erkrankungen weisen oft ein erhöhtes Maß an Impulsivität und „Sensation Seeking“-Verhalten als Persönlichkeitsmerkmal auf.
  • Beide Erkrankungen beginnen häufig in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter.
  • Unbehandelt ist der Verlauf ist meist chronisch und durch häufige Rückfälle gekennzeichnet. Demgegenüber gelingt es bis zu 1/3 der Patienten, dauerhafte Abstinenz ohne Inanspruchnahme von Hilfe zu erreichen.
  • Frauen erkranken oft erst im höheren Alter, der Krankheitsverlauf dieser Frauen ist dafür oft schneller progredient.
  • Neurobiologisch finden sich Gemeinsamkeiten bezüglich der bei den Patienten aktivierten Hirnareale (siehe Abschnitt Neurobiologische Faktoren).

Häufigkeit

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.5

Lebenszeitprävalenz Glücksspielkonsum

  • In einer  repräsentativen Stichprobe in Deutschland gaben 2017 75,3 % der 16- bis 70-Jährigen an, dass sie schon einmal an einem Glücksspiel um Geld teilgenommen haben.
  • Die in Deutschland am häufigsten genutzten gewerblichen Glücksspielformen (> 10 %) finden Sie in der Tabelle Häufige Glücksspielformen.
  • Die Lebenszeitprävalenz hat gegenüber den vorherigen Erhebungen abgenommen und ist auf dem niedrigsten Stand seit 2007.
  • Die Teilnahme von Jugendlichen an gewerblichen Glückspielen ist – vermutlich durch wirksame Präventionsmaßnahmen – seit 2011 kontinuierlich zurückgegangen, von 24 % auf 11 %.
  • 12-Monatsprävalenz pathologisches Glücksspiel gemäß SOGS
    • Die Quote des wahrscheinlich pathologischen Glücksspiels in der Altersgruppe der 16- bis 70-jährigen betrug 0,31 % (entsprechend ca. 180.000 Einwohnern), wobei sie bei männlichen Befragten allein 0,68 %, bei weiblichen Befragten jedoch nur 0,07 % betrug.
  • 12-Monatsprävalenz problematisches Glücksspiel gemäß SOGS
    • 0,56 % (männliche Befragte 0,64 %, weibliche 0,47 %)5
    • Im Vergleich zu 2015 blieb die Prävalenz von mindestens  problematischem Glücksspiel konstant auf niedrigem Niveau (0,87 %). Auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet entspricht das etwas mehr als 500.000 Betroffenen.

Alter5

  • Problematisches und pathologisches Glücksspiel ist bei Männern am häufigsten in der Altersgruppe der 21- bis 25-Jährigen (3,84 %) und bei Frauen in der Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen (1,23 %).
  • Altersdurchschnitt
    • bei problematischem Spielverhalten gemäß SOGS: 38,8
    • bei auffälligem Spielverhalten gemäß SOGS: 42,2
    • bei unproblematischem Spielverhalten: 46,3

Geschlecht6-7

  • Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen, der Geschlechtsunterschied ist um so größer, je jünger die betrachtete Altersgruppe ist.
  • Bei weiblichen Betroffenen schreitet die Störung jedoch oft schneller voran als bei männlichen, so dass in Bezug auf das Alter der voll entwickelten Spielabhängigkeit kaum ein Unterschied besteht.
  • Männer mit einem pathologischen Spielverhalten werden in der Regel durch die Spannung beim Spielen angetrieben und von daher auch „Action Gamblers“ genannt, während Frauen oft spielen, um negativen Gefühlen zu entkommen und Distanz gegenüber Problemen zu gewinnen, weshalb sie auch „Escape Gamblers“ genannt werden.

