Zervikaler Diskusprolaps

Zusammenfassung

  • Definition:Bei einem zervikalen Diskusprolaps treten Teile des weichen Kerns der Bandscheibe durch den Anulus fibrosus in den Wirbelkanal vor und können Nervenwurzeln oder das Rückenmark komprimieren.
  • Häufigkeit:Die jährliche Inzidenz beträgt etwa 83 pro 100.000 Einw. Am häufigsten sind Menschen zwischen 40–60 Jahren betroffen. Die meisten Prolapse treten in Höhe von C6 oder C7 auf. Viele Bandscheibenvorfälle bleiben asymptomatisch.
  • Symptome:Können akut auftreten oder allmählich über einen längeren Zeitraum entstehen. Es kommt zu Nackenschmerzen und ggf. radikulären Schmerzen, die sich durch Kopfbewegungen verschlimmern können.
  • Befunde:Klinisch kommt es zu einer eingeschränkten Mobilität im Nacken; Funktionstests lösen Schmerzen aus und radikuläre Ausfälle hängen davon ab, welche Nervenwurzel betroffen ist.
  • Diagnostik:Anamese und klinische Untersuchung. Wenn bildgebende Verfahren indiziert sind, ist eine MRT die Untersuchung der Wahl.
  • Therapie:In den meisten Fällen ist eine konservative, multimodale Therapie ausreichend. Bei schweren neurologischen Ausfällen, nicht tolerierbaren Schmerzen oder Hinweisen auf eine Myelokompression stehen verschiedene Operationsverfahren zur Verfügung.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Bei einer zervikalen Radikulopathie treten Symptome und Beschwerden auf, die einer zervikalen Nervenwurzel zuzuordnen sind und typischerweise Armschmerzen (Brachialgie) verursachen.1-2
  • Dabei werden Wurzelreiz- (ohne Sensibilitätsstörung oder Parese im Bereich der jeweiligen Wurzel) und Wurzelkompressionssyndrome (mit Sensibilitätsstörung und/oder Parese im Bereich der jeweiligen Wurzel) unterschieden.1
  • Als Ursachen für die Radikulopathien im HWS-Bereich finden sich neben Bandscheibenvorfällen (häufiger bei jüngeren Patient*innen) auch degenerativ-knöcherne Veränderungen (Osteochondrose, Unkovertebralarthrose, Spondylarthrose, Spondylolisthese) mit Einengung der Foramina intervertebralia (häufiger bei älteren Patient*innen).
  • Pseudoradikuläre Syndrome bei orthopädischen Erkrankungen, z. B. des Schultergelenkes, sollten von zervikalen Radikulopathien abgegrenzt werden, was besonders bei Wurzelreizsyndromen nicht immer einfach ist.
  • Bei einem echten Diskusprolaps treten Teile des weichen gallertartigen Nucleus pulposus der Bandscheibe durch einen Riss im Anulus fibrosus in den Wirbelkanal vor (Bandscheibenvorfall).3
  • Bei der Bandscheibenprotrusion bleibt der Anulus fibrosus erhalten und wölbt sich lediglich vor, was jedoch auch zur Irritation der Nervenwurzel führen kann.

Häufigkeit

  • Die zervikale Radikulopathie ist eine häufige neuro-muskulo-skelettale Erkrankung, die Schmerzen und Behinderung verursacht.1
    • Die jährliche Inzidenz beträgt 83,2 von 100.000 mit einer erhöhten Inzidenz in der 5. und 6. Lebensdekade.1
  • Ab einem Alter von 45 Jahren kommt der Prolaps relativ häufig vor, insbesondere Personen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren sind davon betroffen.
    • Bei jüngeren Menschen ist die Elastizität des Bandscheibengewebes meist noch erhalten.
    • Bei älteren Menschen stehen knöchern-degenerative Veränderungen im Vordergrund.
  • Am häufigsten sind die Nervenwurzeln C6 und C7 betroffen.1

Ätiologie und Pathogenese

  • Voraussetzung für das Auftreten eines Bandscheibenvorfalles ist eine Bandscheibendegeneration mit Fissuren im Anulus fibrosus. Die traumatische Zerstörung einer nicht-degenerativ veränderten Bandscheibe ist extrem selten.3
  • Degenerative Veränderungen
    • Mit zunehmendem Alter kommt es zu degenerativen Veränderungen, die Wirbel, Bandscheiben und Bänder betreffen.
    • Die degenerierten wasserbindenden Polysaccharide im Nucleus pulposus werden durch Kollagen ersetzt, und der Flüssigkeitsgehalt der Bandscheiben sinkt. Dadurch werden die Bandscheiben flacher.
    • Zusammen mit einer zunehmenden Degeneration der knöchernen Anteile der Wirbelsäule führt dies dazu, dass ein Diskusprolaps mit steigendem Alter wahrscheinlicher wird.
    • Komplette Bandscheibenvorfälle sind seltener als Bandscheibenprotrusionen.4
  • Protrusion
    • Eine Protrusion ist eine Vorwölbung einer Bandscheibe ohne Durchtrennung des Anulus fibrosus.
    • Auch bei einer Diskusprotrusion können radikuläre Symptome auftreten, sodass eine klinische Abgrenzung zu einem Diskusprolaps schwierig sein kann.
  • Anatomie
    • Die Zervikalnerven gehen aus dem Zervikalmark ab und treten über dem zugehörigen Wirbel aus der Halswirbelsäule aus, d. h. die Wurzel von C5 tritt im Zwischenraum zwischen C4 und C5 aus. Bei der Herniation der Bandscheibe bei C4–C5 kommt es zu einer Radikulopathie von C5.2
    • Es gibt 7 Halswirbel und 8 zervikale Nervenwurzeln.
  • Eine Reizung der Schmerzfasern, die den Anulus fibrosus und das Ligamentum longitudinale posterius innervieren, erklärt wahrscheinlich nicht ausstrahlende Schmerzen bei einem Prolaps.
  • Radikuläre Schmerzen bei einem Diskusprolaps
    • Sie treten aufgrund einer Kombination aus mechanischem Druck auf das Nervengewebe und dem daraus entstehenden entzündlichen Prozess auf.
    • Diese Entzündung kann zu einer sog. immunologisch reaktiven Radikulitis führen.
    • Eine nachfolgende Fibrose der Nervenwurzeln kann dazu führen, dass die radikulären Schmerzen auch nach Rückbildung oder operativer Entfernung des Diskusprolapses bestehen bleiben.
  • Klassifizierung des zervikalen Diskusprolapses
    • Medianer Prolaps, führt hauptsächlich zu medullären Symptomen.
    • paramedianer Prolaps
    • Lateraler Prolaps, führt meist zu radikulären Symptomen und kommt am häufigsten vor.

