Verletzungen und Erkrankungen bei Ausdauersportarten

Allgemeine Informationen

Definition

  • Laufen ist der Prototyp des Ausdauersports.
  • Laufen, Radfahren, Schwimmen und Skilanglauf gehören in Deutschland zu den beliebtesten Ausdauersportarten.
  • Ausdauersportler gehören allen Altersgruppen an. Obwohl Spitzensportler meist 20–30 Jahre alt sind, stellen Personen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren die größte Gruppe dar.
  • Aufgrund des intensiven Trainings besteht bei ihnen die Gefahr von Überlastungsschäden und anstrengungsbedingten internistischen Problemen.
  • Man unterscheidet zwischen Akutverletzungen (plötzliche Verletzung durch Einwirkung von großen Kräften) und Überbeanspruchung (ständige kleine ungünstige Kräfteeinwirkungen).
  • Die Belastbarkeit einzelner Strukturen ist individuell sehr unterschiedlich. Verletzung oder Erkrankung treten ein, wenn die Grenze der individuellen Belastung überschritten wird.1
  • Die meisten Verletzungen treten allmählich auf und sind nicht mit einem spezifischen Trauma verbunden.
  • Bei Ausdauersportlern wechseln sich Zeiten intensiven Trainings mit Ruhezeiten und Erholungsphasen ab.
  • Intensives Training in Kombination mit unzureichender Erholung beeinträchtigt die Reparaturfunktionen auf Zellebene und und führt zur Gewebeschädigung.
  • Bevor Sportler Schmerzen oder andere Symptome verspüren, können subklinische Gewebeschäden bereits über einige Zeit bestehen.2

Häufigkeit

  • Die meisten Verletzungen im Ausdauersport entstehen durch Überlastung.
  • Dies betrifft vor allem die Sportarten Laufen, Radfahren, Rudern und Skilanglauf.
  • 80 % der Beschwerden im Laufsport resultieren aus einem Missverhältnis zwischen der Belastbarkeit des Stütz- und Bewegungsapparates und der Beanspruchung durch den Sport.3
  • Prädisponierende Faktoren sind schlechte körperliche Verfassung, vorherige Inaktivität und Tabakkonsum.4
  • Anatomische Varianten (Fehlstellungen der Beine wie Genu varum, Patella-Fehlstellungen und Tibiatorsion und Fußpronation) können zu Belastungsschäden führen.5
  • Bei 30–50 % der Freizeitläufern kommt es pro Jahr zu laufassoziierten Beschwerden des Bewegungsapparates.6
  • Akute Verletzungen im Laufsport sind selten (Sprunggelenksdistorsionen, Muskelverletzungen, Achillessehnenrupturen).7
  • Die häufigse Akutverletzung des Läufers ist das Umknicktrauma des oberen Sprunggelenks.1

Ätiologie

  • Äußere (60–80 % der Verletzungen) Ursachen1
    • Trainingsfehler (zu starke Erhöhung des Trainingsumfangs/der Trainingsintensität, dichte Wettkampffolge)
    • Trainingsgelände/Bodenbeschaffenheit
    • Trainingsgeräte (Laufschuhe)
    • Lauftechnik
  • Innere Ursachen1
    • Beinachsenfehlstellungen
    • Beinlängendiffenrenzen8
    • Bandinstabilitäten
    • Skoliose
    • Fußfehlstellungen8
    • Übergewicht
    • muskuläre Dysbalancen
    • unzureichende Muskelkraft
    • schlechte Beweglichkeit
    • schlechte Koordination
    • frühere Verletzungen

Differenzialdiagnosen

Tendopathien

  • Die meisten der durch Überlastung entstehenden Sehnenverletzungen sind degenerativer und nicht entzündlicher Natur.9
  • Eine mikroskopische Untersuchung zeigt keine inflammatorischen Zellen. Vielmehr zeichnen sich derartige Sehnenschäden durch Degeneration in den Kollagenfasern und Desorganisation, durch eine erhöhte Anzahl an Tenozyten und eine Hemmung der Heilungsreaktion aus.9
  • Vor diesem Hintergrund wird für diese Art von Überlastungsschäden die Bezeichnung „Tendopathie“ empfohlen, während Begriffe wie „Tendinitis“ oder „Tendinosis“ (chronische Degeneration) vorsichtig zu verwenden sind.10
  • Dass belastungsbedingte Tendopathien degenerativen und nicht entzündlichen Ursprungs sind, hat wichtige klinische Folgen.
  • Bei vielen Patienten verläuft die Heilung langsam und erfordert häufig wesentliche Änderungen der Trainings- und Ruhezeiten. Einige Patienten reagieren positiv auf NSAR-Präparate oder Kortisoninjektionen.9
  • Behandlungsprinzipien
    • Relative Ruhe ist ein wesentliches Element bei der Behandlung von Tendopathien wie auch anderer Belastungsverletzungen
    • Welchen Umfang und welche Intensität die Ruhe haben sollte, hängt von der Intensität der Symptome, der Art des Verletzung und der sportlichen Betätigung selbst ab.
    • Um während der Heilungsphase in Form zu bleiben, sollten schmerzhafte Bewegungen vermieden und durch alternatives Training ersetzt werden, z. B. Laufen durch Radfahren.
    • Eine allmähliche Gewöhnung an die sportspezifische Betätigung ist entscheidend, um Rückschläge zu vermeiden.

