Migräne

Zusammenfassung

  • Definition:Primäre Kopfschmerzerkrankung mit rezidivierenden Attacken pulsierender Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Teilweise neurologische Reiz- und Ausfallserscheinungen (Aura) vor oder zu Beginn der Schmerzattacke.
  • Häufigkeit:Prävalenz ca. 20 % bei Frauen und 8 % bei Männern.
  • Symptome:Kopfschmerzattacken von 4–72 h Dauer, pulsierend, überwiegend einseitig, mäßige bis schwere Intensität, Verstärkung durch körperliche Aktivität. Begleitsymptome sind Übelkeit/Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Teilweise Aura mit visuellen (z. B. Flimmerskotom) und sensiblen (z. B. Kribbelparästhesien) Störungen, seltener Paresen.
  • Untersuchung:Zwischen den Attacken unauffälliger Untersuchungsbefund.
  • Diagnostik:Diagnosestellung stützt sich auf die typische Anamnese.
  • Therapie:Behandlung leichter bis mäßiger Attacken mit Analgetika/NSAR, bei unzureichendem Ansprechen oder schweren Attacken mit Triptanen. Bei hohem Leidensdruck Migräneprophylaxe durch medikamentöse (Betablocker, Kalziumantagonisten, Antiepileptika, Antidepressiva) und nichtmedikamentöse (u. a. Ausdauersport, Verhaltenstherapie, Akupunktur) Maßnahmen.

Allgemeine Informationen

Definition

  • Definition der episodischen Migräne (ohne Aura) gemäß ICHD-3 (The International Classification of Headache Disorders 3rd edition)1
    • wiederholt auftretende, attackenartige Kopfschmerzen
    • Dauer der Attacken 4–72 h
    • typische Charakteristika 
      • einseitige Lokalisation
      • pulsierend
      • mäßige bis schwere Intensität
      • Verstärkung durch körperliche Aktivität
      • Assoziation mit Übelkeit und/oder Licht- und Lärmscheu
  • Bei ca. 10–15 % der Migränepatient*innen Auftreten einer Aura (neurologische Reiz- und Ausfallerscheinungen), weitere Sonderformen wesentlich seltener2

Klassifikation gemäß ICHD-3

  • Migräne ohne Aura (1.1)
  • Migräne mit Aura (1.2)
    • Migräne mit typischer Aura
      • mit Kopfschmerz
      • ohne Kopfschmerz
    • Migräne mit Hirnstamm-Aura
    • hemiplegische Migräne
      • familiäre auftretend (FHM), verschiedene Typen
      • sporadisch auftretend
    • Retina-Migräne
  • Chronische Migräne (1.3)
  • Migränekomplikationen (1.4)
    • Status migraenosus u. a.
  • Wahrscheinliche Migräne (1.5)
  • Episodische Syndrome, möglicherweise assoziiert mit Migräne (1.6)

Häufigkeit

  • Allgemeine Bedeutung
    • häufigste neurologische Erkrankung3
    • Im Global Burden of Disease Survey 2010 Einstufung als dritthäufigste Erkrankung4
    • Häufigster schwerer Kopfschmerz, der Patient*innen zur ärztlichen Konsultation führt.2 
  • Inzidenz und Prävalenz
    • 1-Jahres-Prävalenz zwischen 10 und 15 %5
    • ca. 8 Mio. betroffene Patient*innen in Deutschland2
  • Alter
    • höchste Prävalenz zwischen 20. und 50. Lebensjahr5
    • mit zunehmendem Alter abnehmende Prävalenz6
    • vor der Pubertät 1-Jahres-Prävalenz 3–7 %5
      • Mädchen und Jungen etwa gleich häufig betroffen5
      • Attacken bei Kindern meist kürzer, im Vordergrund häufiger gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, zyklisches Erbrechen)2
  • Geschlecht
    • Punktprävalenz 20 % bei Frauen und 8 % bei Männern5
    • Zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr sind Frauen bis zu 3 x häufiger betroffen als Männer.5
      • Geschlechterdifferenz um das 30. Lebensjahr am größten5