Prädisponierende Faktoren5-6,8

  • Männliches Geschlecht
  • Alter zwischen 21 und 25 Jahren
  • Zu den übrigen Faktoren, die die Entwicklung einer Spielabhängigkeit begünstigen, zählen:
    • nahe Verwandte mit einer Glücksspielproblematik
    • ein frühzeitiger Beginn mit dem Glücksspiel (spätestens im Alter zwischen 10 und 12 Jahren)
    • niedriger Bildungsgrad und geringes Einkommen
    • Migrationshintergrund.
  • Behandlung mit Dopaminrezeptor-Agonisten9
    • Eine mögliche Nebenwirkung ist die Verminderung der Impulskontrolle und somit auch ein erhöhtes Risiko für pathologisches Glücksspiel.
  • Risikoreiche Spielformen5
    • Spielformen, die einen signifikanten Zusammenhang mit mindestens problematischem Spielverhalten zeigten:
      • das „Kleine Spiel“ in der Spielbank
      • Internet-Casinospiele
      • Geldspielautomaten
      • Bingo
      • Oddset-Wetten (eine Form der Sportwette).

Auslösende Faktoren

  • Ein unerwartet hoher Gewinn in der Anfangsphase des Spielens kann ebenso wie das Ausbleiben eines erwarteten Gewinns die Entwicklung von pathologischem Glücksspielverhalten fördern.

Neurobiologische Faktoren

  • Neuroanatomisch wurde in Verbindung mit erlebten Spielstimuli eine verminderte Aktivierung im ventromedialen präfrontalen Kortex festgestellt, was vermutlich mit einer reduzierten Impulskontrolle und einer gestörten Gefühlsregulierung zusammenhängt.
  • Desweiteren wurde eine Dysfunktion der neuronalen Netzwerke zwischen dem präfrontalen Kortex und dem Mittelhirn gefunden, was vermutlich in Zusammenhang damit steht, das Spielverhalten auszulösen.10
  • Ferner ließen sich Veränderungen bei den Neurotransmittern Serotonin, Dopamin und den Opioiden im ZNS konstatieren.
  • Serotonin kommt eine wichtige Funktion bei der Hemmung von Verhaltensweisen zu und spielt vermutlich eine Rolle bei der Störung der Impulskontrolle. Was den Nutzen serotonerger Medikamente bei pathologisch spielsüchtigen Patienten betrifft, ergaben Studien indessen bislang keine klaren Resultate.
  • Dopamin spielt eine wichtige Rolle im Belohnungssystem und damit bei der Verstärkung von Verhaltensweisen. Bei Personen mit pathologischen Spielverhalten wurde ein erhöhter Dopaminumsatz im Nucleus accumbens und im ventralen Striatum verzeichnet. Dopamin ist nachweislich beteiligt an Phänomenen wie einer gesteigerten Risikobereitschaft und an Kontrollverlust-Situationen.11-14
  • Beta-Endorphine werden bei Personen mit pathologischem Glücksspielverhalten vermehrt ausgeschüttet.10
    • Das Opioidsystem interagiert mit dem dopaminergen System des Gehirns. Opioide führen zu erhöhten Dopaminspiegeln im Nucleus accumbens und im Motivationssystem, das für das positive Erleben und das Spielverlangen von Bedeutung sind.

Verhaltenspsychologische Faktoren

  • Eine klassische Konditionierung liegt vor, wenn die betroffene Person einen internen oder externen Stimulus (bedingten Reiz) erfährt und hierauf mit einem Spielverhalten reagiert (bedingte Reaktion).
  • Diese Reaktionsweise kann in der Folge durch operante Konditionierung verstärkt werden, entweder als positive Verstärkung, wenn das Spielverhalten positive Emotionen hervorruft (durch Erregung und Gewinn), oder durch negative Verstärkung, insofern das Spielverhalten dazu beiträgt, etwas Unangenehmes (negative Emotionen) zu reduzieren oder zu beseitigen.