Ermüdungsbruch (Stressfrakturen)

  • Definition
    • Ermüdungsbrüche sind eine häufige und potenziell schwerwiegende Überlastungsverletzung im Ausdauersport.
    • Ermüdungsbrüche können am Becken (Schambeinäste), Oberschenkelhals, Oberschenkel, Schienbein, Wadenbein, Fersenbein, Sprungbein, Navikulare, Mittelfußknochen und Sesambeinen auftreten.
  • Ursache
    • Stressverletzungen entstehen durch wiederholte mechanische Überlastung und resultieren aus mikroskopischen Läsionen des submaximal überlasteten, von seiner mechanischen Resistenz und seinem Aufbau her im übrigen normalen Knochens.11
    • Die Anzahl der Mikrotraumen im Knochen nimmt zu, und die Knochenheilung kann mit der fortwährenden mechanischen Belastung nicht Schritt halten.2
  • Symptome
    • Ermüdungsbrüche sind immer dann zu vermuten, wenn ein Ausdauersportler – insbesondere Läufer – von fokalen Schmerzen des Bewegungsapparates berichtet.
  • Klinische Befunde
    • Klinisch ist ein Ermüdungsbruch wahrscheinlich, wenn an einer Knochenstruktur erhebliche lokale Schmerzen auftreten.
    • Bei Ermüdungsbrüchen im Oberschenkelhals fällt ein zunehmendes Hinken auf in Kombination mit Schmerzen bei passiver Bewegung des Hüftgelenks. Schmerzen werden in der Leistengegend und am inneren Oberschenkel verspürt.
    • Achtung: Ermüdungsbrüche treten häufig in Kombination mit Essstörungen auf!
  • Andere Untersuchungen
    • Röntgen ist zunächst bei 50–75 % der Patienten mit Ermüdungsbrüchen negativ.
    • Eine Szintigrafie oder MRT ermöglichen in der Regel die Diagnose.
    • Stressläsionen führen zu typischen Befunden im Röntgenbild, in Skelettszintigrafie, Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT), die von anderen Krankheiten – insbesondere von infektiösen und Tumorerkrankungen – unterschieden werden müssen. Von Stressfrakturen sind Insuffizienzfrakturen abzugrenzen, die an Knochen auftreten, deren mechanische Resistenz beeinträchtigt oder deren Aufbau gestört ist.11
  • Therapie
    • In vielen Fällen erfordern Ermüdungsbrüche lediglich relative Ruhe. Möglicherweise ist ein kurzfristiger Einsatz von Krücken oder eines Gehstiefels indiziert.
    • Während des Entlastungszeitraums ist alternatives Training wie Radfahren, Schwimmen oder Krafttraining wichtig.
    • Bei Patienten mit Mittelfußknochenbruch kann die Therapie Sandalen oder Schuhe mit steifer Sohle umfassen.
    • Ermüdungsbrüche an Oberschenkelhals, Schienbeinschaft, Fußwurzeln und proximalem fünftem Mittelfußknochen erfordern eine individuelle Behandlung.
    • Einigen Studien zufolge können stoßdämpfende Schuheinlagen die Häufigkeit von Ermüdungsbrüchen im Mittelfußbereich reduzieren.12

Fußschmerzen

Vorfuß

  • Schmerzen im Vorfuß können auf Ermüdungsbrüche, Arthritis, Bursitis oder Neurome zurückzuführen sein.
  • Ermüdungsbruch
    • stechender, lokal begrenzter Schmerz an einer Knochenstruktur
  • Arthritis, Bursitis
    • Oft ist das erste Metatarsalgelenk betroffen.
  • Morton-Neuralgie
    • Verursacht meist Schmerz und Dysästhesie im Spalt zwischen der dritten und vierten Zehe.

