Symptome und Anzeichen von Schizophrenie

Symptome der Schizophrenie sind unter anderem sozialer Rückzug, dass die Betroffenen den Kontakt zur Realität verlieren, Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Appetitverlust und Vernachlässigung der Hygiene.

Was ist Schizophrenie?

Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung. Es handelt sich eigentlich um eine Gruppe psychischer Störungen, die mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Sprachstörungen und Verhaltensauffälligkeiten verbunden sind. Die Erkrankung kann auch für Angehörige der Gesundheitsberufe nur schwer greifbar erscheinen.

Schizophrenie wurde lange Zeit als „gespaltene Persönlichkeit“ beschrieben. Das ist allerdings nicht korrekt. Schizophrenie hat nichts mit einer Persönlichkeitsspaltung zu tun. Die Erkrankung scheint sich bei vielen Betroffenen über längere Zeit zu entwickeln, und zu Beginn können die Symptome vage sein, sodass es schwierig ist, in diesem Stadium eine definitive Diagnose zu stellen.

Es wurden strenge Kriterien für die Diagnostik der Schizophrenie aufgestellt. Diese beziehen sich auf Umstände zu Beginn der Erkrankung, die Dauer der Symptome und deren Eigenschaften.

Symptome und Anzeichen

Normalerweise kommt es zu spürbaren Veränderungen beim Verhalten der betreffenden Person. Diese Veränderungen können sozialer Rückzug, der Verlust des Kontakts zur Realität (Depersonalisation), Appetitverlust, Vernachlässigung der Hygiene, Wahnvorstellungen und Halluzinationen sein – normalerweise in der Form, dass die betroffene Person Dinge hört, die nicht vorhanden sind, und das Gefühl hat, von Kräften außerhalb ihrer selbst gesteuert zu werden, zum Beispiel:

  • Gedankenecho, Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung und Gedankenentzug.
  • Unterschiedliche Wahnvorstellungen, die mit dem Körper und Körperteilen verbunden sind, bis hin zu Sinneswahrnehmungen, dass Handlungen, Gefühle etc. von außen zugefügt werden.

Es kann schwierig zu erkennen sein, dass eine Person unter Schizophrenie leidet. In manchen Fällen ist es aber offensichtlich, z. B. wenn sich die betroffene Person in ein Bettlaken hüllt und verkündet, sie sei Jesus. Menschen mit Schizophrenie zeigen eine starke Variation ihres Verhaltens in ihrem Kampf gegen eine Krankheit, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. So können sie z. B. beginnen, in unlogischen Sätzen oder unverständlichen Wörtern (Neologismen) zu sprechen, sie können unkontrollierbare Wutausbrüche erleiden und Gewalt gegen eine vermeintliche Bedrohung ausüben. Sie können sich auch passiv verhalten und ohne Bewegung oder Emotionen verharren. Es ist auch ein Schwanken zwischen diesen beiden extremen Ausdrucksformen möglich. Das Verhalten der Betroffenen ist oft nicht vorhersehbar.

Wichtige Begriffe

Psychose bzw. psychotischer Zustand

Es handelt sich um einen Geisteszustand, der durch Wahnvorstellungen oder ausgeprägte Halluzinationen gekennzeichnet ist. Die betroffene Person selbst erkennt nicht, wie abwegig diese Gedanken sind. All diese Gedanken spielen sich allein im Gehirn der betroffenen Person ab, die anderen Personen in der Umgebung nehmen also nicht das Gleiche wahr. Sie haben also keine Verankerung in der Realität. Die Psychose ist ein wesentliches Merkmal der Schizophrenie.

Neurose

Neurosen sind durch eine Reihe emotionaler Störungen als Folge ungelöster unbewusster Konflikte geprägt. Sie führen oft zu Depressionen, Angstzuständen und dem Erleben körperlicher Beschwerden. Im Gegensatz zu psychotischen Menschen haben Neurotiker die Fähigkeit, ihre Umgebung korrekt zu bewerten. Viele Betroffene haben Einsicht in das, was mit ihnen geschieht.

Schizoid

Dieser Begriff wird zur Beschreibung von Personen mit Beschwerden verwendet, die möglicherweise auf eine Schizophrenie zurückzuführen sind.

Halluzinationen

Eine Person mit Halluzinationen empfindet Sinneseindrücke, die nichts mit der Realität zu tun haben. Sie sieht, hört oder fühlt also Dinge, die niemand anders sieht, hört oder fühlt. All diese Sinneseindrücke entstehen allein im Gehirn der betroffenen Person.

Wahnvorstellung

Eine Person mit einer Wahnvorstellung kann z. B. Radio hören und glauben, dass über das Radio verschlüsselte Botschaften über die Invasion kleiner grüner Männchen von einem anderen Planeten durchgegeben werden. Oft löst ein Umstand außerhalb der Person die falsche Vorstellung aus.

Illusion

Eine Illusion ist die falsche Wahrnehmung eines tatsächlich vorhandenen äußeren Reizes. Die Betroffenen sehen etwas, fassen es aber als etwas ganz anderes auf, als es gesunde Personen tun würden.

Verschiedene Arten von Schizophrenie

Paranoider Typus

Diese Patienten haben Wahnvorstellungen und akustische Halluzinationen, zeigen aber ein scheinbar normales Verhalten. Die Wahnvorstellungen äußern sich häufig als Verfolgungswahn oder als Einbildung, eine bedeutende Persönlichkeit zu sein (z. B. Jesus). Sie können Wutausbrüche oder Angstzustände haben, abwesend wirken oder streitsüchtig sein.

Desorganisierter Typus

Diese Patienten sind durch unklares Sprechen, verwirrtes Verhalten und eine flache oder unpassende Stimmungslage gekennzeichnet. So können sie z. B. darüber lachen, dass eine Ampel ihre Farbe ändert, oder über etwas, das nicht im Zusammenhang mit dem steht, was sie sagen oder tun. Ihr desorganisiertes Verhalten kann normale Aktivitäten wie Duschen, Anziehen oder die Essenszubereitung durcheinanderbringen.

Katatonischer Typus

Diese Patienten sind durch Bewegungsstörungen gekennzeichnet. Sie können für eine lange Zeit völlig regungslos stehen, und dann plötzlich mit ihren Bewegungen den ganzen Raum einnehmen. Sie können viele Stunden lang gar nichts sagen und dann anfangen, alles zu wiederholen, was andere sagen oder tun. Das Verhalten scheint endlos.

Undifferenzierter Typus

Dabei handelt es sich um Patienten, die einige der oben genannten Merkmale zeigen, allerdings nicht genug, um sie als einen bestimmten Typus von Schizophrenie zu definieren.

Residualer Typus

Diese Patienten hatten mindestens eine Episode von Schizophrenie, haben dabei aber nicht ausreichend Symptome gezeigt, um den Typus der Schizophrenie definieren zu können. Die Vermutung der Ärzte lautet auf Schizophrenie, sie müssten das Verhalten des Patienten aber eingehender beobachten, bevor sie die endgültige Diagnose stellen können.

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Autoren

  • Philipp Ollenschläger, Medizinjournalist, Köln

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