Cannabisabhängigkeit

Allgemeine Informationen

Definition

Cannabis und Cannabinoide

  • Cannabis ist ein Überbegriff für Produkte aus der Hanfpflanze Cannabis sativa; die häufigsten für den nichtmedizinischen Gebrauch verwendeten Darreichungsformen sind Harz (Haschisch), getrocknete Cannabisblätter (Marihuana) und Cannabisöl.
  • Als Cannabinoide bezeichnet man Wirkstoffe, deren pharmakodynamische Wirkung über eine Aktivität an Cannabinoidrezeptoren vermittelt wird. Man unterscheidet dabei folgende Kategorien:
    • aus der Cannabispflanze gewonnen
    • Synthetische Wirkstoffe, die mit den pflanzlichen Cannabinoiden chemisch identisch sind.
    • Synthetische Wirkstoffe, deren chemische Struktur auf den pflanzlichen Cannabinoiden basiert, jedoch mehr oder weniger stark modifiziert ist.

Medizinische Anwendung von Cannabis und Cannabinoiden

Definition Cannabinoidabhängigkeitssyndrom nach ICD-101

  • Eine Gruppe von Verhaltens-, kognitiven und körperlichen Phänomenen, die sich nach wiederholtem Cannabinoidgebrauch entwickeln.
  • Typischerweise bestehen:
    • ein starker Wunsch, die Droge einzunehmen.
    • Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren.
    • anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen.
  • Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben.
  • Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom.
  • Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z. B. Haschisch), auf eine Substanzgruppe (z. B. pflanzliche und synthetische Cannabinoide) oder auch auf ein weites Spektrum pharmakologisch unterschiedlicher Substanzen.

Definition Cannabiskonsumstörung nach DSM-52-3

  • Mit der letzten Revision des DSM im Jahr 2013 wurde die Trennung zwischen Substanzabhängigkeit und -missbrauch aufgehoben.
  • Der DSM-5 spricht nun übergreifend von Cannabiskonsumstörung, definiert durch folgende Merkmale:
    • Wiederholter Cannabisgebrauch, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt.
    • Wiederholter Cannabisgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann.
    • fortgesetzter Cannabisgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme
    • Toleranzentwicklung gekennzeichnet durch ausgeprägte Dosissteigerung oder verminderte Wirkung unter derselben Dosis
    • Entzugssymptome oder deren Vermeidung oder Linderung durch Cannabiskonsum
    • Konsum länger oder in größeren Mengen als geplant (Kontrollverlust)
    • Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Cannabisgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
    • Hoher Zeitaufwand für Beschaffung und Konsum der Droge, oder um sich von ihren Wirkungen zu erholen.
    • Aufgabe oder Einschränkung wichtiger Aktivitäten aufgrund des Cannabiskonsums
    • fortgesetzter Gebrauch trotz körperlicher oder psychischer Probleme
    • Craving, starkes Verlangen nach Cannabis.
  • Bei Auftreten von zwei oder mehr dieser Merkmale innerhalb eines 12-Monats-Zeitraums liegt eine Cannabiskonsumstörung vor.
  • Spezifizierung der Erkrankungsschwere
    • 2 bis 3 Kriterien erfüllt: mild
    • 4 bis 5 Kriterien erfüllt: moderat
    • ≥ 6 Kriterien erfüllt: schwer