Mittel- und Rückfuß – Plantarfasziitis

  • Im Mittelfuß sind Belastungsprobleme eher weniger häufig, aber Schmerzen in diesem Bereich verweisen auf Ermüdungsbrüche oder Plantarfasziitis.
  • Ursache
    • Vermutlich auf mikroskopisch kleine Risse in der Plantarfascie aufgrund von Traktion und Überlastung zurückzuführen.
  • Symptome
    • Die Sportler beschreiben Schmerzen an der Ferse oder im Fußgewölbe, die oft verstärkt am Morgen oder nach längerem Sitzen auftreten.
  • Klinische Befunde
    • Senk- und Hohlfuß gelten als Prädisposition.
    • typischer Druckschmerz auf medialen plantaren Tuberkeln des Kalkaneus
  • Therapie
    • Indizierte Maßnahmen sind relative Ruhe, Dehnübungen für das Fußgewölbe, NSAR-Präparate und vorgefertigte Einlagen, die das Fußgewölbe unterstützen und den Ansatz der Plantarfascie aussparen. Zu vermeiden sind flaches Schuhwerk und Barfußlaufen.
    • In einer Studie zeigten Silikoneinlagen eine bessere Wirkung als Gesundheitssohlen aus Gummi. Beide Optionen erwiesen sich als besser als herkömmliche Orthesen.13
    • Bei chronischer Plantarfasziitis hat sich die extrakorporale Stoßwellentherapie von bis zu einem Jahr Dauer als wirksame Behandlung erwiesen.14
    • Ungewiss ist, ob Nachtschienen helfen können; Studien kommen hier zu voneinander abweichenden Ergebnissen.15-16
    • Kortisoninjektionen zeigen möglicherweise Wirkung.17
    • Chirurgische Eingriffe mit oder ohne Entfernung des Fersensporns sollten Patienten mit refraktären Symptomen vorbehalten bleiben, bei denen die Symptome seit mehr als 6–12 Monaten bestehen und sich über eine konservative Behandlung keine Verbesserung erzielen lässt. Der Eingriff umfasst das Lösen der Plantarfaszie vom Ansatz bis zum Kalkaneus.

Schmerzen am Sprunggelenk

Bandverletzungen

  • Aufgrund von Überlastung

Tendopathie

  • Tendopathien im Knöchelbereich sind häufig, weil die Sehnen 11 verschiedener Muskeln diesen Bereich passieren.
  • Entzündung und Degeneration einer Sehnenscheide kann auf Überlastung oder ungewohnte Bewegungen zurückzuführen sein.
  • Eine Tenosynovitis kann den Tibialis anterior, Tibialis posterior, Extensor digitorum longus oder die Peronealsehnen beeinträchtigen.
  • Achillessehnen-Tendopathie ist die häufigste Tendopathie bei Läufern.
  • Auch Achillessehnenrisse sind relativ häufig.

Achillessehnen-Tendopathie

  • Symptome
    • Tritt in der Regel schleichend auf mit allmählich zunehmenden Schmerzen.
    • In leichten Fällen treten die Symptome nur unter intensiver Belastung auf, in schwereren Fällen selbst im normalen Alltag.
  • Klinische Befunde
    • Verursacht Schmerzen in einem mehrere Zentimeter langen Bereich nahe des Sehnenansatzes, oft begleitet von Verdickungen und tastbaren Knoten.
    • Eine akute Form mit einem schnell einsetzenden Schmerz und Krepitation bei der Untersuchung weist auf eine echte Tenosynovitis der Achillessehne hin.
  • Therapie
    • Am Anfang können Patienten versuchen, ihre Belastungen zu reduzieren, bei schweren Fällen lässt sich vorübergehend ein Spezialstiefel (Unterschenkelorthese) verwenden; ferner helfen das Anheben der Ferse mittels Fersenkissen, leichtes Stretching, Kühlen mit Eis und die Anwendung von NSAR-Präparaten. Achtung: Wird Überpronation erkannt, ist dies mit speziell angepassten Laufschuhen oder Fußsohlen zu korrigieren!
    • Die wirksamste Behandlung ist exzentrisches Krafttraining (Verlängerung der Muskelfasern)18-21, evtl. in Kombination mit ESWT (extrakorporale Stoßwellentherapie).
    • Die Beinmuskulatur lässt sich auf diese Weise kräftigen, indem die Patienten Treppen oder einen kleinen Block auf- und absteigen.
    • Bei therapieresistenten Fällen kann eine chirurgische Therapie indiziert sein. Dieser Eingriff umfasst die Abtrennung und Ablösung des Sehnengleitgewebes von der Sehne sowie die Entfernung evtl. Granulationsgewebes. Prognose: etwa 85 % sind nach einer Rehabilitation mit Krafttraining, Stretching und Gleichgewichtstraining symptomfrei.