Spondylotische Myelopathie/zervikomedulläres Syndrom

Leitlinie: Zervikale spondylotische Myelopathie5

  • Im Gegensatz zu einem lumbalen Diskusprolaps, der unter dem Konus des Rückenmarks auftritt, können bei einem zervikalen Diskusprolaps beide Nervenwurzeln und das Rückenmark komprimiert werden.
  • Ein medialer zervikaler Diskusprolaps kann dadurch auf die Vorderseite des Rückenmarks und die Arteria spinalis anterior drücken.
  • So kann es zu einer Myelopathie infolge einer Kombination aus Druck und Ischämie kommen.
  • Wichtig ist die sorgfältige, interdisziplinäre Differenzialdiagnose des klinisch-neurologischen Syndroms unter besonderer Berücksichtigung der zerebralen Mikroangiopathien (subkortikalen vaskuläre Enzephalopathie, SVE), der funikulären Myelose und chronischer Myelitiden.
  • Bei der zervikalen Myelopathie treten auch Zeichen langer Bahnen mit einer spastischen Gangstörung, Reflexsteigerung an den Beinen, verbreiterten reflexogenen Zonen, unerschöpflichen Kloni und Pyramidenbahnzeichen sowie Blasenentleerungsstörungen auf.1
  • Die Therapie ist meist konservativ mit Physiotherapie, eine Operationsindikation besteht bei akuten neurologischen Defiziten.
    • Das akute zervikomedulläre Syndrom ist selten, stellt aber eine akute Indikation zur Operation dar.3
    • Bei chronischen neurologischen Defiziten erfolgt ein interdisziplinäres Abwägen der Operationsindikation.

Pathophysiologie der Schmerzen bei zervikalem Bandscheibenprolaps

  • Die Mechanismen, die zu den radikulären Schmerzen führen, sind noch nicht vollständig erforscht.
  • Die Nervenwurzelkompression an sich führt nicht immer zu Schmerzen, es sei denn, ein Spinalganglion wurde ebenfalls komprimiert.6-7
  • Eine Hypoxie der Nervenwurzel und des Spinalganglions kann die Wirkung der Kompression verstärken.8
  • Entzündungsmediatoren wie Matrix-Metalloproteinasen, Prostaglandin E2, Interleukin-6 und Stickstoffmonoxid werden bei einem Diskusprolaps freigesetzt, was den Therapieerfolg von NSAR erklären kann.9
  • Reparatur- und Regenerationsprozesse führen dazu, dass die meisten Bandscheibenvorfälle im Laufe der Zeit resorbiert werden.10

Prädisponierende Faktoren

  • Familiäre Disposition
  • Angeborene Veränderungen und Fehlhaltungen der Wirbelsäule
  • Rauchen 
    • Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für einen Diskusprolaps bei Raucher*innen hin.11
    • Ein Grund ist möglicherweise die verminderte Zirkulation durch Gefäßschäden im Bereich der Bandscheiben. Die Bandscheiben selbst werden jedoch über Diffusion versorgt.

ICPC-2

  • L83 Halswirbelsäulensyndrom

ICD-10

  • M50.1 Zervikaler Bandscheibenschaden mit Radikulopathie
  • M50.2 Sonstige zervikale Bandscheibenverlagerung
  • M54.12 Radikulopathie : Zervikalbereich
  • G55.1 Kompression von Nervenwurzeln und Nervenplexus bei Bandscheibenschäden

Diagnostik

Diagnostische Kriterien

  • Notwendig für die Diagnose einer zervikalen Radikulopathie sind die klinisch neurologische Untersuchung und die Anamneseerhebung. Weitere diagnostische Schritte sind bei spezifischen Patientengruppen erforderlich (s. u.).1
  • Schmerzen und Steifheit im Nacken mit radikulären Symptomen12-13
  • Neurologische Ausfälle der entsprechenden Nervenwurzel sind möglich.
  • Nachweis eines Diskusprolapses in der MRT

Differenzialdiagnosen

Leitlinie: Anamnese, klinische Untersuchung und Bildgebung 1,3

Anamnese

  • Akut oder subakut und im Verlauf dann auch chronisch auftretende einschießende Schmerzen und/oder Parästhesien im Ausbreitungsgebiet einer oder selten mehrerer Nervenwurzeln sind typische Symptome einer zervikalen Radikulopathie.
    • Die Ausbreitung der Sensibilitätsstörungen und der Schmerzen entspricht den Dermatomen der betroffenen Nervenwurzeln.
  • Bandscheibenvorfälle der zervikalen Etagen C5–Th1 sind die häufigste Ursache und führen zu akut einsetzenden intensiven Schmerzen, meist zuerst vertebral, später dem betroffenen Dermatom folgend, aber auch in Form eines vernichtenden Schulterschmerzes.