Häufigkeit

  • Cannabis ist sowohl in Deutschland als auch weltweit die am häufigsten konsumierte nicht legale Droge.4-6
  • Der Anteil der Bevölkerung, der zumindest gelegentlich Cannabis konsumiert, hat in Deutschland in den Jahren 1995–2015 zugenommen.7
  • Bei Jugendlichen7
    • 1993 gaben 6 % der 12- bis 17-Jährigen an, jemals Cannabis konsumiert zu haben.
    • 2004 lag der Anteil bei 15 %.
    • 2011 hatte sich die Zahl auf 7 % reduziert. Der Anteil, der einen Konsum in den letzten 12 Monaten angab, lag zu diesem Zeitpunkt bei 5 %.
    • 2016 gaben ca. 8 % der deutschen Jugendlichen an, jemals Cannabis konsumiert zu haben.8
  • Bei Erwachsenen7
    • 2004 gaben in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen 43 % an, jemals Cannabis konsumiert zu haben, 15 % mindestens einmal innerhalb der letzten 12 Monate.
    • 2016 gab 1/3 in dieser Altersgruppe an, jemals Cannabis konsumiert zu haben, 17 % innerhalb der letzten 12 Monate.
    • In der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen stieg der Anteil derer, die angaben, jemals Cannabis konsumiert zu haben von 12 % im Jahr 1995 auf 30 % im Jahr 2015.
      • Der Anteil derer, die in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert hatten, lag 1995 bei 4 % und 2015 bei 7 %.
    • 2012 bestand bei 0,5 % der deutschen Erwachsenen eine Cannabisabhängigkeit oder ein Cannabismissbrauch.9
  • Cannabis im Straßenverkehr
    • Laut DRUID-Studie beträgt die Prävalenz von Cannabis bei allen Autofahrenden 1,32 % (Alkohol 3,5 %):10
      • bei Verkehrskontrollen in Wochenendnächten 10–12 %
      • bei auffälligem Fahrverhalten 50–90 %
      • bei Unfallbeteiligung 26–57 %.

Gebrauch als Rauschmittel

  • Die Motivation für den Konsum ist es, ein Rauscherlebnis zu erreichen, das von Sedierung und Entspannung geprägt ist. Insbesondere bei höheren THC-Dosierungen können euphorisierende und halluzinogene Effekte hinzukommen.11
  • Rauchen ist die gängigste Art, Cannabis zu konsumieren.
    • Es wird in Zigarettenpapier gerollt, evtl. zusammen mit Tabak, und inhaliert (Joint).
      • Ein Joint wird auch J, Spliff, Reefer, Doobie, Jonny, Jolly, Rakete, Rohr genannt.
    • Haschischrauch hat einen charakteristischen süßlichen Geruch.
  • Varianten der Inhalation
    • Pfeife
    • Wasserpfeife (Bong)
    • Vaporisator
  • Cannabisprodukte können auch oral zugeführt werden.
    • z. B. als Haschisch- oder Marihuana-haltiges Gebäck 
    • Beim Verzehr von Cannabis ist es aufgrund der individuellen Absorption und der unterschiedlichen Konzentration der aktiven Substanzen schwierig, die Wirkung vorauszusehen.
    • Außerdem kann es zur Bildung aktiver Metaboliten kommen, die das Risiko eines ungewollt länger anhaltenden Rauschs mit sich bringen.

Darreichungsformen

  • Marihuana
    • Besteht in der Regel aus den getrockneten Blättern der obersten Triebe oder den Blütenständen der Pflanze.
    • Es kann auch Pflanzenstengel und Samen enthalten.
    • Die Farbe ist braun oder grünlich.
  • Haschisch
    • Ist Cannabisharz, das mit Pflanzenfasern vermischt ist. Es wird extrahiert und danach zu Platten oder Klumpen gepresst.
    • Die Farbe variiert von hellbraun oder grün bis fast schwarz.
  • Cannabisöl, -extrakt
    • Ist eine konzentriertere Form von Cannabis, bei der die fettlöslichen Inhaltsstoffe der Pflanze, u. a. auch THC, mithilfe eines Lösungsmittels extrahiert und danach zu einer ölähnlichen Paste eingedampft wird, die als Grundlage für mehr oder weniger stark verdünnte ölige Zubereitungen dient.
    • Nicht zu verwechseln mit Cannabidiol(CBD)-Öl, das kein THC enthält. Näheres dazu im Artikel Cannabinoid-haltige Arzneimittel.

Wirkstoffe

  • Cannabis enthält eine Vielzahl biologisch wirksamer Substanzen.
    • Tetrahydrocannabinol (THC) ist die wichtigste psychoaktive Substanz.
    • THC bindet an spezifische Rezeptoren im Gehirn (CB1-Rezeptoren) und an periphere Rezeptoren (CB2-Rezeptoren).
    • Die Aktivierung dieser Rezeptoren kann die Stimmung, das Gedächtnis, das kognitive Vermögen, den Schlaf und den Appetit beeinflussen.
    • Marihuana enthält häufig bis zu 10 % THC, Haschisch 6–10 % und Cannabisöl 15–60 %.
  • Einige der neueren Varianten (z. B. Skunk) können höhere THC-Konzentrationen enthalten als die traditionellen Sorten.
    • Höhere Konzentrationen scheinen mit einem erhöhten Überdosierungs- und Abhängigkeitsrisiko einherzugehen.