Lernpsychologische Faktoren

  • Kinder, deren Eltern an einer Glücksspielproblematik leiden, haben ein höheres Risiko, später selbst ein problematisches Spielverhalten zu entwickeln.
  • Fernsehprogramme, die Werbung für Glücksspiele oder entsprechende Ziehungen zeigen, können ebenfalls einen solchen Lernzusammenhang begründen.15

Kognitive Faktoren

  • Die Grundannahmen von Personen mit einer Spielproblematik in Bezug auf Glücksspiele sind in vielen Fällen nachweislich irrational und unlogisch. Gleichwohl tragen sie erheblich zur Entwicklung und Aufrechterhaltung des übertriebenen Spielverhaltens bei.
  • Es gibt eine Reihe von wiederkehrenden typischen Denkfehlern. Beispiele hierfür sind:
    • die Illusion, das Spielergebnis kontrollieren zu können, Aberglaube.
    • eine selektive Wahrnehmung, wonach die Gewinne in Erinnerung bleiben, die Verluste aber vergessen werden.
    • die Wahrnehmung von „Beinahe-Gewinnen“, aus denen sich die Illusion eines jeweils nahe bevorstehenden realen Gewinnes nährt.
    • „Gambler's fallacy“: der typische „Spieler-Trugschluss“, der den Glauben bezeichnet, die Gewinnwahrscheinlichkeit würde sich nach vielen Verlusten erhöhen.
  • Es ist unklar, ob diese fehlerhaften Denkweisen bereits vor Auftreten der Spielproblematik vorhanden sind, oder ob sie sich parallel zu dieser entwickeln. In jedem Fall tragen sie als wichtige Faktoren dazu bei, das problematische Spielverhalten aufrecht zu erhalten und stellen daher einen wichtigen Fokus in der Therapie von pathologischem Glücksspiel dar.

Persönlichkeitsfaktoren

  • Sowohl Impulsivität, definiert als ein Handeln mit geringem Maß an Kontrolle und ohne an die Konsequenzen zu denken, als auch ein „Sensation Seeking“, definiert als die Suche nach erregenden und riskanten Aktivitäten, stehen in Verbindung mit Abhängigkeits- und Impulsstörungen.
  • Impulsive Menschen reagieren zwar einerseits stark auf positive Verstärkung, sind andererseits aber eher unempfindlich für negativen Konsequenzen.16

Psychosoziale Risikofaktoren

  • Zu den Risikofaktoren zählt, in einer Familie mit einem niedrigen inneren Zusammenhalt aufzuwachsen, Freunde oder Angehörige zu haben, die Glücksspiele spielen, sowie die Exposition gegenüber vielen verschiedenen Glücksspielmöglichkeiten.
  • Gestaltung und Verfügbarkeit von Spielmöglichkeiten können weitere Risikofaktoren darstellen.

ICPC-2

  • P99 Psych. Störung/Erkrank., andere

ICD-10

  • F63.0 Pathologisches Spielen1

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

Differenzialdiagnosen

  • Mit Glücksspiel verbundene Normalvarianten
    • Gesellschaftsspiele: Überschreiten die Belastungsgrenzen zwischenmenschlicher Beziehungen, ökonomischer Verhältnisse und der Funktionsfähigkeit im Beruflichen nicht bzw. nicht in nennenswerter Weise.
    • Unbedenkliches Spielverhalten: Die Person behält auch über lange Zeiträume hinweg die Kontrolle über ihr Spielverhalten.
  • Personen mit Hypomanie oder Manie oder unter dem Einfluss psychotroper Substanzen können ebenfalls ein hemmungsloses Spielverhalten an den Tag legen.
    • Bei dieser Gruppe liegt kein in gleicher Weise sich über lange Zeiten hinweg erstreckender Verlauf wie bei den vom pathologischen Glücksspiel Betroffenen vor. Auch weisen Personen mit einer bipolaren affektiven Störung noch weitere Symptome dieser Krankheit auf.
  • Exzessives Spielen kann bei dissozialer Persönlichkeitsstörung aus der störungsbedingten Impulsivität resultieren und muss nicht zwangsläufig in ein pathologisches Spielverhalten im Sinne einer Abhängigkeit münden.