Bedeutung für die hausärztliche Praxis

  • Am häufigsten wird eine Migräne von Allgemeinmediziner*innen diagnostiziert und behandelt.7
  • Die Mehrzahl der Patient*innen, die wegen episodischer Kopfschmerzen die Praxis aufsuchen, leidet an Migräne oder migräneartigen Kopfschmerzen.8
  • Die Migräne wird hausärztlicherseits dennoch unterdiagnostiziert.9
  • Migräne als Ursache sollte von Allgemeinärzt*innen immer in Betracht gezogen werden, wenn Patient*innen periodische Kopfschmerzen berichten.8
  • Hausärzt*innen kommt bei der Identifizierung von Patient*innen mit Risiko für Chronifizierung eine große Bedeutung zu.10
  • Tendenziell Unterversorgung von Migränepatient*innen in Deutschland11
    • Weniger als die Hälfte der Migränepatient*innen werden durch Hausärzt*innen, weniger als 60 % durch Neurolog*innen zu vorbeugenden Maßnahmen beraten.
    • Vorbeugende Medikamente/Maßnahmen erhält weniger als 1/4 der infrage kommenden Migränepatient*innen.

Ätiologie und Pathogenese

Ätiologie

  • Bei der Migräne spielen erbliche Faktoren eine Rolle.
    • Ca. 70 % der Patient*innen mit Migräne haben Verwandte 1. Grades, die ebenfalls unter Migräne leiden.12
    • Das Migränerisiko ist 4-fach erhöht bei Verwandten von Patient*innen mit Migräne mit Aura.12 
    • Bei der familiären hemiplegischen Migräne konnten mehrere verursachende Gene identifiziert werden.12
    • Nichtsyndromale Migräne mit multifaktoriellem Vererbungsmuster, das bislang nicht umfassend verstanden ist.12

Pathophysiologie

  • Die Pathophysiologie der Migräne ist noch nicht abschließend geklärt.
  • Das früher favorisierte vaskuläre Erklärungsmodell wird nicht mehr als ausreichend zur Erklärung der komplexen und vielfältigen Symptomatik angesehen.2
  • Weitere Erklärungsmodelle umfassen u. a.:12-13
    • kortikale Streudepolarisation
    • Transmitterfreisetzung
    • Hirnstammaktivierung
    • Magnesiummangel im Gehirn.

Klinischer Verlauf2

  • Prodromalphase
    • Beginn 24–48 h vor den eigentlichen Kopfschmerzen
    • z. B. Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Heißhunger, Gähnen, Nackensteife
  • Auraphase
    • Dauer < 60 min
    • visuelle und evtl. zusätzlich sensible oder motorische Reiz- und Ausfallsymptome
  • Kopfschmerzphase
    • Dauer 4–72 h
    • typischerweise heftige Kopfschmerzphase, oft einseitig, pulsierend, vegetative Begleitsymptome
  • Postiktale Phase
    • Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörung
  • Interiktale Phase
    • kopfschmerzfreie Phase zwischen Kopfschmerzattacken

Prädisponierende Faktoren

  • Verschiedene prädisponierende Faktoren konnten identifiziert werden:12
    • hormonelle Veränderungen, insbesondere menstruelle Migräne
      • definiert als Attacken ausschließlich im Zeitfenster 2 Tage vor bis 3 Tage nach Einsetzen der Blutung in mindestens 2 von 3 Zyklen5
      • meistens ohne Aura, länger andauernde Attacken14
    • Stress
    • Depression, Angsterkrankungen
    • Alkohol (Rotwein)
    • Rauchen
    • Bewegungsmangel
    • exzessiver Schlaf oder Schlafmangel
    • Medikamente (Vasodilatatoren, orale Kontrazeptiva)
    • Wetterwechsel
    • starke Gerüche 
    • sehr helles oder fluoreszierendes Licht
    • Kältereize
    • Fasten oder Auslassen von Mahlzeiten.
  • Weitere diskutierte prädisponierende Faktoren:12
    • Koffein
    • künstliche Süßstoffe (Aspartam, Saccharin)
    • Glutamat
    • Zitrusfrüchte
    • tyraminhaltige Nahrungsmittel (reifer Käse)
    • nitrithaltiges Fleisch.