Synthetische Cannabinoide

  • Synthetische Stoffe mit cannabisartiger Wirkung sind in der Drogenszene zunehmend verbreitet.12
  • Ständig kommen neue Varianten von sog. Designerdrogen (neue psychoaktive Stoffe, NPS) auf den illegalen Markt, oft schneller als die zuständigen Stellen mit entsprechenden betäubungsmittelrechtlichen Regularien darauf reagieren können.
    • Weil ihre Verbreitung und ihr Konsum dadurch vorübergehend durch das Raster der strafrechtlichen Verfolgung fallen kann, werden sie auch als „Legal Highs“ bezeichnet.
    • Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) hat im Rahmen des europäischen Frühwarnsystems bis zum Jahresende 2017 mehr als 670 NPS ermittelt, darunter viele synthetische Cannabinoide.13
  • Obwohl sie zumindest teilweise über eine Aktivierung von CB1-Rezeptoren wirken, kann ihr Wirkungs-, Nebenwirkungs- und Sicherheitsprofil erheblich von dem pflanzlicher Cannabisformulierungen abweichen und ist zudem kaum systematisch untersucht. Psychosen, Herzinfarkt und andere lebensbedrohliche Erkrankungen bis hin zu vereinzelten tödlichen Verläufen nach dem Konsum solcher Substanzen wurden berichtet.
  • Diese Stoffe werden in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, z. B. als Pulver oder als Spray, der auf Kräutermischungen gesprüht und wie gerollte Zigaretten geraucht.
    • Die Präparate werden im Internet unter unterschiedlichen Bezeichnungen wie Spice, Aroma, K2, Silver oder Badesalz angeboten und nicht selten als Naturprodukte vermarktet.
    • Die Substanzen sind leicht zugänglich und werden oft zu niedrigen Preisen angeboten.
  • Synthetische Cannabinoide können nicht bei den gängigen Routineuntersuchungen zum Nachweis von Cannabis im Urin nachgewiesen werden.

Rauscherlebnis

  • Das Rauscherlebnis wird häufig als ein Zustand der Entspannung und des Wohlbefindens beschrieben.
  • Auf ihre Umgebung wirkt die berauschte Person entspannt, fröhlich, häufig gesprächig, positiv, offener und sozialer als sonst.
  • Die Wahrnehmung kann in variierendem Grad verändert sein.
    • Beispielsweise kommt es häufig zu einer Verstärkung der Sinneseindrücke, vor allem Farben, Geschmack und Musik können intensiver erlebt werden.
    • Auch die Zeitwahrnehmung ist oft verändert.
  • Das kritische Bewusstsein nimmt während des Rauschs ab, manche bekommen Lachanfälle und legen ein albernes Verhalten an den Tag.
  • Der Rausch kann sich von Person zu Person stark unterscheiden wie auch die einzelnen Rauscherlebnisse der einzelnen Person.
    • Das Rauscherleben wird durch individuelle somatische, psychische und kognitive Faktoren beeinflusst.
    • Unterschiedliche Konzentrationen und unterschiedliche Dosen können ebenfalls unterschiedliche Rauschzustände hervorrufen.