Komorbidität

  • Häufige Komorbiditäten im Zusammenhang mit einer Spielabhängigkeit sind:17
    • Angststörungen (10–35 %)
    • ADHS und andere Aufmerksamkeitsstörungen (20–35 %)
    • Missbrauch von Medikamenten/Psychostimulanzien einschließlich Alkohol (25–63 %)
    • Traumafolgestörungen (5–30 %)
    • affektive Störungen (50–80 %)
    • Persönlichkeitsstörungen (20–93 %)
      • Besonders Cluster B, impulsive Persönlichkeitsstörung; und Cluster C, ängstliche und angespannte Persönlichkeitsstörung können prädisponierend für die Entwicklung pathologischen Glücksspiels sein.
      • Auch paranoide und antisoziale Persönlichkeitsstörung können mit pathologischem Spielverhalten einhergehen.
  • Jede der genannten Komorbiditäten verschlechtert die Prognose.18
  • Oft liegt bei Jugendlichen, die mit dem Glücksspielen beginnen, eine zusätzliche Problematik vor, wie Drogenmissbrauch, Kriminalität, Aufmerksamkeitsstörungen oder Lernbehinderungen.
  • Diese Jugendlichen benötigen in der Regel umfassende Therapieprogramme mit entsprechenden Verlaufskontrollen.

Anamnese

  • Pathologisches Spielen ist eine Impulskontrollstörung, die gekennzeichnet ist durch:
    • wiederholtes Handeln ohne rationale Motive
    • nicht kontrollierbares Spielverhalten
    • Vernachlässigung sonstiger Interessen und sozialer Kontakte.
  • Spielabhängigkeit ist vermutlich eine unterdiagnostizierte Krankheit. Von daher empfiehlt sich bei Patienten mit finanziellen Schwierigkeiten oder Alkoholproblemen sowie bei bestimmten depressiven Patienten ein entsprechendes Screening.
  • Es ist ungeklärt, ob pathologisches Glücksspiel Suizidalität auslöst oder verstärkt. Aufgrund der Häufung von Suizidalität bei pathologisch Glücksspielenden sollte diese jedoch immer abgeklärt werden, sobald der Verdacht auf pathologisches Glücksspiel besteht.19
  • Der Lie-Bet-Test besteht aus zwei Fragen, um auf das Vorliegen von pathologischem Spielverhalten zu screenen. Wird eine der Fragen mit Ja beantwortet, ist die Diagnose mit einem anderen Test (SOGS-R oder NODS) zu sichern:
    1. Haben Sie jemals das Bedürfnis gespürt, um immer höhere Geldsummen zu spielen?
    2. Haben Sie jemals Menschen, die Ihnen wichtig sind, darüber belogen, in welchem Umfang Sie spielen?
  • South Oaks Gambling Screen (SOGS) (zur deutschen Fassung)
    • Dieser Test basiert auf DSM-III-Kriterien und umfasst 20 Fragen.
    • Variante für das Jugend- und Adolezenzalter: SOGS-RA20
  • NORC DSM Screen for Gambling Problems (NODS) (zur deutschen Online-Fassung der BZgA)
    • Dieser Test basiert auf den DSM-IV-Kriterien für pathologisches Glücksspiel und besteht aus 17 Fragen zu den 10 diagnostischen Kriterien.9
    • Der Test existiert in zwei Versionen zur Untersuchung langjährigen oder aktuellen Glücksspielverhaltens.
    • Aus den 17 Fragen wird ein Score zwischen 0 bis 10 Punkten ermittelt. Daraus resultiert die Einordnung als Normalspieler (0 Punkte), als Risikospieler (1–2 Punkte), als Problemspieler (3–4 Punkte) oder als pathologischer Spieler (5 oder mehr Punkte).