ICPC-2

  • N89 Migräne

ICD-10

  • G43 Migräne
    • G43.0 Migräne ohne Aura [Gewöhnliche Migräne]
    • G43.1 Migräne mit Aura [Klassische Migräne]
    • G43.2 Status migraenosus
    • G43.3 Komplizierte Migräne
    • G43.8 Sonstige Migräne
    • G43.9 Migräne, nicht näher bezeichnet

Diagnostik

Allgemeine diagnostische Kriterien

  • Die Diagnose einer Migräne stützt sich auf:5,15
    • Anamnese
    • unauffälligen neurologischen Befund.
  • Erweiterte Diagnostik (z. B. Bildgebung zum Ausschluss SAB) nur bei:5,15
    • ungewöhnlicher Klinik oder
    • persistierenden neurologischen oder psychopathologischen Auffälligkeiten.

Beschreibung und diagnostische Kriterien der episodischen Migräneformen

Migräne ohne Aura (gewöhnliche Migräne)

  • Beschreibung1
    • wiederholte Kopfschmerzen mit Attacken von 4–72 h; typischerweise unilateral, pulsierend, mäßig bis schwere Intensität; Verstärkung durch körperliche Aktivität und Assoziation mit Übelkeit und/oder Licht- und Lärmscheu
  • Diagnostische Kriterien (ICHD-3)1
    1. Mindestens 5 Attacken, die die Kriterien 2–4 erfüllen.
    2. Die Kopfschmerzattacken dauern (unbehandelt oder erfolglos behandelt) zwischen 4 und 72 Stunden.
    3. Mindestens 2 der folgenden Kriterien werden erfüllt:
      • einseitige Lokalisation
      • pulsierender Charakter
      • mäßige oder hohe Intensität
      • Verstärkung durch körperliche Aktivität (z. B. Treppensteigen).
    4. Der Kopfschmerz wird von mindestens 1 der folgenden Symptome begleitet:
    5. Nicht besser durch eine andere Kopfschmerzdiagnose erklärt.

Migräne mit Aura (klassische Migräne)

  • Beschreibung1
    • Wiederholte Attacken (Dauer von Minuten) von unilateralen, voll-reversiblen, visuellen, sensorischen oder anderen zentralnervösen Symptomen, die sich üblicherweise allmählich entwickeln und üblicherweise nachfolgendem Auftreten von Kopfschmerzen und assoziierten Migränesymptomen.
  • Diagnostische Kriterien (ICHD-3)1
    1. Mindestens 2 Attacken, die die Kriterien 2 und 3 erfüllen.
    2. eines oder mehrere der folgenden, vollständig reversiblen Aurasymptome:
      • visuelle Symptome mit positiven Phänomenen (z. B. Lichtblitze oder flimmernde Linien) und/oder negativen Phänomenen (z. B. Gesichtsfeldausfälle)
      • sensorische Symptome mit positiven Phänomenen (z. B. Parästhesien) und/oder negativen Phänomenen (z. B. Taubheitsgefühl)
      • Sprachstörungen
      • motorische Störung
      • Hirnstammsymptom
      • retinale Störung.
    3. mindestens 3 der folgenden Merkmale:
      • Mindestens ein Aurasymptom, das sich über einen Zeitraum von ≥ 5 min allmählich ausbreitet.
      • Zwei oder mehrere Symptome, die nacheinander auftreten.
      • Dauer der einzelnen Aurasymptome von 5–60 min
      • mindestens ein unilaterales Aurasymptom
      • mindestens ein positives Auraphänomen (Lichtblitze, Kribbeln)
      • Kopfschmerz während der Aura oder innerhalb von 60 min nach der Aura.
    4. Nicht besser erklärt durch eine andere Kopfschmerzdiagnose.

Beschreibung und diagnostische Kriterien der chronischen Migräne

Beschreibung1

  • Kopfschmerzen an ≥ 15 Tagen/Monat über > 3 Monate, die an mindestens 8 Tagen/Monat die Merkmale eines Migränekopfschmerzes aufweisen.