Distale Tibia-Fibula-Schmerzen

  • Häufigste Ursachen sind das mediale Tibia-Stresssyndrom („Schienbeinkantensyndrom“), Ermüdungsbrüche und das Kompartmentsyndrom infolge der Belastung.

Mediales tibiales Stresssyndrom (mediale Traktionsperiostitis, „Schienbeinkantensyndrom“)

  • Definition
    • Das Schienbeinkantensyndrom ist ein chronisches Schmerzsyndrom im Bereich eines oder mehrerer faszialer Kompartimente des Unterschenkels, ausgelöst durch ein Missverhältnis des belastungsinduziert sich vermehrenden muskulären Volumens und der umhüllenden, wenig elastischen Faszie mit daraus resultierender muskulärer Ischämie.22
    • einhergehend mit Knochenhautentzündung im Ursprungsgebiet des Musculus Tibialis Posterior
    • In der Anamnese soll eine eindeutige Assoziation zur sportlichen Belastung herzustellen sein.
  • Ursache
    • Repetitive muskuläre Belastung führt zur Volumenzunahme im betroffenen Kompartiment, was einen erhöhten Kompartmentdruck nach sich zieht.
    • Dadurch erfolgt eine Reduktion der arteriellen und venösen Durchblutung. Der Perfusionsdruck vermindert sich, die muskuläre Sauerstoffversorgung nimmt ab und die Kapillarpermeabilität zu.
    • Als Konsequenz kommt es zu einer gesteigerten Exsudation, was den Kompartmentdruck weiter erhöht und den Circulus vitiosus unterhält.22
    • Das Syndrom steht mit verschiedenen prädisponierenden biomechanischen Zuständen im Zusammenhang, insbesondere Überpronation und Valgusknie, zu kurze Achillessehne, Beinlängendifferenz, Senkspreizfuß.
  • Symptome
    • In leichten Fällen treten Schmerzen nur unter Belastung auf, in schwereren Fällen hingegen evtl. auch bei Ruhe.
  • Klinische Befunde
    • lokal begrenzte Schmerzen über distale 2/3 der posteromedialen Schienbeinkante
  • Therapie
    • Änderung der Tätigkeiten, Stretching, Kühlen mit Eis und NSAR-Präparate
    • Korrektur der biomechanischen Faktoren, die zu dem Problem beitragen können, z. B. Einlagen, Orthesen oder antagonistische Muskelkräftigung, obwohl nur wenig Literatur belegt, dass diese Maßnahmen helfen.23
    • Bei schweren Symptomen, die auf eine langfristige (> 3 Monate) konservative Behandlung nicht ansprechen, kann eine Operation indiziert sein. Dabei spaltet man die Muskelfaszie an den oberflächlichen und tiefen hinteren Muskellogen ca. 1–2 cm von der medialen Schienbeinkante. Prognose 75–80 % der Patienten sind nach entsprechender operativer und postoperativer Behandlung symptomfrei.

Belastungsbedingtes Kompartmentsyndrom

  • Ursache
    • Verursacht durch erhöhten Gewebedruck in einer geschlossenen Muskelloge, der die Durchblutung und neuromuskuläre Funktion beeinträchtigen kann.
    • Der Unterschenkel besteht aus vier Logen oder „Kompartimenten“.
  • Klinisches Bild
    • Nach Trauma, Drogen- oder Alkoholmissbrauch, Operation oder Ischämie kann ein akutes Kompartmentsyndrom auftreten. Erhöhte Schmerzen im vorderen Kompartiment bei passiver Flexion der Zehen sind ein frühes Zeichen.
    • Ein chronisches Kompartmentsyndrom wird durch wiederholte Belastung ausgelöst.

Knieschmerzen

  • Durch Laufen verursachte Schmerzen treten am häufigsten am Kniegelenk auf, und zwar meist in Form von patellofemoralen Schmerz oder als Iliotibialbandsyndrom.