Klinische Untersuchung

  • Es gibt keine körperlichen Anzeichen, die für diese psychische Störung charakteristisch wären. Patienten mit dieser Problematik neigen zu depressiven Verstimmungen und leiden häufig an einer stressbedingten Symptomatik, die sich in Form somatoformer Beschwerden ausdrückt.

Indikationen zur Überweisung

  • Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) sowie Gesprächsinterventionen mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Elementen können bei entsprechender Vorbildung im hausärztlichen Bereich zur Anwendung kommen. MI ist ein einfaches und wirkungsvolles Mittel, die Patienten einzubinden und zu motivieren, die Problematik anzugehen.
    • Wenn solche Basisinterventionen im Laufe von etwa 3 Monaten nicht weiterführen oder wenn eine gravierende Komorbidität vorliegt (wie z. B. eine schwere Angststörung oder Depression/Suizidgedanken), sollten die Betroffenen zum Spezialisten überwiesen werden.

Therapie

Therapieziel

  • Die Impulskontrolle schrittweise wiederzuerlangen.

Allgemeines zur Therapie

  • Das pathologische Glücksspiel ist immer therapiebedürftig.
    • In der therapeutischen Initialphase können Verhaltensinterventionen zum Einsatz kommen. Die Patienten erschweren sich dabei den Zugang zu Geld und Spielmöglichkeiten. Eine Möglichkeit besteht in der Abgabe der Kontrolle über die Finanzen an Dritte.
    • Häufig ist eine Schuldenberatung erforderlich.
    • Die Prognose ist insgesamt gut.
  • Komorbiditäten sind ebenfalls zu therapieren, insbesondere Depressionen und Suizidalität.
  • Eine Familientherapie ist häufig sinnvoll, da Angehörige oft indirekt mitbetroffen sind. Sind Kinder in irgendeiner Weise involviert, sollten diese spezielle therapeutische Beachtung erfahren.
  • Der Besuch von Selbsthilfegruppen verbessert den Therapieerfolg und verringert Rückfälle. Es existieren Angebote für Betroffene und für Angehörige (siehe Abschnitt Patienteninformationen)

Soziale Maßnahmen

  • Oft ist es notwendig, dass sich die betroffenen Personen oder deren Familien um eine professionelle Schuldenberatung kümmern.  
  • Viele Betroffene erleben es als positiv, sich selbst in verantwortlicher Weise ihrer Probleme anzunehmen.

Psychotherapie

Wirksamkeitsbelege

  • In einer systematischen Metaanalyse wurden 14 randomisiert kontrollierte Studien zur Wirksamkeit verschiedener Psychotherapieverfahren in der Behandlung pathologischen Glücksspiels berücksichtigt.21
    • Verfahren der kognitiven Verhaltenstherapie scheinen demnach zumindest eine kurzfristige Reduktion des pathologischen Spielverhaltens zu bewirken.
      • Ungeklärt ist, wie lange diese Effekte anhalten.
    • Auch die motivierende Gesprächsführung scheint pathologisches Spielverhalten zu reduzieren, aber nicht notwendigerweise andere Symptome von problematischem oder pathologischem Glücksspiel.
    • Zu integrativen Therapien und anderen Psychotherapieformen gibt es aus einzelnen Studien Hinweise auf eine Wirksamkeit.
  • Insgesamt ist die Datenlage zur Wirksamkeit von Psychotherapie bei pathologischem Glücksspiel unsicher und bedarf der Überprüfung in weiteren Studien hoher Qualität.

