Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Es handelt sich um eine Virusinfektion, die mit Fieber, geschwürartigen Veränderungen der Mundschleimhaut (Ulzerationen) und einem Hautausschlag an den Händen und Fußsohlen einhergeht. Die Infektion tritt vor allem bei Kindern unter 10 Jahren auf. Da die Erkrankung hochansteckend ist, kann es zu kleineren Epidemien kommen. Oft stecken sich fast alle Kinder in einer bestimmten Umgebung, beispielsweise im Kindergarten, an. Die Krankheit tritt im Sommer und Herbst gehäuft auf.
Symptome
Die Inkubationszeit, d. h. die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt 3 bis 10 Tage. Die Erkrankung führt meist zuerst zu Fieber und anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit und Halsschmerzen. Ein bis zwei Tage später kommt es zu einem Hautausschlag. Dieser zeigt sich durch ebene oder erhöhte rote Flecken, manchmal mit Blasenbildung. Meist sind die Handflächen und Fußsohlen betroffen. Der Ausschlag kann auch am Gesäß, im Genitalbereich, an den Knien oder den Ellenbogen auftreten bzw. sich als stark juckender Ausschlag präsentieren. Zeitgleich treten auch schmerzhafte Veränderungen im Mund auf. Hier erscheinen kleine, rote Flecken, die Bläschen und oftmals Geschwüre (Ulzera) bilden. Betroffen sind vor allem Zunge, Zahnfleisch und die Mundschleimhaut.
Ursachen
Die Krankheit wird durch Viren verursacht. Meist handelt es sich dabei um Coxsackie-A-Viren, jedoch kann auch das in Europa seltene humane Enterovirus 71 zu einer Hand-Fuß-Mund-Krankheit führen. Die Übertragung des Krankheitserregers auf andere Personen erfolgt in den meisten Fällen über durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten (z. B. durch Speichel, Nasen- und Rachensekreten, Stuhl) oder durch Kontakt mit viruskontaminierten Oberflächen. Große Bedeutung hat die fäkal-orale Übertragung nach Toilettengang. Auch eine Luftübertragung ist möglich.
Erkrankungen, die durch das humane Enterovirus 71 hervorgerufen wurden, verlaufen schwerer, u. a. mit eventueller Schädigung des zentralen Nervensystems. 1997 und 1998 kam es zu großen Epidemien in Malaysia und Taiwan, die durch EV71 verursacht wurden.
Infektionsrisiko
Infizierte Personen sind hochansteckend. Das Infektionsrisiko kann durch Händehygiene im Sinne von regelmäßigem Händewaschen, v. a. nach Windelwechsel und Toilettengang, reduziert werden. Ein enger Kontakt mit Erkrankten sollte vermieden werden (z. B. Küssen, Umarmen oder Teilen von Besteck). Auch mehrere Wochen nach Abklingen der Symptome können noch ansteckungsfähige Viren im Stuhl ausgeschieden werden. Reinfektionen durch andere Coxsackie-Virustypen sind möglich.
Kinder mit akuten Symptomen sollten möglichst keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besuchen.
Nach Besserung der Beschwerden und nach Abheilung bzw. Eintrocknung der Bläschen ist der Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen in der Regel ohne schriftliches ärztliches Attest möglich.
Therapie
Es gibt keine Therapie, die sich direkt gegen das Virus richtet. Die Symptome können jedoch mit fiebersenkenden Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen gelindert werden. Eine Mundspülung mit Chlorhexidin kann Superinfektionen durch Bakterien vermeiden.
Gegen das Enterovirus 71 wurde in China ein Impfstoff entwickelt, der mit guten Ergebnissen getestet wurde. In Deutschland ist der Impfstoff jedoch aufgrund der unterschiedlichen Virenlage nicht zugelassen.
Prognose
Die Krankheit verläuft normalerweise mild, und fast alle Patient*innen erholen sich innerhalb von 1 Woche ohne ärztliche Behandlung. Eine ärztliche Verlaufskontrolle ist nicht notwendig. In sehr seltenen Fällen sind schwere Krankheitsverläufe mit neurologischen Komplikationen möglich.
Erkrankte Personen entwickeln eine lebenslange Immunität spezifisch gegen den Virustyp, der ihre Infektion verursacht hat. Das bedeutet, sie können sich mit einem anderen Virustyp erneut anstecken.
Illustrationen
Weitere Informationen
- Hand-Fuß-Mund-Krankheit – Informationen für ärztliches Personal
- Robert Koch-Institut: Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK)
Autor*innen
- Hannah Brand, Cand. med., Berlin
- Jonas Klaus, Arzt, Freiburg i. Br.
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Literatur
Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.
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