Rauschwirkung

  • Beim Rauchen oder der Inhalation mittels Vaporisator stellt sich der Effekt schnell ein, wobei die maximale Wirkung nach 20–30 Minuten erreicht ist.
    • Der Rausch ist durch Trägheit, Gleichgültigkeit und Entspannung geprägt und kann Schlaf auslösen; eine Wirkung, die viele Abhängige wünschen und benötigen.
    • Bei fortgesetzter Einnahme kann dieser Zustand über lange Zeit aufrecht erhalten werden.
    • Bei vereinzelter Einnahme klingt der Rausch meist nach 3–6 Stunden ab.
  • Häufige körperliche Symptome während des Rauschs:
    • rote Augen
    • trockener Mund
    • erhöhter Puls
    • erhöhter Appetit und Süßhunger.
  • Zusätzlich zum erwünschten Rauscheffekt treten häufig folgende Nebeneffekte auf:
    • Schwindel und Müdigkeit
    • Die Konzentration nimmt in der Regel zusammen mit dem Reaktionsvermögen und der Fähigkeit zur kritischen Bewertung ab.
      • Ein geschwächtes Reaktions- und Konzentrationsvermögen kann bis zu 24 Stunden nach dem aktuellen Rausch auftreten (Achtung: Fahrtüchtigkeit!).
    • Es kommt zu Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Zeitwahrnehmung.
      • Das Kurzzeitgedächtnis kann bis zu 2 Tage nach dem Rausch beeinträchtigt sein.
    • Es kann zu akuten Depressionen, Panikattacken oder Wahnvorstellungen kommen.
    • Die Wirklichkeitsauffassung kann gestört sein, selten kann es bei hohen THC-Dosen zu akuten psychotischen Zuständen kommen.
  • Sowohl die gewünschte Wirkung als auch die unerwünschten Nebeneffekte können sich durch die gleichzeitige Einnahme anderer Narkotika oder von Alkohol verändern oder verstärken.

Entzugssyndrom

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.4
  • Lange war die falsche Annahme verbreitet, der Konsum von Cannabinoiden gehe grundsätzlich nicht mit körperlicher Abhängigkeit und Entzugssymptomen einher.
  • Ein Entzugssyndrom kann innerhalb von 48 Stunden nach Konsum der Droge auftreten.
  • Die Diagnose ist zu stellen, wenn mindestens 2 psychische und 1 vegetatives Syndrom auftreten:
    • Beispiele für psychische Entzugssymptome:
    • Beispiele für vegetative Entzugssymptome:
      • Schmerzen
      • Zittern
      • Schwitzen
      • erhöhte Körpertemperatur
      • Kälteschauer, Schüttelfrost.
  • Die Symptome sind in der ersten Woche nach Drogenkonsum am stärksten und können bis zu einem Monat lang anhalten.

Konsultationsgrund

  • Von den Personen, die sich aufgrund ihrer Drogensucht an eine Ärztin/einen Arzt wenden, gibt nur ein kleiner Teil Cannabis als ihr Hauptproblem an.14
    • In England beträgt der Anteil 6 %.
  • Präsentationssymptome in der Praxis15
  • Manche Patienten benötigen Hilfe beim Beenden ihres Cannabiskonsums.

Prädisponierende Faktoren

  • Konsum in jungem Alter
  • Konsum anderer Drogen
  • Psychische Erkrankung vor Beginn des Cannabiskonsums

ICPC-2

  • P19 Drogenmissbrauch

ICD-10

  • F12.1 Schädlicher Gebrauch von Cannabinoiden
  • F12.2 Abhängigkeitssyndrom, Cannabinoide
  • F12.3 Entzugssyndrom, Cannabinoide

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • Aktive Befragung im Hinblick auf Tabak, Alkohol, Medikamente und Drogen
  • Konzentrationsprobleme oder psychische Probleme kommen häufig vor.
  • Atemwegsbeschwerden

Relevante Fragen in Bezug auf die Abhängigkeit

  • Wie lange hält 1 Gramm Haschisch vor? Wie viele Dosen (Joints) rauchen Sie am Tag? Wie viele Joints rollen Sie mit 1 Gramm?
  • Wie viele Tage pro Woche oder pro Monat konsumieren Sie Cannabis?
  • Strecken Sie mit Tabak? Rauchen Sie auch Zigaretten?
  • Bringt Ihr Cannabiskonsum Probleme wie Angst, verändertes Schlafmuster oder veränderten Appetit, evtl. Husten mit sich?
  • Führt der Cannabiskonsum dazu, dass Sie manchmal nicht das tun, was Sie tun möchten oder sollten, z. B. im Hinblick auf Schule, Studium oder Ihre Arbeit?
  • Haben Sie schon einmal versucht, Ihren Cannabiskonsum zu beenden oder zu reduzieren?
    • Wie ging es Ihnen daraufhin?
    • Wirkte sich das auf den Schlaf aus?
    • Waren Sie gereizt oder erlebten Sie Stimmungsschwankungen?