Diagnostische Kriterien (ICHD-3)1

  1. Kopfschmerz (Migräne- oder Spannungskopfschmerz) an ≥ 15 Tagen/Monat über > 3 Monate, der die Kriterien 2 und 3 erfüllt.
  2. Bei Patient*innen, die mindestens 5 Attacken hatten, die die Kriterien 2–4 der Migräne ohne Aura und/oder die Kriterien 2 und 3 der Migräne mit Aura erfüllen.
  3. An ≥ 8 Tagen/Monat für > 3 Monate wird Folgendes erfüllt:
    • Kriterien 3 und 4 der Migräne ohne Aura
    • Kriterien 2 und 3 der Migräne mit Aura
    • Von den Patient*innen bei Beschwerdebeginn als Migräne eingestuft und durch die Einnahme eines Triptans oder Ergotaminderivats gelindert.
  4. Durch andere Kopfschmerzdiagnose nicht besser erklärt.

Differenzialdiagnosen

Anamnese

  • Prodromi2,16
    • Stimmungsschwankungen
    • Konzentrationsstörungen
    • Müdigkeit, Gähnen
    • Nackensteife
  • Kopfschmerzen1,5
    • Lokalisation
      • meist frontotemporal
    • Lateralität
      • überwiegend unilateral
        • Schmerzen können innerhalb einer Attacke oder von Attacke zu Attacke die Seite wechseln.
      • vor allem bei Kindern und Adoleszenten häufiger bilateral
    • Dauer der Attacken
      • 4–72 h
    • Anzahl der Attacken/Monat
      • variierend
      • bei chronischer Migräne an ≥ 15 Tagen/Monat über > 3 Monate
    • Charakter
      • pulsierend
    • Intensität
      • überwiegend mittel bis schwer
      • Intensität kann von Attacke zu Attacke variieren.
    • Verstärkung durch körperliche Aktivität 
  • Autonome Begleiterscheinungen der Attacken5
    • Appetitlosigkeit (fast immer)
    • Übelkeit (80 %)
    • Erbrechen (40–50 %)
    • Lichtscheu (60 %)
    • Lärmempfindlichkeit (50 %)
    • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen (10 %)
    • Aktivierung des Parasympathikus (bis 80 %)
      • am häufigsten leichtes Augentränen
  • Aura (Auftreten meist vor oder zu Beginn der Kopfschmerzen, voll reversibel)1-2
    • typische Aura
      • visuell (90 %)
        • Flimmerskotom (Lichtblitze, Zickzacklinien)
        • Gesichtsfeldausfälle
      • sensorisch (zweithäufigste Manifestation)
        • Kribbeln, Taubheitsgefühl (Teile von einer Körperhälfte, Gesicht und/oder Zunge)
      • Sprech-/Sprachstörungen
    • seltenere Formen der Aura
      • motorische Schwäche
        • einseitige Paresen
      • Hirnstammsymptome
  • Familienanamnese für Migräne
  • Zusammenhang des Auftretens mit der Menstruation
  • Vor- und Begleiterkrankungen6
  • Medikation
    • im Anfall
    • Prophylaxe
  • Kopfschmerzkalender 

Klinische Untersuchung

  • Zwischen den Attacken unauffällige neurologische Untersuchung

Ergänzende Untersuchungen in der Hausarztpraxis

  • Keine spezifischen Untersuchungen oder Tests
  • Patient*innen sollten zum Führen eines Kopfschmerzkalenders angehalten werden.

Diagnostik bei Spezialist*innen

  • Bei typischem klinischem Bild ist eine weitere Diagnostik nicht erforderlich.
  • Bei diagnostischer Unsicherheit kann eine einmalige Bildgebung, bevorzugt mittels MRT, sinnvoll sein.17

Indikationen zur Überweisung

  • Eine Zusatzdiagnostik und dabei insbesondere eine zerebrale Bildgebung sind erforderlich bei:5
    • Kopfschmerzen mit ungewöhnlicher Klinik
    • Kopfschmerzen mit persistierenden neurologischen oder psychopathologischen Auffälligkeiten.
  • Red Flags mit Indikation zur Überweisung/Bildgebung18
    • Änderung des Kopfschmerzmusters
    • progredient zunehmender Kopfschmerz
    • Angabe des „schlimmsten je erlebten Kopfschmerzes"
    • Kopfschmerz mit Schmerzmaximum bei Beginn („Thunderclap Headache")
    • neuer Kopfschmerzbeginn nach dem 50. Lebensjahr
    • anhaltende neurologische Ausfälle
    • anhaltende Kopfschmerzen nach körperlicher Belastung
    • Krampfanfälle
    • Symptome/Zeichen einer systemischen Erkrankung (z. B. Fieber, Hypertonie, Muskelschmerzen, Gewichtsverlust)

Therapie

Therapieziele

  • Attacken beenden.
  • Attacken vorbeugen.

