Hammerzehen-Operation

Bei einer Hammerzehe ist die Zehe im Mittelgelenk hammerartig gebeugt, wobei das Zehengrundgelenk und das Endgelenk gestreckt sind. Auf diese Weise wird auf das Mittelgelenk Druck ausgeübt.

Was ist eine Hammerzehe?

Bei einer Hammerzehe handelt es sich um eine Fehlstellung einer oder mehrerer Zehen (siehe Bild). Die Zehen bestehen aus drei Gliedern: dem innen liegenden Grundglied, dem Mittelglied und dem Endglied. Bei einer Hammerzehe ist das Mittelgelenk nach oben gebeugt, während Grund- und Endgelenk gestreckt sind. Die Zehen neben den großen Zehen sind am häufigsten betroffen. Die Erkrankung tritt in der Regel an beiden Füßen auf. Unter den Grundgelenken und über den Mittelgelenken der betroffenen Zehen treten Schmerzen und Verhärtungen auf. Die Schmerzen werden meist durch Druck auf die Hammerzehen ausgelöst, z. B. beim Tragen zu enger Schuhe und beim Laufen. Häufig ist es ein Problem, passende Schuhe zu finden. 

Operationsverfahren

Eine Operation der Hammerzehe wird empfohlen, wenn starke Schmerzen bestehen, die sich durch eine konservative Therapie nicht bessern.

Der Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt. Das heißt, dass Sie nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen. Sie werden unter örtlicher Betäubung operiert. Für die Erkrankung stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung. In der Regel wird ein kleines Stück des Zehenknochens entfernt und der Zeh begradigt. In einigen Fällen wird die betroffene Zehe mit einem dünnen Draht stabilisiert. Dieser wird nach ein paar Wochen wieder entfernt. Sofern nichts anderes vereinbart wurde, werden nach etwa 2–3 Wochen die Fäden gezogen.

Wenn gleichzeitig ein Schiefstand der Großzehe (Hallux valgus) besteht, werden beide Fehlstellungen korrigiert.

Mögliche Komplikationen der Operation sind Infektionen, verzögerte Wundheilung, ein Wiederauftreten der Fehlstellung, Nervenschädigungen und anhaltende Schmerzen.

Nach dem Eingriff

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Hammerzehe nach einer Operation.

Nach dem Eingriff können Schmerzen auftreten. Nehmen Sie in diesem Fall ein Schmerzmittel nach ärztlicher Empfehlung.

Es wird empfohlen, sich nach dem Eingriff zu bewegen. Dabei entscheiden die Schmerzen über den Umfang der Belastung. Gleichzeitig sollten Sie es nach dem Eingriff ruhig angehen lassen und sich nicht überanstrengen. Um Schwellungen und eine Verschlimmerung der Schmerzen zu verhindern, empfiehlt es sich, das Bein hoch zu lagern. Sobald Sie aufstehen und gehen, kann ein starker Schmerz im Fuß auftreten; dies ist völlig normal. Achten Sie darauf, dass Sie beim Gehen das Gewicht auf die Ferse verlagern.

In die Wunde darf kein Wasser geraten. Schützen Sie den Fuß daher beim Duschen mit einer Plastiktüte, damit der Verband nicht nass wird. Sollte der Verband trotzdem feucht werden, sollte er gewechselt werden, um einer Infektion vorzubeugen.

Einige Hinweise

Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn Sie Schmerzen haben, die durch Schmerzmittel nicht gelindert werden, wenn die Schmerzen nach 2–3 Tagen nicht nachlassen oder wenn die Wunde rot und entzündet aussieht und Sie Fieber haben.

Sie sollten rezeptfreie Schmerzmittel zu Hause haben, wie z. B. Paracetamol. Denken Sie immer daran, das Bein hoch zu lagern, wenn Sie sich ausruhen.

Prognose

Die Operation der Hammerzehe führt in der Regel zu guten Ergebnissen. Rückfälle treten selten auf.

Weitere Informationen

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  • Martina Bujard, Wissenschaftsjournalistin, Wiesbaden

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Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Hammerzehe. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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