Motivierende Gesprächsführung

  • Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) ist eine zielgerichtete und klientenzentrierte Methode, um zu Verhaltensänderungen zu motivieren und den Veränderungsprozess unterstützend zu begleiten. Die Therapie erfolgt typischerweise in Form verbaler Kurzinterventionen.22
  • Im Mittelpunkt dieser Therapieform steht das Transtheoretische Modell von Prochaska und DiClemente, das die Stadien einer intentionalen Verhaltensänderung beschreibt.23

Kognitive Verhaltenstherapie

  • Verhaltensinterventionen lassen sich einsetzen, um das Spielverhalten zu überwinden, indem der Zugang zu Geld oder Spielmöglichkeiten erschwert wird (s. o.).
  • Lösungsorientierter Fokus: Aufbau von Bewältigungsstrategien und Ressourcen
  • Der langfristige Erfolg steht und fällt mit der Rückfallprophylaxe – der Fokus liegt auf Risikosituationen und geeigneten Gegenmaßnahmen.
  • Kann individuell oder als Gruppentherapie angeboten werden.
    • Eine Gruppentherapie kann vorteilhaft sein, um das Selbstbild wieder aufzurichten. Zugleich schafft sie auch Möglichkeiten für gegenseitiges Lernen, Motivation und Unterstützung.
  • Manualisierte Therapie
    • Störungsspezifische Therapie, gestützt auf ein Handbuch, das für jede Sitzung ein bestimmtes Thema vorgibt, während zugleich bestimmte Elemente in allen Sitzungen wiederkehrend behandelt werden (Psychoedukation, Übungen und Hausaufgaben).
  • Kognitive Umstrukturierung
    • Dabei werden die Denkmuster bearbeitet, die für die Aufrechterhaltung der Spielproblematik verantwortlich sind.

Familientherapie

  • Ziel von Paar- oder Familiengesprächen ist die Bearbeitung des infolge des Spielverhaltens des Patienten entstandenen Misstrauens und der Unsicherheit.
  • Kinder sollten eine spezielle Betreuung erfahren. Dies kann entweder in Form von Unterstützung des nicht betroffenen Elternteils oder durch Einbindung von Spezialisten für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie erfolgen.

Medikamentöse Therapie

  • Bislang ist kein Medikament für die Indikation pathologisches Glücksspiel zugelassen. Die Anwendung der in diesem Abschnitt genannten Substanzen stellt einen Off-Label-Use dar.
  • Die wichtigsten Medikamente, die zur Therapie von pathologischem Glücksspiel verwendet werden, sind SSRI oder SNRI, Opioidantagonisten und stimmungsstabilisierende Medikamente.

Wirksamkeitsbelege

  • Eine Metaananalyse von 34 teilweise offenen, teilweise placebokontrollierten Studien unterschiedlicher Qualität fand Hinweise auf eine Wirksamkeit verschiedener medikamentöser Therapien bei insgesamt 1.340 Patienten mit pathologischem Glücksspiel.24
    • Unter der Behandlung gingen Schwere und Häufigkeit des pathologischen Spielverhaltens und der damit assoziierten finanziellen Verluste zurück.
    • Die Effektstärken unter verschiedenen Arzneimittelklassen – überwiegend Antidepressiva, Opioidantagonisten oder Stimmungsstabilisierer – waren auch nach Adjustierung für verschiedene Verlaufsprädiktoren vergleichbar.
    • In den placebokontrollierten Studien waren die Ergebnisse unter einer Kombination aus kognitiv-verhaltenstherapeutischer Intervention und medikamentöser Therapie mit entweder Opioidantagonisten oder einem Stimmungsstabilisierer, insbesondere Topiramat, besonders vielversprechend.
    • Bei Patienten mit begleitender bipolarer Störung war Lithium auch in der Behandlung auch des pathologischen Spielens wirksam.
    • Die Aussagekraft der bislang veröffentlichten Studien ist begrenzt und bedarf der Überprüfung in weiteren Studien hoher Qualität.