Allgemeines zur Therapie

  • In der Therapie der Migräne werden unterschieden:19
    • Akutbehandlung von Migräneattacken
    • Prophylaxe.
  • Behandlung der akuten Migräneattacke üblicherweise durch Medikamente3
  • Die Prophylaxe umfasst medikamentöse und nichtmedikamentöse Maßnahmen.3

Medikamentöse Akuttherapie der Migräneattacke

  • Bei leicht- bis mittelschweren Attacken sind Analgetika/NSAR Mittel der Wahl.5,20-21
  • Bei mittelschweren bis schweren Attacken oder Nichtansprechen auf Analgetika sind Triptane indiziert.5,22-24
  • Analgetika und Triptane wirken auch auf Übelkeit/Erbrechen sowie Licht- und Lärmscheu, allerdings nicht auf Dauer und Intensität einer Aura.3
  • Wenn Triptane nicht ausreichend effektiv sind, ist eine Kombination mit kurzwirksamen NSAR möglich.3
  • Bei länger anhaltenden Migräneattacken ist meist eine zweite Dosis eines Analgetikums oder Triptans hilfreich.3
    • Bei regelmäßigem Wiederauftreten der Kopfschmerzen ist eine Kombination von Triptan mit langwirksamem retardiertem NSAR möglich.
  • Bei der Beurteilung des Therapieerfolgs kann ein Kopfschmerzkalender hilfreich sein.
  • Die Patient*innen sollten auf die Möglichkeit der Entwicklung eines arzneimittelinduzierten Kopfschmerzes bei übermäßigem Gebrauch von Medikamenten hingewiesen werden.
    • Analgetika/NSAR sollten nicht häufiger als 15 Tage/Monat eingenommen werden.3
    • Triptane, Ergotamin oder analgetische Mischpräparate sollten nicht häufiger als 10 Tage/Monat eingenommen werden.3

Therapie leichter bis mittelschwerer Migräneattacken

  • Zur Akuttherapie werden vor allem ASS und NSAR empfohlen, bei Kontraindikationen können auch Metamizol oder das schwächer wirksame Paracetamol verordnet werden.25
    • Möglich ist auch eine Kombinationstherapie, z. B. ASS 250 mg + Paracetamol 200 mg + Koffein 50 mg.25
  • Ergotamine sind wirksam, aber wegen möglicher Nebenwirkungen und der Unterlegenheit gegenüber Triptanen nicht mehr 1. Wahl (Option bei erwünschter langer Wirkdauer).25
Empfohlene Substanzen/Dosierungen für die analgetische Behandlung5,20-21
  • ASS 1.000 mg p. o.
  • Ibuprofen 200–600 mg p. o.
  • Diclofenac 50–100 mg p. o.
  • Metamizol 1.000 mg p. o.
  • Paracetamol 1.000 mg p. o.
  • Naproxen 500 oder 825 mg p. o.
  • Celecoxib 400 mg p. o.
  • Phenazon 1000 mg p. o. bei KI gegen NSAR