Patellofemorales Schmerzsyndrom

  • Definition
    • ein allgemeiner Begriff für vorderen Knieschmerz im Zusammenhang mit einem Spektrum patellofemoraler Gelenkerkrankungen24
  • Symptome
    • In der Regel beschreibt der Sportler Schmerzen an der Knievorderseite, die mit erheblicher Belastung beim Laufen, Springen oder Radfahren im Zusammenhang stehen.
    • Die Schmerzen werden beim Hinauf- und Herabsteigen von Treppen und Hügeln sowie beim langen Sitzen mit gebeugtem Kniegelenk stärker.
  • Klinische Befunde
    • Eine Untersuchung kann eine schlechte patellofemorale Passung (Fehlstellung), Palpationsschmerz an patellofemoralen Kapselstrukturen, Schmerzen bei patellofemoralem Kompressionstest (positives „Grinding Sign“), Krepitation bei aktiver Extension gegen Widerstand und ein positives „J-Zeichen“ bei Kontraktion des Quadrizeps ergeben.
  • Therapie
    • Wie bei den meisten Belastungsschäden lassen sich durch Änderungen des Trainingsaufbaus gute Ergebnisse erzielen.25
    • Ein Radfahrer muss evtl. Sattelhöhe, Sitzposition oder Pedal-/Clip-System anpassen.26-27
    • Andere mögliche Behandlungsstrategien umfassen Rehabilitationsübungen unter Berücksichtigung möglicher Fehlstellungen der Patella („Patellaführung“) und Kräftigung des Vastus medialis, vor allem des Vastus medialis obliquus und der Glutealmuskulatur28-29, Kühlung mit Eis, NSAR-Präparate, Taping oder die Verwendung einer Knieschiene (Orthese), um einer möglichen Fehlausrichtung der Patella entgegenzuwirken.30
    • Es besteht keine Evidenz, dass sich eine einzelne Therapieform positiv auf den patellofermoralen Schmerz bei allen Patienten auswirkt.31

Iliotibialbandsyndrom (Tractus iliotibialis Syndrom/Läufer-Knie/Langdistanz-Knie)

  • Ursache
    • Überlastung führt zu Mikrotraumata am Iliotibialband, wenn es sich über die Oberseite der Femurkondyle seitlich hin und her bewegt.
    • Varusfehlstellung begünstigt das Iliotibialbandsyndrom.
    • Geschwächte Hüftabduktion (schwache Glutealmuskulatur) kann bei Läufern ein ursächlicher Faktor sein.30
  • Häufigkeit
    • Ist die häufigste Ursache seitlicher Knieschmerzen bei Läufern.
    • Macht bis zu 12 % aller durch Laufen ausgelösten Verletzungen aus.32
  • Symptome
    • Der Sportler verspürt beim Laufen, Radfahren oder Wandern seitlich am Knie stechende Schmerzen oder ein brennendes Gefühl.
  • Klinische Befunde
    • Lokal begrenzter Schmerz, wenn das Iliotibialband in den oberen Teil der lateralen Femurkondyle gleitet.
    • geschwächte Hüftabduktion (schwache Glutealmuskulatur) 
    • Sportler haben oft ein strammes Iliotibialband.
  • Therapie
    • Anpassung der sportlichen Betätigung, Kühlen mit Eis und NSAR-Präparate
    • Programm zur Verbesserung der Festigkeit bei Hüftabduktion, Stretching-Übungen für das Iliotibialband und in Ausnahmefällen Kortisoninjektion30,32
    • Radfahrer müssen möglicherweise Sattelhöhe, Sitzposition oder Pedal-/Clip-System anpassen.
    • Wenn die Symptome trotz ordnungsgemäßer konservativer Behandlung fortdauern, ist eine Operation indiziert. Diese umfasst die Aufteilung der hinteren Hälfte des Tractus iliotibialis, wo er in den seitlichen Femurkondylus läuft, und gleichzeitig die Entfernung der hier liegenden Schleimbeutel. Die Prognose nach einem solchen Eingriff ist gut. Etwa 90 % sind nach 2–4 Wochen Rehabilitation symptomfrei.

Becken- und Hüftgelenkschmerzen

  • Schmerz kann durch eine zugrunde liegende Hüftgelenkerkrankung wie Arthrose hervorgerufen sein, insbesondere bei älteren Menschen, die lange Strecken laufen.
  • Es können Ermüdungsbrüche im Beckenring auftreten, die Leistenschmerzen verursachen können.
  • Muskelüberlastungen wie proximale Oberschenkelmuskel-Tendopathien oder Leistendehnungen sind häufig bei Läufern.
  • Andere Läsionen sind Risse im Labrum des Azetabulums, Spiel in der Gelenkkapsel, Knorpelschäden, Osteonekrose, Ligamentum-teres-Schäden, „Snapping-Hip-Syndrom“, Iliopsoasbursitis und lose Knochenfragmente.33

Internistische Probleme

  • Ausdauersportler können unter einer Reihe von internistischen Problemen leiden, denen sich vorbeugen lässt oder die sich durch geeignete Therapien behandeln lassen.