Klinische Untersuchung

  • Typische klinische Befunde
    • Steilstellung der HWS
    • paravertebraler muskulärer Hartspann
    • lokaler Klopf- oder Druckschmerz über der Wirbelsäule
    • Zunahme der Beschwerden bei Drehung oder Neigung des Kopfes nach hinten und/oder zur betroffenen Seite (auch Okklusionsschmerz genannt mit eingeschränkter passiver Beweglichkeit der HWS)
    • Husten-, Press- und Niesschmerz
    • bei medianem Bandscheibenvorfall
      • meist asymmetrische periphere Störungen an den Armen
      • Zeichen der Schädigung langer Bahnen mit einer spastischen Gangstörung, Reflexsteigerung an den Beinen, verbreiterten reflexogenen Zonen, unerschöpflichen Kloni und Pyramidenbahnzeichen sowie Blasenentleerungsstörungen.
  • Im Rahmen der körperlichen Untersuchung sollen spezifische Schmerzursachen erkannt werden, im Falle radikulärer Beschwerden bedeutet dies auch, zu sichern, dass es sich wirklich um eine radikuläre Symptomatik handelt und zu versuchen, festzulegen, welche Nervenwurzeln betroffen sind.
    • Zusätzlich sollen akute gefährliche Erkrankungen (Red Flags) ausgeschlossen werden.
  • Als spezifische Tests sind geeignet:
    • Nervendehnschmerztest
      • Bei den Nervendehnungszeichen an der HWS wird der gestreckte Arm im Schultergelenk passiv nach hinten bewegt oder der zur betroffenen Seite geneigte Kopf nach unten geführt. Dabei kommt es zu einem in den Arm ausstrahlenden Schmerz.
    • Untersuchung der Muskelkraft an den entsprechenden Kennmuskeln
      • obere Extremität: Deltoideus, Bizeps und Trizeps, Kraft der Handgelenke in Extension und Flexion, der Handbinnenmuskulatur
      • Erkennen einer Spastik als Pyramidenbahnzeichen bei Myelonbeteiligung
    • Muskelreflexe
      • obere Extremität: Bizepssehnenreflex, Trizepssehnenreflex, Radiusperiost
      • Erkennen von Reflexsteigerungen, pathologische Reflexe als Pyramidenbahnzeichen bei Myelonbeteiligung.

Bildgebung

  • Indikationen für den Einsatz bildgebender Verfahren sind:
    • besonders starke Schmerzen
    • therapieresistente Beschwerden (unkomplizierte Rückenschmerzen nach 4 Wochen, radikuläre Schmerzen nach 2 Wochen)
    • ausgeprägte neurologische Störungen
    • Warnhinweis auf entzündlich-malignen Prozess oder Traumata
    • Verdacht auf segmentale Instabilitäten
    • Verdacht auf rheumatologische Grunderkrankung.
  • Wenn sich aus Anamnese und klinischem Befund die Diagnose einer zervikalen Radikulopathie ergibt, sollte eine Magnetresonanztomografie (MRT) der HWS durchgeführt werden, wenn diese eine therapeutische Konsequenz für die einzelnen Patient*innen haben könnte.
    • Bei Kontraindikationen für eine MRT oder vorwiegend knöchernen Veränderungen wird ein Dünnschicht-CT der HWS mit Knochenfenster durchgeführt.
      • Die häufigsten Pathologien (Bandscheibenprolaps oder -protrusion, Neuroforameneinengung, Metastasen der Wirbelkörper, Neurinome oder Meningeome) können damit sicher erfasst werden.
  • Röntgen-Nativaufnahmen der HWS spielen heute in der bildgebenden Diagnostik der zervikalen Radikulopathie eine untergeordnete Rolle.
    • Die Durchführung von Röntgen-Nativaufnahmen der HWS wird für folgende spezielle Fragestellungen empfohlen:
      • vor einem operativen Vorgehen zur Darstellung bzw. zum Ausschluss von Knochendestruktionen
      • bei Fragestellungen nach zervikalem Wirbelgleiten, Densfehlstellungen oder atlantodentalen Instabilitäten (bei Rheuma) in seitlichen Funktionsaufnahmen.

Red Flags

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.3
  • Besonderer Beachtung bedürfen bei der Differenzialdiagnostik die sog. „Red Flags": Begleitsymptome und Vorerkrankungen, die als Warnsignal für eine spezifische Ursache mit dringendem Behandlungsbedarf dienen.
  • Anhaltspunkte für:
    • entzündlich rheumatische Erkrankungen
      • u. a. länger anhaltende Kreuzschmerzen (> 12 Wochen) und Beginn vor dem 45. Lebensjahr, schleichender Beginn der Schmerzen oder Morgensteifigkeit (≥ 30 min)
    • Fraktur/Osteoporose
      • u. a. schwerwiegendes Trauma oder systemische Steroidtherapie
    • Infektion
      • u. a. allgemeine Symptome, wie kürzlich aufgetretenes Fieber oder Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, rasche Ermüdbarkeit
      • durchgemachte bakterielle Infektion
      • Immunsuppression
    • Radikulopathien/Neuropathien
    • Tumor/Metastasen
      • u. a. höheres Alter, Tumorleiden in der Vorgeschichte, B-Symptomatik und nächtliche Schmerzen.

Spezifische Symptomatik der jeweiligen Spinalnerven

  • Am häufigsten sind die Spinalnerven C6 und C7 betroffen, seltener C5 und C8.14
    • C4-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C3–C4)
      • ausstrahlende Schmerzen in den unteren Nackenbereich und Trapezmuskel
      • fehlende Sensibilität im unteren Nackenbereich
      • keine motorischen Ausfälle
    • C5-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C4–C5)
      • ausstrahlende Schmerzen entlang der Scapula medial und des Arms lateral bis zum Ellenbogen
      • verringerte Kraft in den Musculi deltoideus, supraspinatus und infraspinatus
      • sensorischer Ausfall lateral im Oberarm
    • C6-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C5–C6)
      • ausstrahlende Schmerzen in Ober-/Unterarm, Daumen und evtl. Zeigefinger radial
      • fehlende Sensibilität in Unterarm, Daumen und evtl. Zeigefinger radial
      • verringerte Kraft in den Musculi biceps brachii und brachioradialis und Handextensoren
      • Bizeps- und Brachioradialisreflex evtl. schwächer
    • C7-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C6–C7)
      • ausstrahlende Schmerzen entlang der Scapula medial, Streckseite von Ober- und Unterarm und Mittelfinger
      • verringerte Kraft im Musculus triceps brachii, in den Handgelenksflexoren und Fingerextensoren
      • Trizepsreflex evtl. schwächer
      • fehlende Sensibilität auf der Rückseite des Unterarms und Mittelfingers
    • C8-Syndrom (Bandscheibe zwischen Wirbel C7–Th1)
      • ausstrahlende Schmerzen in Schulter, ulnaren Unterarm, kleinen Finger
      • verringerte Kraft in Daumenflexoren, Abduktoren und inneren Handmuskeln
      • sensorischer Ausfall im kleinen Finger
  • Selten kommt es zu einem medialen Prolaps, der auf das Rückenmark drücken und zu einer Myelopathie mit Para- oder Tetraplegie führen kann.5