Therapie mit Triptanen

  • Bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken oder Nichtansprechen auf Analgetika sind Triptane Mittel der Wahl.5,22-24
    • Triptane sind in der Regel besser wirksam als Analgetika oder NSAR.3
    • Besserung der Kopfschmerzen innerhalb von 2 h bei 42–76 % der Patient*innen26-27
  • Triptane wirken (wie auch Analgetika) besser, wenn sie früh in der Migräneattacke eingenommen werden.3
  • Triptane sollten nicht angewendet werden, solange Aurasymptome anhalten, da sie in dieser Phase nicht wirksam sind.3
  • Wiederkehrkopfschmerz bei Triptanen ist mit 15–40 % häufiger als bei ASS, in diesem Fall Einnahme einer zweiten Dosis des Triptans nach frühestens 2 h.25
    • bei Nichtwirksamkeit auch Kombination mit kurz- oder langwirksamem NSAR möglich25,28
  • Bei Unwirksamkeit eines Triptans in 3 sukzessiven Attacken Versuch mit einem anderen Triptan25
  • Wegen vasokonstriktiver Wirkung bei Patient*innen mit schweren Gefäßerkrankungen kontraindiziert3
Empfohlene Substanzen/Dosierungen für die Therapie mit Triptanen5
  • Sumatriptan 50 oder 100 mg p. o., 10 oder 20 mg nasal, 6 mg s. c.
  • Zolmitriptan 2,5 oder 5 mg p. o., 5 mg nasal
  • Naratriptan (rezeptfrei) 2,5 mg p. o.
  • Rizatriptan 5 oder 10 mg p. o.
  • Almotriptan (rezeptfrei) 12,5 mg p. o.
  • Eletriptan 20 oder 40 mg p. o.
  • Frovatriptan 2,5 mg p. o.
  • bei unzureichender Monotherapie: Triptan + NSAR
  • Alternative Ergotamin, wenn lange Wirkdauer erwünscht
Differenzialtherapie mit Triptanen5
  • Schneller Wirkungseintritt
    • Sumatriptan 6 mg s. c. (10 ́)
    • Eletriptan 20/40 mg p. o. (30 ́)
    • Rizatriptan 5/10 mg p. o. (30 ́)
    • Zolmitriptan 5 mg Nasenspray (15 ́)
  • Mittelschneller Wirkeintritt und länger anhaltende Wirkung
    • Sumatriptan 50 mg/100 mg p. o.
    • Zolmitriptan 2,5 mg/ 5 mg p. o.
    • Almotriptan 12,5 mg p. o.
  • Langsamer Wirkeintritt mit langanhaltender Wirkdauer
    • Naratriptan 2,5 mg p. o.
    • Frovatriptan 2,5 mg p. o.

Behandlung von Übelkeit/Erbrechen

  • Migräneattacken werden häufig begleitet von:3
    • Übelkeit (70 % aller Migräneattacken)
    • Erbrechen (30 % aller Migräneattacken).
Empfohlene Substanzen/Dosierungen für die Behandlung von Übelkeit/Erbrechen5
  • Metoclopramid 10 mg p. o., 10 mg rektal, 10 mg i. m. oder i. v.  
  • Domperidon 10 mg p. o. (max. Tagesdosis 30 mg)

Notfalltherapie

  • Erste Wahl ist die Gabe von ASS 1.000 mg i. v.5
  • Alternativ Sumatriptan s. c. (bei Einnahme von Triptanen bereits über Tage vor der Vorstellung ist von Sumatriptan s. c. kein durchgreifender Erfolg mehr zu erwarten)5
  • Metamizol 1.000 mg i. v. wirksamer als Placebo, Gefahr von Blutdruckabfall und allergischer Reaktion5
  • Bei Status migraenosus einmalige Gabe von 50–100 mg Prednison oder 4–8 mg Dexamethason5
Empfohlene Substanzen/Dosierungen für die Notfalltherapie
  • ASS-Lysinat 1.000 mg i. v. oder Sumatriptan 6 mg s. c.
  • Metoclopramid 10 mg i. v.

Therapie bei Kindern

  • Analgetika
    • Behandlung bei Kindern mit:3
      • Ibuprofen 10 mg/kg KG
      • Paracetamol 15 mg/kg KG.
    • Ab dem 12. Lebensjahr kann auch ASS (500 mg) eingesetzt werden (Cave: Gefahr des Reye-Syndrom vor dem 12. Lebensjahr!).
  • Triptane
    • in Deutschland derzeit nur Sumatriptan-Nasenspray (10 mg) zur Behandlung von Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr zugelassen
  • Antiemetika
    • Domperidon sollte statt Metoclopramid verwendet werden (Risiko für akute extrapyramidale Bewegungsstörungen).5
      • Domperidon erst ab 12. LJ zugelassen
    • Laut Drug-Safety-Mail der AKDÄ (Dezember 2018) gibt es Berichte zu schwerwiegenden Nebenwirkungen von Dimenhydrinat bei Kleinkindern.29
      • Anwendung bei Kindern unter 3 Jahren nur nach strenger Indikationsstellung, Einhaltung der Dosierungsempfehlungen