Anstrengungsasthma

  • Definition
    • Anstrengungsasthma ist durch akute, reversible Bronchospasmen gekennzeichnet, die während oder nach körperlichen Anstrengungen auftreten.34
  • Ursache
    • Bei kalter, trockener Luft sind die Probleme stärker ausgeprägt als bei warmer, feuchter Luft.34
    • Luftverschmutzung ist ein Einflussfaktor.
    • Belastungsasthma ist vermutlich Folge des Flüssigkeitsverlustes und der Abkühlung der Atemwege, die anschließend Bronchospasmen auslösen können.
  • Häufigkeit
    • Die Prävalenz in der Gesamtbevölkerung wird mit 8–12 % angegeben. Unter Spitzensportlern wird die Prävalenz von Asthma bzw. anstrengungsbedingter Bronchokonstriktion je nach ausgeübter Sportart auf 30–70 % geschätzt.35
    • Unter den Ausdauersportarten lösen Skilanglauf und Laufen am häufigsten anstrengungsbedingtes Asthma aus, während Schwimmen die seltenste Ursache ist und Radfahren im Mittelbereich liegt.
  • Symptome
    • Typische Symptome sind Atemnot, aber auch lästiger Husten und pfeifende oder brummende Atmengeräusche (Giemen).
    • Bei einigen Athleten tritt reduziertes Leistungsvermögen nur bei sehr hartem Ausdauertraining oder im Wettkampf auf. Je größer die Anstrengung, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Symptome auftreten.
  • Klinische Befunde
    • Eine Diagnose lässt sich nur auf der Basis der Anamnese und klinischen Befunde der Patienten stellen, unter Heranziehung von Lungenfunktionsmessungen (evtl. Provokation durch Belastung).
  • Therapie
    • Sportler mit Anstrengungsasthma können auch im Ausdauersport erfolgreich sein und sollten zum Weitermachen ermuntert werden.
    • Strategien ohne Medikamenteneinsatz können vorteilhaft sein, wie die Optimierung der physikalischen Umstände, angemessenes Aufwärmen und Induktion einer Refraktärzeit durch Auslösen kurzfristiger Symptome mit kurzen, intensiven „Atemzügen“ 15–20 Minuten vor dem Ausdauersport.
    • Die medikamentöse Therapie mit inhalativen Beta-Agonisten 15–20 Minuten vor dem Training ist anfangs die Standardbehandlung bei Personen mit milden Symptomen. Länger anhaltende Symptome können ein oder mehrere alternative Medikamente wie inhalative Kortikosteroide oder langfristige Nutzung von Beta-Agonisten und Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten erfordern. Achtung: Für auf Dopinglisten geführte Medikamente sind Ersatzmedikamente zu suchen!

Exercise Induced Collapse und Hyponatriämie

  • Ursachen und Häufigkeit
    • Ein dramatisches Krankheitsbild, das mit der wachsenden Popularität von Marathon und Triathlon immer häufiger auftritt.36
    • meistens unproblematisch und nach dem Ende der anstrengenden Betätigung auftretend
    • Die häufigste Form des Zusammenbruchs wird durch eine vorübergehende Hypotonie aufgrund der Ansammlung von Blut in den Beinen ausgelöst – in diesem Fall sind die Beine hoch zu lagern.
    • Schwere Fälle umfassen Hyponatriämie, Überhitzung und kardiovaskuläre Ereignisse.
  • Hyponatriämie
    • Ist auf eine übermäßige Aufnahme hypotoner Flüssigkeit mit niedrigem Natriumgehalt als Ersatz für den hypertonen Schweiß zurückzuführen. Sie tritt vor allem bei Langdistanzläufen (Marathon) auf und am häufigsten bei Frauen und bei jenen, die nicht sehr schnell laufen.37
    • Bei Sportlern mit Hyponatriämie können während eines Rennens erhebliche Gewichtssteigerungen auftreten. Im Gegensatz zu Sportlern mit Hitzschlag zeigen Sportler, die aufgrund von Hyponatriämie einen Zusammenbruch erleiden, keine Hyperthermie.
    • Unerfahrene und langsame Läufer sollten vor Überhydrierung gewarnt werden.
  • Therapie
    • Obwohl häufig empfohlen wird, alle 15–20 Minuten 150–300 ml zu trinken (ca. 1 Liter pro Stunde), ist es gemäß einigen Experten sinnvoller, dass die Person nach Wunsch, aber nicht mehr als 400–800 ml pro Stunde trinkt38-39; dies gilt z. B. für Sportler, die voraussichtlich mehr als 4 Stunden für einen Marathonlauf benötigen.
    • Die konsequente Kontrolle des Körpergewichts vor und nach umfangreichen Ausdauerleistungen ist eine effektive sportmedizinische Maßnahme.40