Klinische Untersuchung

  • Während des Rauschs
    • rote Augen und schneller Puls
    • entspannt, gleichgültig, emotional instabil
  • Unabhängig vom Rausch
    • psychische oder Persönlichkeitsveränderungen
    • Konzentrationsprobleme und Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
    • Schlafprobleme

Zeichen von Abhängigkeit

  • Kriterien nach ICD-10 siehe Abschnitt Definition.
  • Mangelnde Kontrolle über die konsumierten Cannabis-Mengen 
  • Betroffene sind nicht in der Lage, den Konsum zu beenden oder zu reduzieren.
  • Sie planen den Alltag im Hinblick auf Drogenkonsum, nehmen nicht an Aktivitäten teil, bei denen keine Drogen zugänglich sind.
  • Weiterer Konsum trotz negativer Erfahrungen
  • Toleranzentwicklung, Entzugssymptome

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

  • THC kann nach Einnahme einer einzelnen Dosis im Blut ca. 1/2 Tag nachgewiesen werden.
  • THC-Zersetzungsprodukte können im Urin mehrere Tage nachgewiesen werden.
  • Bei regelmäßigem Gebrauch kann THC im Urin mehrere Wochen nach dem letzten Konsum nachgewiesen werden.

Indikationen zur Krankenhauseinweisung

  • Einweisung zur Überwachung, falls Kinder Haschisch oder andere THC-haltige Cannabiszubereitungen konsumiert haben.
  • Die Einweisung von Erwachsenen sollte erwogen werden bei:
    • kompliziertem Intoxikationsverlauf wie
      • ausgeprägten psychischen Symptomen
      • progredienten Herz-Kreislauf-Symptomen bei Patienten mit bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen
      • Delir
    • begleitenden psychischen Störungen16
    • hohen THC-Dosen
    • schwerem Entzugssyndrom und/oder schweren Folgestörungen
    • hoher Rückfallgefährdung.4
  • Nach fehlgeschlagener ambulanter Behandlung: Einweisung in eine suchtmedizinische Klinik

Therapie

Therapieziele

  • Den Cannabiskonsum reduzieren oder beenden.

Therapiestruktur

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.4

Akuttherapie

  • Dauer
    • bei Erwachsenen 2–4 Wochen
    • bei Jugendlichen 4–12 Wochen
  • Elemente
    • körperliche Entgiftung
    • Diagnostik
    • Behandlung von Entzugssymptomen
    • ggf. Therapie komorbider psychischer Störungen
  • Wenn der Behandlungswille und das psychosoziale Funktionsniveau, insbesondere die Alltagsorgansiation und Tagesstrukturierung der betroffenen Person, noch fehlt:
    • intensive stützende Gespräche
    • Förderung einer Tagesstruktur
    • Motivation zu einer abstinenzstabilisierenden Therapie
    • ggf. psychopharmakologische Unterstützung, in der Regel unter stationären Bedingungen (siehe Abschnitt Indikationen zur Krankenhauseinweisung)16

Rehabilitative Postakutbehandlung

  • Dauer: 3–9 Monate
  • Ziele
    • Sicherung der Abstinenz
    • Rückfallprophylaxe
    • psychische, soziale und berufliche Stabilisierung
    • Therapie von Begleiterkrankungen
  • Bei Jugendlichen zusätzlich
    • pädagogische Förderung
    • schulische Wiedereingliederung
    • Unterstützung bei problematischen Familien- oder Wohnsituationen

Entgiftung

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.15
  • Ist klinisch meist komplikationslos und im ambulanten Setting durchführbar.4
  • Empfehlen Sie ein schrittweises Senken des Konsums vor dem endgültigen Aufhören.
  • Empfehlen Sie, die erste Cannabiseinnahme des Tages so spät wie möglich zu legen.
  • Schlagen Sie den Gebrauch von Nikotinersatz vor, falls gleichzeitig eine Raucherentwöhnung stattfinden soll.
  • Betonen Sie die Wichtigkeit einer guten Schlafhygiene.
  • Koffein spät am Tag sollte vermieden werden.
  • Empfehlen Sie Entspannungstechniken, z. B. progressive Muskelentspannung.
  • Informieren Sie die Betroffenen und bei deren Einverständnis evtl. auch die Angehörigen über die Symptome, Dauer und Schwere der Entzugssymptome.
  • Die Betroffenen sollten Situationen oder Umstände vermeiden, die sie mit Drogenkonsum assoziieren.