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

  • Beachten Sie mögliche Red Flags.
  • Labordiagnostik in der Regel nicht notwendig, höchstens zum Ausschluss von gefährlichen Verläufen (z.B. rheumatische Erkrankung, Infekt)

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Röntgen
    • nicht aussagekräftig15-16
  • Magnetresonanztomografie
    • Die Diagnose einer zervikalen Radikulopathie beruht auf der Anamnese und der neurologischen Untersuchung und soll durch eine bildgebende Methode (vorzugsweise MRT unter Beachtung der Kontraindikationen) bestätigt werden.1
    • Der Zeitpunkt, ob und wann eine MRT durchgeführt werden sollte, sollte individuell entschieden werden.17
    • In der MRT werden viele Befunde erhoben, die klinisch keine Relevanz haben: In Untersuchungen an asymptomatischen Patient*innen konnte bei 57 % ein Diskusprolaps oder eine Bandscheibenprotrusion, bei 26 % eine Verengung des Rückenmarks und bei 7 % sogar eine Kompression des Rückenmarks nachgewiesen werden, ohne dass Beschwerden vorlagen.18
  • CT
    • Die Untersuchung ist bei der Beurteilung einer zervikalen Radikulopathie nicht besonders aussagekräftig.19
    • Jedoch kann sie bei der Beurteilung des Ausmaßes der Knochenablagerungen, Einengung des Wirbelkanals oder Verknöcherungen im hinteren Längsband hilfreich sein.
  • Neurophysiologische Untersuchungen
    • EMG, ggf. sensible Neurografie1
    • Können sinnvoll sein, wenn aufgrund von Anamnese und Befund nicht zwischen Radikulopathie und anderen neurologischen Ursachen unterschieden werden kann.20

Indikationen zur Klinikeinweisung bzw. Überweisung

  • Bei akuten, signifikanten Paresen bzw. Myelopathie Krankenhauseinweisung
  • Bei langwierigem Verlauf ohne Anzeichen einer Besserung Überweisung an orthopädische Praxis

Therapie

Therapieziele

  • Schmerzen lindern, neurologische Funktion verbessern, Rezidiv verhindern.21
  • Vollständige Erholung

Allgemeines zur Therapie

Leitlinie: Zervikale Radikulopathie, allgemeine Therapieempfehlungen1

  • Bei Fehlen behindernder Ausfälle soll das Vorgehen primär konservativ (nicht operativ) und bei rasch progredienten Paresen primär operativ sein.
  • Physiotherapie in Kombination von manueller Therapie und Bewegungsübungen soll bei der durch einen Bandscheibenprolaps bedingten zervikalen Radikulopathie frühzeitig Anwendung finden.
  • Schmerzen sollen frühzeitig und ausreichend analgetisch mitbehandelt werden.
    • Dabei sollen neben klassischen Analgetika gegen neuropathische Schmerzen wirksame Substanzen eingesetzt werden.
  • Eine Operation sollte bei therapierefraktärem, relevantem und zur Radikulopathie anatomisch korrekt passendem Schmerzsyndrom nach Ausschöpfung der konservativen Maßnahmen – wenn möglich – spätestens 6 Monate nach Symptombeginn den Patient*innen empfohlen werden.
  • Bei lateralen und intraforaminalen Bandscheibenvorfällen können als Operationsverfahren eine ACDF (Anterior Cervical Discectomy with Fusion) oder eine PCF (Posterior Cervical Foraminotomy) durchgeführt werden.
    • Das bevorzugte Verfahren ist hier im Einzelfall zu wählen.
    • Bei medianen und paramedianen Bandscheibenvorfällen soll der ventrale Zugang gewählt werden.
    • Dabei kommt neben der ACDF der Bandscheibenersatz mit Prothese infrage.
  • Bei chronischen Schmerzen ohne Operationsindikation sollte ein multimodales Behandlungskonzept mit Physiotherapie, analgetischer Therapie und Schmerzbewältigungsprogrammen Anwendung finden.
  • Bei den meisten Patient*innen ist eine konservative Therapie ausreichend.
    • Zu den nichtchirurgischen Maßnahmen liegen jedoch nur wenige Qualitätsstudien vor.17,22
  • Die Schmerztherapie sollte sich am WHO-Stufenschema orientieren.3

Empfehlungen für Patient*innen

  • Die Patient*innen sollten Aktivitäten meiden, die den Druck auf die Bandscheibe erhöhen und Schmerzen auslösen.
    • Beispielsweise werden Springen oder schweres Tragen nicht empfohlen.
    • Einseitige Schonhaltungen sollten vermieden werden.