Antidepressiva

  • SSRI oder SNRI werden vor allem Patienten empfohlen, die zusätzlich zu der Spielproblematik Symptome einer Angststörung oder depressive Symptome aufweisen.6
    • Zu den Medikamenten, die möglicherweise einen Nutzen haben, zählen u. a. Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin und Sertralin.
    • Diese Medikamente können mit einer Reihe von Nebenwirkungen einhergehen, wie Magen-Darm-Problemen, sexuellen Funktionsstörungen, Gewichtszunahme und Müdigkeit.
    • SSRI und SNRI sollten bei Vorliegen einer bipolaren Störung vermieden werden, da durch sie eine Manie ausgelöst werden kann.25

Opioidantagonisten

  • Opioidantagonisten wie Naltrexon werden für Patienten mit ausgeprägtem Abhängigkeitscharakter des Spielverhaltens empfohlen, die zusätzlich Missbrauch psychotroper Substanzen betreiben.
    • Diese Medikamente scheinen sowohl das Spielbedürfnis als auch die Spielfrequenz zu reduzieren26, die Datenlage ist jedoch schwach.
    • Die mitunter erheblichen Nebenwirkungen dieser Medikamente umfassen Übelkeit, Schwindel, Schlafstörungen, Kopfschmerzen sowie Diarrhö und sollen sorgfältig gegen den therapeutischen Nutzen abgewogen werden.
    • Naltrexon kann einen Anstieg der Transaminasen verursachen, insbesondere in Verbindung mit Paracetamol, ASS und anderen NSAR.27

Stimmungsstabilisierer

  • Näheres dazu siehe Artikel Bipolare affektive Störungen.
  • Die Verordnung dieser Medikamente fällt in der Regel in den Aufgabenbereich von Spezialisten für Psychiatrie und Psychotherapie.
  • Lithium, Valproat und glutamaterge Substanzen wie Topiramat24 werden für Patienten mit ausgeprägter Stimmungslabilität und Impulsivität empfohlen.
    • Diese Medikamente vermindern die Gedanken und Impulse in Bezug auf das Glücksspiel und nicht primär das pathologische Spielverhalten.6,25-26
    • Lithium kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und besitzt nur eine geringe therapeutische Breite, weshalb regelmäßige Plasmaspiegelbestimmungen angezeigt sind (Näheres dazu siehe Artikel Bipolare affektive Störungen).
    • Valproat erhöht das Risiko für eine Gewichtszunahme und möglicherweise auch für das polyzystische Ovarsyndrom. Die Patienten und Patientinnen sollen entsprechend aufgeklärt werden.28

    • Lithium, Valproat und andere Stimmungsstabilisierer sind während der Schwangerschaft und in der Stillzeit kontraindiziert.

Selbsthilfegruppen/Unterstützungskreise

  • Beispielsweise Anonyme Spieler (Gamblers Anonymous, GA)
  • Diese Selbsthilfegruppen stehen in der Regel Angehörigen, Betroffenen und ehemals Betroffenen offen.
  • Geeignete Selbsthilfegruppen gibt es in vielen Städten, und es steht jeder Person frei, daran teilzunehmen.
  • Es werden regelmäßige Sitzungen abgehalten, in der Regel wöchentlich, bei denen alle über relevante Ereignisse bei ihrem persönlichen Umgang mit ihrem Glücksspielproblem berichten. Dies kann zu einem Gefühl der Verantwortlichkeit beitragen und die Motivation stärken, nicht zu spielen.
  • Eine spezifischere Therapie kann dadruch nicht ersetzt, aber unterstützt und ergänzt werden.

Prävention

  • Obwohl nur ein kleiner Teil Bevölkerung von pathologischem Spielverhalten betroffen ist, wird die Erkrankung in Hinblick auf die öffentliche Gesundheit als ein relevantes Problem angesehen. Es werden beträchtliche Anstrengungen unternommen, um die Entstehung und Entwicklung von pathologischem Glücksspiel zu begrenzen. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es nicht, Glücksspiele zu beseitigen, sondern die Möglichkeiten für ein verantwortungsbewusstes Spielverhalten zu fördern. Die Lottogesellschaften in Deutschland verwenden einen Teil ihrer Einnahmen für Medienkampagnen zum verantwortlichen Spielen.
  • Primärprophylaxe: Verhinderung der Entstehung pathologischen Glücksspiels
    • Information über Glücksspiele und damit verbundene Gefahren, z. B. durch entsprechende Bildungs- und Aufklärungsprogramme an den Schulen
  • Sekundärprophylaxe: Begrenzung des Ausmaßes pathologischen Glücksspiels
  • Tertiärprophylaxe: Minimierung der Folgen pathologischen Glücksspiels