Therapie bei menstrueller Migräne

  • Akuttherapie entspricht der allgemeinen Therapie der Migräneattacke.5
  • Bei unzureichendem Ansprechen auf die übliche Akuttherapie ist die Indikation für eine generelle oder Kurzzeitprophylaxe zu prüfen.5

Therapie in der Schwangerschaft

  • Im 1. und 2. Trimenon können ASS oder Ibuprofen verabreicht werden.5
  • Paracetamol sollte nur bei Kontraindikationen für ASS verabreicht werden.5
  • Triptane für Schwangere nicht zugelassen
    • bislang aber keine klinischen Hinweise auf Fehlbildungen oder andere Komplikationen in der Schwangerschaft5
    • Eine Off-Label-Anwendung kann bei Schwangeren, die lediglich auf Triptan ansprechen, erwogen werden (meiste Erfahrung für Sumatriptan).3
  • Ergotamine kontraindiziert5

Leitlinie: Medikamentöse Akuttherapie der Migräneattacke5

Analgetika

  • Analgetika und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind bei der Behandlung von akuten Migräneattacken wirksam.
  • Am besten belegt ist die Wirkung für Acetylsalicylsäure und Ibuprofen.
  • Die Schwelle für die Entstehung von Medikamentenübergebrauch-Kopfschmerz nach ICHD-3 liegt für Kombinationsanalgetika bei ≥ 10 Einnahmetagen/Monat, für Monoanalgetika bei ≥ 15 Einnahmetage/Monat.
  • Opioid-Analgetika sollen in der Therapie akuter Migräneattacken nicht verwendet werden.

Triptane

  • Die Substanzen (in alphabetischer Reihenfolge) Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan haben die beste Wirksamkeit bei akuten Attacken und sollten bei starken Kopfschmerzen und Migräneattacken, die nicht auf Analgetika/NSAR ansprechen, eingesetzt werden.
  • Sumatriptan-s.-c.-Injektion (6 mg) wirksamste Therapie akuter Migräneattacken
  • Eletriptan und Rizatriptan nach Metaanalysen wirksamste oralen Triptane
  • Almotriptan und Eletriptan mit bestem Nebenwirkungsprofil
  • Naratriptan und Frovatriptan mit längster Halbwertzeit
  • Kombination von Triptanen mit Naproxen wirksamer als Monotherapie (geringe zusätzliche Therapieeffekte, aber höhere Nebenwirkungsraten)
  • Triptane sind Mutterkornalkaloiden bezüglich der Wirksamkeit überlegen.
  • Triptane wirken besser, wenn sie früh in der Migräneattacke eingenommen werden oder wenn der Kopfschmerz noch leicht ist.
  • Triptane sollten bei Patient*innen mit schwerwiegenden kardiovaskulären Krankheiten (KHK, TIA, Schlaganfall, fortgeschrittene PAVK) nicht eingesetzt werden.
  • Die Schwelle für die Entstehung von Medikamentenübergebrauch-Kopfschmerz nach ICHD-3 liegt für Triptane bei ≥ 10 Einnahmetagen/Monat.

Kombination Triptane/NSAR

  • Die initiale Kombination eines Triptans mit einem lang wirkenden NSAR (z. B. Naproxen) wirkt besser als die einzelnen Komponenten und kann das Wiederauftreten der Migräneattacke z. T. verhindern.
  • Bei unzureichender Wirkung eines Triptans kann dieses mit einem rasch wirksamen NSAR kombiniert werden.
  • Bei Patient*innen mit langen Migräneattacken und Recurrence bei Behandlung mit Triptan kann mit zeitlicher Latenz ein lang wirksames NSAR gegeben werden.

Mutterkornalkaloide

  • Ergotamine sollten nur ausnahmsweise eingesetzt werden (Patient*innen, die von der längeren Wirkdauer als die der Triptane profitieren).