Medikamentöse Therapie

Leitlinie: Medikamentöse Schmerztherapie3

  • Die Pharmakotherapie soll bei Patient*innen mit akuten und subakuten radikulären Symptomen sowie chronifizierungsgefährdeten bandscheibenbedingten Schmerzen zur Unterstützung der nichtmedikamentösen Verfahren zum Einsatz kommen.
    • Die medikamentöse Behandlung soll die nichtmedikamentösen Maßnahmen unterstützen, damit die Betroffenen frühzeitig ihre üblichen Aktivitäten wieder aufnehmen können.
  • Bei der Auswahl der Medikamente sollen die individuellen Risiken (z. B. Allergien, Begleiterkrankungen, Alter), die Zulassung des Medikamentes und dessen Pharmakologie/Nebenwirkungsprofil sowie auch wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden.
  • Die Schmerztherapie wird heute nicht mehr streng aufbauend nach den einzelnen Stufen des WHO-Stufenschemas gesteigert, sondern es kann je nach individueller Situation auch ein primär stärker wirkendes Präparat angewendet werden.
  • Je nach Schmerztyp können Ko-Analgetika eingesetzt werden.
    • z. B. nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmeinhibitoren (Amitryptilin) bei chronischen Schmerzen oder Substanzen zur Behandlung neuropathischer Schmerzen (Pregabalin, Gabapentin) bei radikulären Schmerzen
  • Antiphlogistika, z. B.:
    • Ibuprofen 400–800 mg, max. Tagesdosis 2.400 mg
    • Diclofenac 50 mg: 2- bis 3-mal tgl. 
      • Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA): Diclofenac ist bei Patient*innen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen kontraindiziert.23
    • Es gibt gemäß neueren Erkenntnissen keine Evidenz dafür, dass ein bestimmtes Präparat aus der NSAR-Wirkstoffgruppe besser als die anderen ist.3
    • NSAR sollten nur in der niedrigsten effektiven Dosis für die kürzest mögliche Zeit eingesetzt werden.3
      • Viele Patient*innen mit bandscheibenbedingten radikulären Symptomen sind multimorbide oder haben bereits erhebliche Komedikationen, die die Gabe von NSAR ausschließen.
  • Paracetamol3
    • Wegen der geringen analgetischen Wirkung und der freien Verfügbarkeit für die Betroffenen besteht die Gefahr von hepatotoxischen Nebenwirkungen und Blutbildveränderungen.
    • Aus diesem Grund wird die Verwendung von Paracetamol zunehmend zurückhaltender empfohlen.
  • COX-2-Hemmer3
    • Sie haben in Studien zwar weniger Nebenwirkungen als die traditionellen NSAR, sind aber bei bestimmten Patient*innen mit einem höheren kardiovaskulären Risiko assoziiert.
    • für die Behandlung von Rückenschmerzen nicht zugelassen
    • Cox-2-Hemmer können unter Berücksichtigung der Warnhinweise, wenn NSAR kontraindiziert sind oder nicht vertragen werden, eingesetzt werden („Off Label Use").
  • Metamizol3
    • Zugelassen für die Behandlung akuter und chronischer starker Schmerzen, wenn andere Analgetika kontraindiziert oder nicht ausreichend wirksam sind.
  • Bei starken Schmerzen werden auch Opioide eingesetzt.3
    • Opiode sollten aber nur im Zuge eines multimodalen interdisziplinären Therapieprogramms verordnet werden.
    • Ein fehlendes Ansprechen innerhalb von 6 Wochen sollte zum Absetzen führen und der Einsatz nach einem festen Zeitplan oral erfolgen.
  • Muskelrelaxanzien können kurzfristig unterstützend bei Patient*innen mit Muskelverspannungen, begleitend zur medikamentösen Schmerztherapie eingesetzt werden.3
    • Die Überlegenheit einer bestimmten Substanz ist nicht belegt, ebenso wenig der Vorteil gegenüber der alleinigen Gabe von NSAR.
    • Für die Schmerztherapie in Deutschland zugelassen sind Methocarbamol, Orphenadrin, Tizanidin und Pridinolmesilat.
    • Zusätzlich liegt für Diazepam 5 mg eine Zulassung zur Behandlung von Zuständen mit erhöhter Muskelspannung (erhöhtem Muskeltonus) vor.
    • Nach dem Auftreten von seltenen aber schwerwiegenden Hautreaktionen unter Einnahme von Tetrazepam ordnete das BfArM 2013 das Ruhen der Zulassung an.
  • Kortison peroral
    • Die Wirkung der oralen Kortikoidgabe, z. B. Prednisolon 50 mg/d für 3–5 Tage, ist nicht belegt.3
  • Weitere Empfehlungen zur Schmerztherapie siehe Artikel Akute Rückenschmerzen.

Interventionelle Therapie

Leitlinie: Interventionelle Therapie3

  • Bei der interventionellen Therapie wird durch lokale Injektion schmerzstillender und entzündungshemmender Mittel an den Schmerzausgangspunkt der Nozizeption die Primärstörung direkt beeinflusst.3
  • Die Idee der interventionellen Schmerztherapie ist es, ein konkretes Ziel, also eine definierte anatomische Struktur zu erreichen, um eine gezielte Therapie durchzuführen oder auch um diagnostische Informationen zu erhalten.
    • Je nach Intention (diagnostisch/therapeutisch) verwendet man entweder Lokalanästhetika, Kortikosteroide oder beides zusammen.
  • Falls eine epidurale Injektion beim zervikalen Bandscheibenvorfall erfolgt, soll diese unter Bildwandlerkontrolle und mit nichtkristallinem Kortison erfolgen.
  • Injektionen ohne definiertes Ziel, sog. „paravertebrale" Injektionen, sollten bei subakuten radikulären Symptomen nicht durchgeführt werden.
  • Translaminäre und transforaminale epidurale Steroidinjektionen führten bei bis zu 60 % der Patient*innen zu einer positiven Wirkung24-25, es kann jedoch zu schweren Komplikationen kommen.26
    • Verschiedene randomisierte Studien zeigten jedoch wiederum keine Wirkung.27-28
  • Epidurale Injektionen können zu einer kurzfristigen Linderung der Symptome führen.26
    • Aufgrund der potenziell höheren Gefahr schwerwiegender Komplikationen sollen partikelhaltige Glukokortikoide für zervikale Injektionstherapien nicht mehr zum Einsatz kommen.1

Weitere Therapien

  • Es steht eine Vielzahl an nichtmedikamentösen Therapieoptionen zur Verfügung, die individuell für die Patient*innen ausgewählt werden sollten und zur Schmerzlinderung und erfolgreichen konservativen Therapie beitragen können.

Leitlinie: Nichtmedikamentöse Therapie3

Akupunktur

  • Aufgrund der in der GERAC-Studie nachgewiesenen Schmerzreduktion durch Akupunktur bei Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen empfiehlt der Gemeinsame Bundesausschuss am 18.04.2006 die Anerkennung der Akupunktur als Leistung der GKV, sofern diese in ein auch andere Methoden umfassendes schmerztherapeutisches Behandlungskonzept eingebunden wird.
  • Akupunktur sollte zur Akutbehandlung eines Bandscheibenvorfalles mit radikulärer Symptomatik nicht angewendet werden. Bei subakuten oder chronischen Beschwerden kann sie nützlich sein.