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Unbehandelt ist pathologisches Glücksspiel mit einem hohen Chronifizierungsrisiko assoziiert.
  • Die Entwicklung einer Spielabhängigkeit durchläuft häufig die folgenden 4 Stadien:
    1. Gesellschaftsspiele: um der Spannung und Unterhaltung willen
    2. Gewinnphase: Oft durch einen größeren Gewinn ausgelöst; die Betroffenen spielen, um zu gewinnen.
    3. Verlustphase: Gespielt wird aus dem Versuch heraus, erlittene Verluste durch erhoffte Gewinne wieder auszugleichen.
    4. Verzweiflungsphase: Gespielt wird, um den zunehmenden Problemen zu entkommen.

Komplikationen

  • Suizidalität und Suizid, kriminelle Aktivitäten, häusliche Gewalt und Kindesmisshandlung sowie Arbeitslosigkeit und sozialer Abstieg sind bei pathologischen Glücksspielern häufiger als in der Normalbevölkerung.17
    • Etwa 50 % der Betroffenen entwickeln im Verlauf der Störung Suizidgedanken, und bis zu 10 % der Patienten verüben suizidale Handlungen.
  • Trotz ungeklärter Kausalität sollen behandelnde Ärzte immer auch die Suizidalität der Patienten abklären, wenn der Verdacht auf pathologisches Glücksspiel besteht.29

Psychosoziale Konsequenzen

  • Durch Verspielen des gesamten Vermögens besteht ein hohes Verarmungsrisiko mit den entsprechenden sozialen Folgen wie Verlust von Wohnung, Arbeit, Mangelernährung etc.
  • Durchschnittlich werden durch jeden Betroffenen 5–10 weitere Personen in Mitleidenschaft gezogen. Die Partner und Kinder sind am stärksten betroffen.6
  • Es bestehen ein erhöhtes Trennungsrisiko in der Partnerschaft sowie Funktionseinschränkungen in den Bereichen Bildung und Beschäftigung.30
    • Sowohl eine Trennung als auch der Verlust des Arbeitsplatzes sind Faktoren, die das pathologische Spielverhalten weiter verstärken.
    • Bei Angehörigen von Betroffenen sind gehäuft Anzeichen von psychosomatischen Erkrankungen zu beobachten.8
  • Sozioökonomisch betrachtet verursacht pathologisches Glücksspiel große Kosten für eine Gesellschaft.

Prognose

  • Die Prognose ist bei Therapie gut und kann durch Aufsuchen einer Selbsthilfegruppe noch verbessert werden.

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Hilfe für Betroffene

Quellen

Literatur

  1. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI): ICD-10-GM Version 2019. F63.0 Pathologisches Spielen. Stand 21.09.2018; letzter Zugriff 30.05.2019. www.dimdi.de
  2. World Health Organization. WHO releases new International Classification of Diseases (ICD 11). Pressemeldung 18.06.2018. Download am 30.05.2019 www.who.int
  3. Falkai P und Wittchen HU: Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen – DSM-5. Göttingen: Hogrefe 2015.
  4. Lischer S, Hochschule Luzern, soziale Arbeit. Diagnostische Kriterien der Glücksspielsucht. Download 30.05.2019 www.careplay.ch
  5. Haß W, Lang P. Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland. Ergebnisse des Surveys 2017 und Trends. Forschungsbericht der BZgA. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. 15.02.2018. www.bzga.de
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Autoren

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
  • Hanne Gro Wenzel, overlege, PhD, Orkdal DPS, St Olav Hospital

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