Übertrainingssyndrom

  • Ursache
    • Das Übertrainingssyndrom entsteht, wenn das Trainingsprogramm des Sportlers das Vermögen seines Körpers übersteigt, sich an die hohe Trainingsintensität anzupassen; allerdings ist das Wissen über dieses Syndrom bislang unvollständig.41
    • Das Syndrom wird als systemische Überlastungsverletzung angesehen.42
  • Symptome
    • Die sichtbarsten Symptome sind gesunkenes Leistungsvermögen und allgemeine Müdigkeit. Andere mögliche Symptome sind Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, schwere Beine und erhöhtes Auftreten von Krankheiten und Verletzungen
    • Die Symptome dauern nach mehr als 2 Wochen Ruhe fort.
  • Klinische Befunde
    • Erhöhter Ruhepuls wird als typisches Zeichen von Übertraining beschrieben, allerdings konnten jüngere Studien dies nicht bestätigen.43
  • Andere Untersuchungen
    • Es gibt keine spezifischen serologischen Marker für das Übertrainingssyndrom, aber es sollten andere internistische Ursachen von Müdigkeit ausgeschlossen werden.
    • Ein bis zur Ermüdung der Patienten fortgesetzter sportspezifischer Test wird in der Regel auf die niedrigere Leistungsfähigkeit verweisen und damit die Diagnose bestätigen.
  • Therapie
    • Die Therapie umfasst eine mehrere Wochen bis Monate andauernde Ruhephase mit anschließend allmählicher Wiederaufnahme des Trainings.

Anamnese

  • Wann und wie haben die Beschwerden eingesetzt?
  • Wann treten die Beschwerden auf?
    • Während des Trainings als auch danach oder nur danach?
  • Sind die Schmerzen lokal begrenzt? (Schmerzausstrahlungen)
    • Beispielsweise Vorderseite des Knies, seitlich am Knie?
  • Gab es ähnliche Verletzungen in der Vergangenheit?
  • Welche Behandlungen wurden versucht?
  • Trainingsumfang?
    • Dauer und Häufigkeit
    • Bekannte Prädiktoren von Verletzungen an den unteren Extremitäten bei Läufern sind frühere Verletzungen und ein wöchentliches Pensum von mehr als 30–40 km.44
  • Änderungen der Trainingsdauer und -intensität?
  • Beschaffenheit des Trainingsgeländes?
  • Welche Art von Laufschuhen/Trainingsgeräten wird verwendet und wie alt sind diese?
    • Fahrradsattel, Schuh, Schuhclip, wie sitzt der Sportler auf dem Fahrrad, Sattelhöhe, Rahmengröße?
  • Veränderungen bei Bewegungsabläufen, Trainingsgeräten oder Hilfsmitteln?

Klinische Untersuchungen

  • Biomechanische und anatomische Faktoren können zu Schäden beitragen.
  • Klinische Untersuchung des geschädigten Bereiches
  • Gangbildbeurteilung/-analyse
  • Beinachsen (Varus-/Valgusfehlstellung)
  • Fehlstellung der Patella (Patella bacha/alta)
  • Beinlängendifferenz
  • Fußdeformität (Senkfuß, Hohlfuß, Spreizfuß, Plattfuß, Zehendeformitäten)
  • Biomechanik der Füße (Überpronation)
  • Oft ist es hilfreich, Radsportler auf dem Fahrrad zu beobachten.26

Ergänzende Untersuchungen

Röntgen, Magnetresonanztomografie, CT, Ultraschall, Szinthigrafie

  • Neben der klinischen Untersuchung spielen bildgebende Verfahren eine maßgebliche Rolle für den Nachweis struktureller Veränderungen und deren differenzialdiagnostische Zuordnung.45
  • Diese kann hilfreich sein, wenn Verdacht auf Ermüdungsbruch des Kahn- oder Schienbeins und mediale Traktionsperiostitis, „Schienbeinkantensyndrom“ besteht.
  • Apparative Diagnostik dient häufig dem Ausschluss der Differenzialdiagnosen.