Psychologische Schmerztherapie

  • Bei Vorliegen psychosozialer Risikofaktoren sollte bei subakuten radikulären Schmerzen eine auf das individuelle Risikoprofil bezogene kognitive Verhaltenstherapie angeboten werden.
    • Das Hauptziel der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Maßnahmen besteht in der Entkoppelung von Schmerz und Stress.
    • In der subakuten Phase des radikulären Schmerzes (> 6 Wochen) soll bei bestehendem Risikoprofil auf diese Weise einer Chronifizierung vorgebeugt werden (Sekundärprävention).
    • In der chronischen Phase (> 12 Wochen) geht es um eine Verringerung der eingetretenen Beeinträchtigungen auf kognitiver, emotionaler und behavioraler Ebene (Tertiärprävention).
  • Unter den Entspannungsverfahren wird die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson bei der Behandlung von Schmerzzuständen am häufigsten angewendet.
    • Die Patient*innen können auf diese Weise eine muskuläre und mentale Entspannung eigenständig herbeiführen.
    • Es gibt bisher keine hinreichende Evidenz zur Wirksamkeit von Entspannungsverfahren (progressive Muskelrelaxation) zur Behandlung akuter, subakuter und anhaltender bandscheibenbedingter Schmerzen.
    • Bei subakuten bandscheibenbedingten Schmerzen kann die progressive Muskelrelaxation laut Leitlinie angewendet werden.

Bewegungstherapie

  • Bewegung ist ein wesentlicher und zentraler therapeutischer Faktor in der Behandlung bandscheibenbedingter Beschwerden.
  • Eine kurzfristige Schonung kann bei Patient*innen mit akuten radikulären Beschwerden kurzzeitig unter Schmerzaspekten sinnvoll sein, langfristige Schonung soll vermieden werden.
  • In der Subakutphase bandscheibenbedingter Beschwerden sollte Bewegungstherapie angewendet werden.
  • Bei Personen mit einem erhöhten Chronifizierungsrisiko sollten sporttherapeutische Interventionen mit einem kombinierten bewegungs- und verhaltensbezogenen Ansatz Anwendung finden.

Physiotherapie/Krankengymnastik

  • Sie dient der Behandlung von Erkrankungen und Funktionsstörungen der Haltungs- und Bewegungsorgane mit mobilisierenden und stabilisierenden Übungen und Techniken zur Verbesserung der passiven Beweglichkeit, der Regulierung des Muskeltonus sowie zur Kräftigung und Aktivierung abgeschwächter Muskulatur.
  • Die Physiotherapie soll zur Schmerzreduktion und segmentalen Entlastung, dem Rearrangement im Segment, der Verhinderung immobilisationsbedingter Muskelatrophien, zur Stabilisierung des betroffenen Bewegungssegmentes und zur Wiederherstellung bzw. Optimierung komplexer Bewegungsabläufe bei Patient*innen mit akuten radikulären Symptomen eingesetzt werden.
    • Ebenso wird sie bei subakuten Beschwerden, postoperativ und chronifizierungsgefährdeten bandscheibenbedingten Schmerzen empfohlen.
  • Rückenschulen werden durch speziell geschulte Physiotherapeut*innen und/oder Sport- und Bewegungstherapeut*innen erbracht.
    • Für die Versorgung von Personen mit Bandscheibenvorfall mit Rückenschule liegen bislang keine Studien vor.

Manuelle Therapie

  • Bei Vorliegen einer radikulären Symptomatik sollen Manipulationen im betroffenen Segment nicht durchgeführt werden.
  • Eine manualtherapeutische Behandlung kann bei ggf. bestehender Begleitblockierung in angrenzenden Wirbelsäulenabschnitten durchgeführt werden.

Gerätegestützte Traktion

  • Die Traktion hat das Ziel, statische bzw. statisch-dynamische Belastungen zu reduzieren.
    • Damit soll es zu einer Druckminderung und Entlastung der Gelenke und des Bandscheibenraumes, einer Entlastung ggf. komprimierter Nervenwurzeln und einer Detonisierung des Muskeltonus kommen.
  • Die Traktion sollte bei der konservativen Behandlung von Patient*innen mit akuter radikulärer Symptomatik des Bandscheibenvorfalls nicht zur Entlastung des betroffenen Bewegungssegmentes und zur Schmerzlinderung eingesetzt werden.
    • Bei subakuten radikulären Beschwerden können Traktionen allerdings angewendet werden.

Elektrotherapie

  • Die Elektrotherapie/-behandlung wird ausgeführt mit individuell eingestellten Stromstärken und Frequenzen unter Verwendung galvanischer Ströme im niederfrequenten Bereich.
  • Studien zum Wirksamkeitsnachweis fehlen.
  • Bei akuten radikulären Beschwerden sollte die Elektrotherapie zur Schmerzlinderung nicht eingesetzt werden. Bei subakuten oder postoperativen Beschwerden ist ihr Einsatz möglich.

Ultraschall

  • Die Studienlage beim therapeutischen Ultraschall ist uneinheitlich.
  • Ultraschall sollte bei akuten radikulären Beschwerden nicht eingesetzt werden.
  • Bei subakuten oder postoperativen Beschwerden ist der Einsatz möglich.

Massage

  • Die Studienlage für die klassische Massage ist uneinheitlich.
  • Bei Patient*innen mit akuter radikulärer Symptomatik sollte sie nicht angewandt werden. Evtl. ist der Einsatz in segmentfernen Bereichen möglich.
  • Bei subakuten oder postoperativen Beschwerden kann sie angewandt werden.

Thermotherapie

  • Wärmebehandlungen können in allen Stadien (akut, subakut, chronifizierungsgefährdet) durchgeführt werden.
    • postoperativ jedoch nicht im direkten Operationsbereich

Hydrotherapie/Balneotherapie

  • Hydrotherapeutische bzw. balneotherapeutische Verfahren können in allen Stadien (akut, subakut, chronifizierungsgefährdet) durchgeführt werden.

Ergotherapie

  • Übergeordnete Ziele der Ergotherapie in der Behandlung bei bandscheibenbedingten Beschwerden sind die Verbesserung der individuell benötigten Aktivitäten, der Teilhabe in allen Lebensbereichen inkl. Arbeit und Beruf sowie der Lebensqualität.
    • Der Einsatz von Ergotherapie ist besonders bei chronifizierungsgefährdeten bandscheibenbedingten Schmerzen sinnvoll.
  • Empfehlungen für den Einsatz spezifischer Übungsformen können auf der Basis vorhandener Evidenz nicht abgeleitet werden.

