Freie Gelenkkörper im Ellenbogengelenk

Im Ellenbogen- und anderen Gelenken im Körper können Entzündungen und Schädigungen des Gelenkknorpels und der entsprechenden Knochen entstehen. Hierbei handelt es sich um eine Osteochondrosis genannte Erkrankung. Dies kann bedeuten, dass sich ein Knochenfragment löst und frei beweglich im Gelenk verbleibt, was Schmerzen und Gelenksperren verursachen kann.

Was ist ein freies Gelenkflächenfragment im Ellenbogen?

Die Beschädigung oder der Verfall des Gelenkknorpels mitsamt der entsprechenden Knochen wird in der Fachsprache Osteochondrosis genannt. Schließlich kann es dazu führen, dass sich ein kleines Stück Knochengewebe oder Knorpel loslöst. Die Erkrankung wird in diesem Fall Osteochondrosis dissecans genannt. Dieses lose Gelenkflächenfragment kann sich zwischen die Gelenkflächen des Ellenbogengelenks klemmen und sowohl Schmerzen als auch eine Gelenksperre verursachen. Eine Sperre bedeutet, dass das Gelenk nicht vollständig gestreckt oder maximal gebeugt werden kann. Eine Osteochondrosis tritt am häufigsten im Kniegelenk auf, doch kann sie auch in anderen Gelenken wie dem Hüftgelenk, Sprunggelenk, Gelenken im Fuß und, wie hier besprochen, dem Ellenbogengelenk vorkommen.

Osteochondritis (geloestes Fragment im Knie).jpg

Im Frühstadium treten Schmerzen im Gelenk bei Belastung auf oder wenn das Gelenk vollständig gestreckt oder gebeugt wird. Nach einer Weile kann es zu einer Sperre des betroffenen Gelenks kommen. Wenn der Ellenbogen betroffen ist, sind Schmerzen im Ellenbogen, Sperren, Schwellungen und das Gefühl eines versagenden Ellenbogens häufige Symptome. Die Patienten sind oft zwischen 15 und 40 Jahre alt.

Ursachen

Die Ursache ist nicht bekannt. Die Beschwerden werden möglicherweise durch eine Kombination aus einer Verletzung und einer vorübergehend verringerten Blutzufuhr des Gelenks verursacht. Sperren werden durch lose Gelenkflächenfragmente im Gelenk hervorgerufen, was die Beweglichkeit behindert – wie bei einer Tür, die wegen eines zwischen ihr und der Zarge liegenden Gegenstandes nicht geschlossen werden kann.

Eine Beschädigung der Knorpeloberflächen und Erbanlagen können Risikofaktoren sein.

Diagnostik

Schmerzen und Gelenksperren erhärten den Verdacht auf die Erkrankung. Bei der Untersuchung des Gelenks kann der Arzt Schwellungen, Sperren und Schmerzen bei Druck auf das Gelenk feststellen. Zur Stellung der Diagnose sind Laboruntersuchungen nicht von Bedeutung. Eine Röntgenuntersuchung des Gelenks kann das lose Fragment zeigen, aber sie kann lange auch negativ sein, also keinen Mangel aufweisen. Eine CT und MRT sind bessere bildgebende Untersuchungen zur Feststellung einer Osteochondrosis und zum möglichen Nachweis loser Gelenkflächenfragmente.

Bei einem starken Verdacht auf die Erkrankung sollte eine Arthroskopie vorgenommen werden. Durch einen Schnitt in der Haut wird ein Arthroskop (ein optisches Untersuchungsgerät) in das Gelenk geführt. Über das Arthroskop kann man somit lose Fragmente sowohl sehen als auch entfernen.

Therapie

Ziel der Behandlung ist eine Linderung der Beschwerden. Die wichtigste Behandlung besteht aus Ruhe und Entlastung, solange sich das lose Fragment noch an seinem Platz im Gelenkknorpel befindet. Gegebenenfalls kommen Schmerzmittel zur Anwendung. Durch einen Gips könnte eine Entlastung geschaffen werden. Bei einer Operation werden die losen Fragmente im Gelenk entweder wieder an ihrem ursprünglichen Ort fixiert (wenn sie groß sind) oder entfernt (wenn sie klein sind). Wie oben erwähnt, kann der Eingriff in den meisten Fällen unter Lokalanästhesie mit einem Arthroskop vorgenommen werden.

Prognose

Normalerweise gehen die Beschwerden nach der Entlastung oder Operation vorüber. Nach einiger Zeit können Verschleißerscheinungen des Handgelenks (Arthrose) auftreten, doch ist dies nicht die Regel.

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