Psychotherapie 

  • Ambulante Psychotherapie ist Therapie der 1. Wahl.16-17 

Wirksamkeitsbelege

  • Cochrane-Review
    • Eine systematische Metaanalyse randomisiert kontrollierter Studien mit insgesamt über 4.000 Patienten zeigte einen moderaten, zumindest kurzfristigen Effekt psychotherapeutischer Interventionen auf die Häufigkeit des Cannabisgebrauchs und die Schwere der Abhängigkeit18 (Ia).17
      • Am konsistentesten waren die Wirksamkeitsbelege für eine intensive Intervention über mindestens 5 Sitzungen, basierend auf einer Kombination von Motivational Enhancement Therapy (MET) und kognitiver Verhaltenstherapie mit abstinenzbezogenen Anreizen.
  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)
    • die am besten untersuchte Methode in der Behandlung von Cannabiskonsumstörungen
    • Damit wurden in kontrollierten Studien moderate bis hohe Effektstärken hinsichtlich Reduktion von Konsummenge und Abhängigkeit sowie Verbesserung des psychosozialen Funktionsniveaus erreicht.17,19
  • Systemische multidimensionale Familientherapie (MDFT)
    • Wirksamkeitsbelege bei jüngeren Jugendlichen mit schwerem Konsum und psychischer Komorbidität17
  • Motivationale Gesprächsführung
    • Kurzinterventionen erwiesen sich auch bei Betroffenen als wirksam, die zu Beginn der Behandlung keine Abstinenz anstrebten.17,20

Gesprächsführung

  • Eine Analyse der Motivation ist meist sinnvoll.
    • Informieren Sie bei fehlender Motivation über die Effekte und möglichen Gesundheitsrisiken bei Cannabiskonsum.
  • Ermitteln Sie das Ausmaß der Abhängigkeit und evtl. Entzugssymptome.
    • Bieten Sie Hilfe und Unterstützung an.
    • Geben Sie spezifische Ratschläge im Hinblick auf den Entzug.

Medikamentöse Therapie

  • Bislang ist kein Medikament zur Behandlung Cannabinoid-bezogener Störungen zugelassen.17
  • Eine medikamentöse Behandlung, etwa mit Gabapentin, Benzodiazepinen oder sedierenden Antipsychotika, kommt nur bei schweren Entzugssymptomen und dann in aller Regel unter stationären Bedingungen infrage.16-17
  • Eine Metaanalyse kommt zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung nicht sicher belegt ist. Die durchgeführten Studien sind nicht sehr umfangreich und von geringer Qualität (Ia).21
  • Benzodiazepine?
    • Der Einsatz von Medikamenten mit hohem Abhängigkeitspotenzial sollte vermieden werden.17,22
    • Der Einsatz von Benzodiazepinen in der Cannabis-Entzugsbehandlung ist kontrovers.
    • Wenn überhaupt, dann kurzzeitige Einnahme im Rahmen der Akuttherapie, z. B. für max. 2–4 Tage.
  • N-Acetylcystein?
    • placebokontrollierte Doppelblindstudie zur Behandlung von Cannabismissbrauch bei 116 Jugendlichen und jungen Erwachsenen
      • Es wurden randomisiert N-Acetylcystein (NAC) 1.200 mg 2 x täglich oder Placebo verabreicht; zusätzlich zu einer psychotherapeutischen Intervention (Kontingenzmanagement und wöchentlichen Beratungsgespräche).
    • In der NAC-Gruppe war die Abstinenzrate zunächst höher als in der Placebogruppe, dieser Unterschied war jedoch nach 4 Wochen nicht mehr signifikant.17,22
    • NAC ist kostengünstig und gut verträglich.
  • Gabapentin?
    • Wurde in einer randomisierten Studie über 12 Wochen bei 50 Patienten mit Langzeitmissbrauch getestet.23
    • Gabapentin 400 mg x 3 führte im Vergleich zum Placebo zu einer deutlichen Reduktion des Cannabiskonsums und der Entzugssymptome und einer Verbesserung der kognitiven Funktionen.
    • 64 % der randomisierten Patienten brachen ihre Teilnahme an der Studie vorzeitig ab, aber es gab keine Anhaltspunkte dafür, dass dies auf Unverträglichkeit des Medikaments beruhte.
    • Die Ergebnisse dieser Pilotstudie bedürfen der Überprüfung in weiteren kontrollierten Studien.