Orthesen

  • Orthesen können folgende Wirkungen haben:
    • Stabilisation und Entlastung betroffener Segmente
    • Wärmewirkung und Detonisierung
    • Unterstützung von Alltagsaktivitäten.
  • Bei akuten und subakuten Beschwerden können sie eingesetzt werden.
  • Bei chronischen Beschwerden sollten sie nicht eingesetzt werden, weil sie der Grundidee einer remobilisierenden Behandlung entgegenstehen und bisher keine überzeugenden Evidenznachweise geliefert haben.

Halskrause1

  • Bei zervikalem Diskusprolaps zeigte die Ruhigstellung mittels Halskrause (oder Physiotherapie mit Mobilisation und Stabilisation) bessere Ergebnisse als eine reine Schmerztherapie.
  • Zur Linderung der Schmerzen kann somit eine intermittierende Ruhigstellung durch das Tragen einer Halskrause über wenige Tage bei Patient*innen mit klinisch eindeutiger zervikaler Radikulopathie im ersten Monat nach Beginn der Beschwerden die Schmerzen lindern und dazu Anwendung finden.
  • Das Tragen einer Halskrause über einen längeren Zeitraum (> 21 Tage) kann zu einer Muskelatrophie führen und wird daher nicht empfohlen.

Operative Therapie

  • Die Empfehlungen zum Zeitpunkt der operativen Therapie variieren zwischen den Leitlinien „Zervikale Radikulopathie“1 und „Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik“.3

Leitlinie: OP-Indikationen1,3

  • Es sollte einer spontanen Besserungstendenz der Symptomatik, die in etwa 80–90 % zu erwarten ist, Rechnung getragen werden und bei Fehlen funktionell bedeutsamer motorischer Defizite zunächst eine konservative Behandlung eingeleitet werden unter engmaschiger Kontrolle der klinischen Symptomatik.
  • Ziel der Behandlung des Bandscheibenvorfalls ist neben der möglichst raschen und nachhaltigen Besserung der radikulären Schmerzsymptomatik die Verhinderung bleibender neurologischer Defizite.
  • Leitlinie Zervikale Radikulopathie1
    • Eine Operation sollte bei therapierefraktärem, relevantem und zur Radikulopathie anatomisch korrekt passendem Schmerzsyndrom nach Ausschöpfung der konservativen Maßnahmen – wenn möglich – spätestens 6 Monate nach Symptombeginn den Patient*innen empfohlen werden.
  • Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik3
    • Bei einem nachgewiesenen Bandscheibenvorfall soll bei radikulärer Symptomatik, adäquatem Befund und konsequent durchgeführter konservativer Therapie sowie ausbleibender Besserung bzw. Verschlechterung der klinischen Symptomatik unter konservativen Maßnahmen innerhalb eines Zeitrahmens von 6–12 Wochen ein chirurgisches Vorgehen überprüft werden, um einer Chronifizierung der Beschwerden vorzubeugen.
      • Bei Patient*innen mit radikulärer Symptomatik kann angesichts des rascher erzielbaren Ergebnisses des operativen Vorgehens in Bezug auf die Behandlung der radikulären Schmerzsymptomatik bei klarem Wunsch der Patient*innen nach einem operativen Vorgehen auf eine Weiterführung der konservativen Therapie auch vor Ablauf des oben beschriebenen Zeitfensters verzichtet werden.
    • Bei zentralen Ausfällen, Conus-medullaris-Syndrom und Cauda-Equina-Syndrom durch Bandscheibenvorfälle in HWS, BWS und LWS sollte eine generelle Empfehlung zur operativen Versorgung unabhängig vom Schweregrad gegeben werden. Bei niedrigem Evidenzlevel soll eine zeitnahe OP < 48 h erfolgen.
      • Der theoretische Hintergrund ist die mechanische Druckentlastung des Nerven/Myelons bzw. Reduktion chemischer Mediatoren, die die bestmögliche Option zur Erholung bietet bzw. progrediente Schädigungen vermeidet.
      • Hierbei wird dem Myelon eine deutlich höhere Vulnerabilität zugesprochen als der Nervenwurzel, sodass Indikation und Zeitfenster hier deutlich kritischer bewertet werden.
  • Absolute OP-Indikation
    • progrediente, funktionell relevante radikuläre motorische Ausfälle (schlechter als Kraftgrad 4/5) und der bildgebende Nachweis der entsprechenden Wurzelkompression oder akute Myelopathie bei Massenvorfall1
    • Hinweise auf eine spondylotische Myelopathie5
  • Relative OP-Indikation
    • trotz ausreichender intensiver konservativer Maßnahmen über 8–12 Wochen nicht therapierbare Schmerzen, abhängig vom Leidensdruck der Patient*innen29-30
  • Operationsverfahren1
    • offene Diskektomie in mikrochirurgischer Technik über ventralen Zugang mit interkorporeller Spondylodese (sog. Fusion mit unterschiedlichen Fusionsmethoden) oder zervikale Arthroplastik, „Total Disc Replacement" (vorzugsweise junge Patient*innen, weiche Bandscheibenvorfälle, erhaltene Lordose, keine Instabilität)
    • Sequesterektomie und Radikulodekompression über eine dorsale Foraminotomie
    • endoskopische Verfahren
  • Komplikationen
    • Komplikationen treten selten auf, können jedoch Schädigungen des Rückenmarks (< 1 %), Nervenwurzelschädigungen (2–3 %), Nervenlähmungen (z. B. Heiserkeit, 2 %), Ösophagusperforation (< 1 %) oder Schäden am eingesetzten Prothesenmaterial (< 5 %) umfassen.31-33
    • generelle OP-Risiken wie Blutung, Infektion oder Wundheilungsstörungen

Verlauf, Komplikationen und Prognose

 Prognose

  • Der Verlauf bei einer zervikalen Myelopathie ist häufig langwierig und individuell sehr unterschiedlich, aber grundsätzlich günstig.1
    • Die meisten Patient*innen mit einer Bandscheibenprotrusion oder -prolaps bedingten zervikalen Radikulopathie verbessern sich innerhalb der ersten 4–6 Monate nach Beginn der Symptome. Innerhalb von 24–36 Monaten erholen sich 83 % dieser Patient*innen vollständig.
  • Für die meisten Patient*innen ist eine konservative Therapie ausreichend.17
  • Eine MRT-Studie zeigte, dass die meisten Bandscheibenvorfälle innerhalb von 12 Monaten ohne chirurgische Intervention resorbiert werden und ein Großteil der Patient*innen sukzessive beschwerdefrei wird.10

Verlaufskontrolle

  • Im Hinblick auf evtl. neurologische Symptome sollte eine Verlaufskontrolle mit Überprüfung von Kraft und Sensibilität der oberen Extremitäten durchgeführt werden.