Maßnahmen und Empfehlungen

  • Durch optimale Interaktion zwischen dem Trainer, Physiotherapeuten und betreuenden Arzt sollten die am Ende der Behandlungskette stehenden Maßnahmen wie Infiltration und Operation vermieden werden können.22
  • Sportler sollten auf die Signale ihres Körpers achten. Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates zeigen häufig ein Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung an.

Prävention

  • Sportmedizinische Untersuchung vor Trainingsaufnahme
  • Training
    • ausreichende Regenerationsphasen zur Vermeidung von Überbelastung
    • angepasste Trainingsintensität, Trainingsumfang, Trainingssteigerung
    • Aufwärmphasen und Cool-Down
    • Regelmäßige Kraft- und Dehnübunge, um Verkürzungen und muskuläre Dysbalancen zu vermeiden.
    • Zusätzliches Flexibilitäts- und Koordinationstraining kann Verletzungsanfälligkeit vermindern.46
    • Traditionell wurde angenommen, dass eine unzureichende Dehnbarkeit für Verletzungen prädisponiert und Dehnübungen das Risiko mindern.
    • Kontrollierte Studien haben eine solche Schutzwirkung nicht untermauern können.47-48
  • Distanz
    • Je länger man läuft, umso höher ist das Risiko für Belastungsschäden.
  • Schuhe
    • Gutes Schuhwerk (sicherer Halt und gute Dämpfung) und angemessener Schuhwechsel sind wichtig, um Belastungsschäden vorzubeugen.
    • Neue Schuhe verlieren nach 500 km etwa 40 % ihrer Polsterwirkung.49
  • Orthesen
    • Sie können von Vorteil sein für Läufer mit erheblicher Pronation, unterschiedlicher Beinlänge, patellafemoralen Störungen, Plantarfasziitis, Achilles-Tendopathie und „Schienbeinkantensyndrom“.
  • Stoßabsorbierende Einlagen
    • möglicherweise indiziert bei Langstreckenläufern
    • Sie mindern offenbar die Gefahr von Ermüdungsbrüchen bei Soldaten, aber ihre Wirkung in Laufschuhen, die bereits über eine Stoßdämpfung verfügen, ist nicht gesichert.
  • Bandagen
    • Sie können vorteilhaft sein bei Patienten mit Bandinstabilitäten.

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

Quellen

Literatur

  1. Aderhold L, Weigelt S. Laufen: ... durchstarten und dabeibleiben - vom Einsteiger bis zum Ultraläufer. Stuttgart: Schattauer, 2011. books.google.de
  2. Wilder RP, Sethi S. Overuse injuries: tendinopathies, stress fractures, compartment syndrome, and shin splints. Clin Sports Med 2004; 23: 55-81. PubMed
  3. Engelhardt M, Reuter I, Neumann G. LAUFSPORT: Verletzungen und Fehlbelastungsfolgen beim Laufen. Sports Orthopaedics and Traumatology Sport-Orthopädie - Sport-Traumatologie 2003; 19 (2): 73-77. doi:10.1078/0949-328X-00125 DOI
  4. Jones BH, Knapik JJ. Physical training and exercise-related injuries. Surveillance, research and injury prevention in military populations.. Sports Med 1999; 27: 111-25. PubMed
  5. van Gent RN, Siem D, van Middelkoop M, van Os AG, Bierma-Zeinstra SM, Koes BW. Incidence and determinants of lower extremity running injuries in long distance runners: a systematic review. Br J Sports Med 2007; 41: 469-80. British Journal of Sports Medicine
  6. Sportklinik Hellersen Verletzungen und Überlastungsschäden im Laufsport www.sportklinik-hellersen.de
  7. Walther M, Reuter I, Leonhard T, Engelhardt M. Verletzungen und Überlastungsreaktionen im Laufsport. Der Orthopäde 2005; 34 (5): 399–404 . doi:10.1007/s00132-005-0790-0 DOI
  8. Fields KB, Sykes JC, Walker KM, Jackson JC. Prevention of running injuries. Curr Sports Med Rep 2010; 9 (3): 176-82. pmid:20463502 PubMed
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Autoren

  • Sandra Krüger, Dr. med., Fachärztin für Orthopädie, Berlin
  • Tomas Lihagen, Physiotherapeut, Örebro Rehabcenter

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