Prävention

  • Über Cannabis und die Risiken des Konsums informieren.

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Verlauf

  • Studien weisen darauf hin, dass ein früher Konsum von Cannabis bereits im Jugendalter mit einem erhöhten Risiko für eine anhaltende cannabisbezogene Störungen im weiteren Verlauf einhergeht.

Komplikationen

  • Ein hoher Cannabiskonsum ist mit erhöhten Fehlzeiten in der Schule und am Arbeitsplatz, einem niedrigen Ausbildungsstand, zwischenmenschlichen Konflikten und einem erhöhten Risiko für den Konsum anderer Rauschmittel einschließlich harter Drogen assoziiert.

Kognitive Defizite11

  • Regelmäßiger und häufiger Cannabiskonsum kann kognitive Leistungen, insbesondere das Gedächtnis beeinträchtigen.
    • Ungeklärt ist, ob sich das auch insgesamt auf die Intelligenz auswirkt.
    • Die kognitiven Defizite scheinen nach einer Zeit der Abstinenz reversibel zu sein. Unklar ist, über welchen Zeitraum.
    • Auch welche Rolle ein junges Einstiegsalter und geschlechtsspezifische Unterschiede dabei spielen, ist unklar.

Psychische Störungen11,24-25

  • Cannabiskonsum ist ein Risikofaktor für psychische Störungen
    • Am besten untersucht ist dabei der Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Psychosen.
      • Dieser Zusammenhang ist bei jungen Abhängigen am deutlichsten.
      • Personen, die gelegentlich Cannabis konsumieren, haben ein 1,4- bis 2-fach höheres Psychoserisiko als die Normalbevölkerung, bei Menschen mit intensivem Konsum ist es um das 2- bis 3,4-Fache erhöht.
      • Der Erkrankungsbeginn ist bei cannabiskonsumierenden Psychosebetroffenen durchschnittlich 2,7 Jahre früher als bei Betroffenen ohne Cannabiskonsum.
      • Nach erfolgreicher Entzugstherapie ist die Rückfallquote bei Psychosebetroffenen nicht höher als die Wahrscheinlichkeit des erstmaligen Konsums bei Personen, die davor nie Cannabis konsumiert haben.
      • Es hat sich gezeigt, dass der Konsum von Cannabinoiden mit einer Verschlechterung der neurokognitiven Funktion bei Patienten mit Schizophrenie einhergeht; und einer Assoziation mit einer verbesserten neurokognitiven Funktion bei Patienten mit bipolarer Erkrankung (II).26
      • Auch akute Psychosen unter Cannabinoid-Intoxikation wurden beschrieben, insbesondere bei hohen THC-Dosen. In Einzelfällen hielten die psychotischen Zustände über Wochen an.
    • Bei wöchentlichem Konsum steigt das Risiko für eine bipolare affektive Störung um das 1,4-Fache, bei nahezu täglichem Konsum um das 2,5-Fache.
    • Ebenfalls erhöht ist das Risiko für Angststörungen und Depression.
    • Unklar ist, ob Cannabiskonsum auch mit einem erhöhten Suizidrisiko assoziiert ist.

Somatische Erkrankungen11

  • Erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD
    • Der regelmäßige Konsum kann vergleichbare Beschwerden verursachen wie regelmäßiger Tabakkonsum.
      • Das Rauchen eines Joints mit reinem Cannabis, ohne Tabak, beeinträchtigt die Lungenfunktion genauso stark wie das Rauchen von 2,5–5 Zigaretten.27
    • erhöhtes Risiko für Nicht-Seminome des Hodens
    • unklare Datenlage zu anderen Tumor- und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Schwangerschaftskomplikationen11

  • Erhöhtes Risiko für:
    • mütterliche Anämie
    • fetale Entwicklungsstörungen
    • niedriges Geburtsgewicht
    • intensivmedizinischen Versorgungbedarf des Neugeborenen.
  • Nach der Geburt: Einzelne Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kindliche Entwicklungsstörungen und Cannabiskonsum im Jugendalter bedürfen der Überprüfung in geeigneten Studien.