Nachsorgekonzept

Leitlinie: Nachsorgekonzept3

  • Um einen Behandlungserfolg nach einer ambulanten oder stationären medizinischen Rehabilitation möglichst dauerhaft zu gestalten, ist es nach einem Bandscheibenvorfall mit Radikulärsymptomatik, insbesondere nach einer Bandscheibenoperation erforderlich, den Betroffenen gezielten Maßnahmen einer Nachsorge zuzuführen.
  • Das konkrete Procedere wird von der erreichten Befundsituation und vom Umfang noch bestehender Restbeschwerden bestimmt.
  • In jedem Fall sollte die Nachsorge neben einem stabilisierenden Heimübungsprogramm auch gesundheitsbezogene Verhaltens-, Umwelt- und Lebensstilanpassungen im persönlichen Alltag sowie eine berufsbegleitende Fortführung ambulanter Behandlungselemente und entsprechender Selbsthilfeaktivitäten umfassen.
    • Die Effektivität der Nachsorgeangebote kann durch eine Umsetzung in Wohnortnähe erhöht werden.
  • Zielstellung ist es dabei, in diesem Prozess die Eigeninitiative und die Eigenverantwortung der Rehabilitand*innen so zu fördern, dass sich hieraus eine anhaltende Motivation entwickelt, aus der möglichst eine lebenslange Nachhaltigkeit der Aktivitäten resultiert.
  • Die Reha-Nachsorge der Rentenversicherungsträger umfasst ein differenziertes Leistungsspektrum auf Basis der Sozialgesetzbücher VI und IX.
    • Die Nachsorge kann in einem Zeitraum von max. 12 Monaten nach Abschluss der Reha-Leistung durchgeführt werden.

Anerkennung als Berufskrankheit

  • Tritt ein zervikaler Prolaps im Zusammenhang mit der beruflichen Belastungen auf (z. B. langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter), kann dieser als Berufskrankheit anerkannt werden.34
  • Zuständig hierfür sind die gesetzlichen Unfallversicherungsträger.
  • Der Verdacht auf eine Berufskrankheit muss dort gemeldet werden (Meldebogen35).
  • Es wird eine ausführliche Arbeits- und Gefährdungsanamnese erhoben, und ein Gutachten entscheidet über die Anerkennung als Berufskrankheit.
  • Dann können bestimmte Maßnahmen auf Kosten der GUV durchgeführt werden:
    • spezielle therapeutische Maßnahmen
    • Einstellung der gefährdenden Tätigkeit
    • Minderung der Erwerbsfähigkeit bis zur Zahlung einer Rente.36
  • Manchmal muss die Tätigkeit erst vollständig aufgegeben werden, damit die Anerkennung als Berufskrankheit erfolgen kann.

Patienteninformationen

Worüber sollten Sie die Patient*innen informieren?

  • Bandscheibenvorfälle an der HWS können schmerzhaft sein, bilden sich in der Regel jedoch von alleine zurück.
  • Nach einigen Monaten sind die meisten Patient*innen mit konservativer Therapie wieder beschwerdefrei.
  • Eine ausreichende Schmerztherapie und unterstützende nichtmedikamentöse Maßnahmen sind sinnvoll.
  • Bewegungs- und Physiotherapie können die Heilung unterstützen.
  • In der Akutphase sollten schmerzverstärkende Bewegungen vermieden werden.
  • Vorübergehend kann das Tragen einer Halskrause entlastend wirken.
  • Eine operative Therapie ist nur bei ausgeprägten Lähmungen oder nicht tolerierbaren Schmerzen zu erwägen.

Patienteninformationen in Deximed

Illustrationen

Lumbaler Bandscheibenvorfall: Seitenansicht
Lumbaler Bandscheibenvorfall: Seitenansicht
Bandscheibenvorfall: Querschnitt der Bandscheibe
Bandscheibenvorfall: Querschnitt der Bandscheibe

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zervikale Radikulopathie. AWMF-Leitlinie Nr. 030-082. S2k, Stand 2017. www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG). Konservative, operative und rehabilitative Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik. AWMF-Leitlinie Nr. 033-048. S2k, Stand 2020. www.awmf.org
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zervikale spondylotische Myelopathie. AWMF-Leitlinie Nr. 030-052. S1, Stand 2017. www.awmf.org

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zervikale Radikulopathie. AWMF-Leitlinie Nr. 030 - 082. S1. Stand 2017. www.awmf.org
  2. Eubanks JD. Cervical radiculopathy: Nonoperative management of neck pain and radicular symptoms. Am Fam Physician 2010; 81: 33-40. American Family Physician
  3. Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Sektion Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG). S2k-Leitlinie zur Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik. AWMF-Leitlinie Nr. 033-048. Stand 2020. www.awmf.org
  4. Radhakrishan K, Litchy WJ, O'Fallon WM, Kurland LT. Epidemiology of cervical radiculopathy: a population-based study from Rochester, Minnesota, 1976 through 1990. Brain 1994; 117: 325-35. PubMed
  5. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Zervikale spondylotische Myelopathie. AWMF-Leitlinie Nr. 030 - 052. S1. Stand 2017. www.awmf.org
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Autor*innen

  • Lino Witte, Dr. med., Arzt in Weiterbildung, Innere Medizin, Frankfurt
  • Caroline Beier, Dr. med., Fachärztin für Allgemeinmedizin, Hamburg
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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