Synthetische Cannabinoide11

  • Die psychotropen Wirkungen ähneln in der Regel denen von pflanzlichen Cannabinoiden. Die Wirkung ist jedoch oft stärker und schlechter vorhersehbar.
  • Intoxikationen sind besonders häufig bei Jugendlichen und unerfahrenen Konsumenten.
  • Häufige Intoxikationssymptome
  • In Einzelfällen kam es zu lebensbedrohlichen Zuständen kommen wie:
  • Erhöhte Wahrscheinlichkeit für notärztlichen Behandlungsbedarf
  • Bislang 32 registrierte Todesfälle weltweit (hohe Dunkelziffer)

Prognose

  • Abhängigkeitsrisiko
    • Das Risiko von Cannabiskonsumierenden, eine Abhängigkeit von der Droge zu entwickeln, wird je nach Studie auf 4–12 % geschätzt.11
      • Es scheint im direkten Vergleich niedriger zu sein als das Abhängigkeitsrisiko bei Alkohol- oder Nikotinkonsum.28
      • Bei Konsumbeginn bereits im Jugendalter ist das Abhängigkeitsrisiko deutlich höher als bei späteren Beginn. 11
  • Ein Beginn des Missbrauchs in jungen Jahren erhöht die Gefahr der Abhängigkeit und von psychischen Störungen.
  • Ein früher Einstieg scheint sich ungünstig auf die soziale, emotionale und beruflichen Entwicklung auszuwirken.

Verlaufskontrolle

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei den Personen, die ihren Konsum beenden möchten, werden als hilfreich eingeschätzt.
  • Kontrollieren Sie:
    • die Motivation
    • den psychischen Gesundheitszustand
    • evtl. Urindrogentest, falls die Patienten und die Behandelnden dies als sinnvoll erachten.

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die Patienten informieren?

  • Abhängigkeitsrisiko
  • Risiko für Verschlimmerung oder Neuauftreten einer psychischen Störung
  • Auch in den drogenfreien Intervallen können kognitive Leistungen einschließlich Fahrtauglichkeit über einen längeren und im Einzelfall schwer vorhersagbaren Zeitraum beeinträchtigt sein.

Patienteninformationen in Deximed

Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI): ICD-10-GM Version 2019. F19.2 Alkoholabhängigkeitssyndrom. Stand 21.09.2018; letzter Zugriff 26.04.2019. www.dimdi.de
  2. Rumpf HJ und Kiefer F. Forum für Praxis und Gesundheitspolitik. Sucht 2011; 57: 45–8. kurse.fh-regensburg.de
  3. Falkai P, Wittchen HU, Döpfner M: Diagnostisches und StatistischesManual Psychischer Störungen – DSM-5. Göttingen: Hogrefe 2014.
  4. Hoch E, Bonnet U, Thomasius R et al. Risiken bei nichtmedizinischem Gebrauch von Cannabis. Dtsch Arztebl Int 2015; 112(16): 271-8. www.aerzteblatt.de
  5. United Nations Office on Drugs and Crime. World drug report 2012. June 2012 www.unodc.org
  6. EMCDDA. European Drug Report 2015: Trends and Developments. www.emcdda.europa.eu
  7. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Cannabis. 14.12.2018. www.drogenbeauftragte.de
  8. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Artikel: Situation in Deutschland. Zugriff (17.12.2015) drogenbeauftragte.de
  9. Kraus L, Pabst A, Gomes de Matos, Piontek D. Kurzbericht Epidemiologischer Suchtsurvey 2012. Tabellenband: Prävalenz des Konsums illegaler Drogen, multipler Drogenerfahrung und drogenbezogener Störungen nach Geschlecht und Alter im Jahr 2012. München: IFT Institut für Therapieforschung 2014.
  10. European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA). Drug use, impaired driving and traffic accidents. Lissabon: EMCDDA 2014. www.emcdda.europa.eu
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Autoren

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg
  • Ingard Løge, spesialist allmennmedisin, universitetslektor, institutt for sammfunsmedisinske fag, NTNU, redaktør NEL

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