Antiemetika

  • Antiemetika sind in der Migräneattacke wirksam zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen.
  • Antiemetika wie Metoclopramid oder Domperidon wirken bei der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer Migräneattacke.
  • Metoclopramid hat eine geringe eigenständige Wirkung auf die Kopfschmerzen bei einer Migräneattacke.
  • Prokinetische und antiemetische Medikamente sollten nicht generell mit Analgetika oder Triptanen kombiniert, sondern zur gezielten Behandlung von starker Übelkeit oder Erbrechen eingesetzt werden.

Nichtmedikamentöse Verfahren

  • Die Wirksamkeit nichtmedikamentöser Verfahren wurde in der Therapie von akuten Migräneattacken nicht ausreichend untersucht.

Migräneprophylaxe

Indikation und Ziel

  • Eine Migräneprophylaxe wird häufig noch zu spät und zu zögerlich eingesetzt.10
  • Die Indikation zur Prophylaxe (medikamentös/nichtmedikamentös) besteht bei:3
    • sehr häufigen und schweren Migräneattacken
    • schlechter oder mangelnder Wirksamkeit der Akutmedikation.
  • Kriterien sind im Einzelnen:5
    • ≥ 3 Migräneattacken/Monat mit Beeinträchtigung der Lebensqualität
    • Migräneattacken mit Dauer regelmäßig > 72 h
    • Attacken, die auf eine Akuttherapie (inkl. Triptanen) nicht ansprechen.
    • Patient*innen, die die Nebenwirkungen der Akuttherapie nicht tolerieren.
    • Zunahme der Attackenfrequenz und Einnahme von Schmerz- oder Migränemitteln an mehr als 10 Tagen im Monat
    • komplizierte Migräneattacken mit beeinträchtigenden (z. B. hemiplegischen) und/oder langanhaltenden Auren
    • nach einem migränösen Hirninfarkt.
  • Medikamentöse und nichtmedikamentöse Verfahren sollten kombiniert eingesetzt werden, eine Kombination ist wirksamer als jede der Methoden für sich.30
  • Ziel der Prophylaxe ist:3
    • eine Reduzierung von Häufigkeit und Schwere der Migräneattacken
    • Vorbeugung des chronischen Kopfschmerzes durch Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln
  • Als wirksam wird die Migräneprophylaxe bei einer Abnahme der Anfallsfrequenz ≥ 50 % betrachtet.5

Medikamentöse Prophylaxe mit konventionellen Substanzen

  • Gut belegt ist die Wirkung folgender Substanzen:5,31-32
    • Betablocker: Metoprolol, Propranolol (Bisoprolol etwas weniger Evidenz)
    • Kalziumantagonisten: Flunarizin
    • Antikonvulsiva: Topiramat, Valproinsäure5,33
    • Antidepressiva: Amitriptylin
      • SSRI ohne präventive Wirkung34
  • Geringere wissenschaftliche Evidenz gibt es für:5
    • Opipramol (50–150 mg)
    • ASS (300 mg)
    • Magnesium (2 x 300 mg)
    • Magnesium (2 x 300 mg) + Vit B2 (2 x 200 mg) + Coenzym Q10 (2 x 75 mg)
    • Lisinopril
    • Candesartan.
  • Wirksam bei der Prophylaxe der chronischen Migräne sind:30,35-36
    • Topiramat
    • Onabotulinumtoxin A (Injektion alle 3 Monate im Bereich Stirn, Schläfe, Hinterkopf, Nacken, Schultermuskulatur).

Auswahl der Substanz gemeinsam mit den Patient*innen

  • Begleiterkrankungen sollten bei der Wahl der Medikation berücksichtigt werden5, z. B.:
  • Patient*innen sollten über mögliche Nebenwirkungen der einzelnen Substanzen aufgeklärt werden5, z. B.:
    • Müdigkeit bei Betablockern
    • Gewichtszunahme bei Flunarizin
    • kognitive Störungen bei Topiramat
    • Teratogenität bei Valproinsäure
    • Herzrhythmusstörungen bei Amitryptilin.

Empfohlene konventionelle Substanzen/Dosierungen zur medikamentösen Prophylaxe3

  • Betablocker
    • Metoprolol 50–200 mg
    • Propranolol 40–240 mg
    • Bisoprolol 5–10 mg
  • Kalziumantagonist
    • Flunarizin 5–10 mg
  • Antiepileptikum
    • Topiramat 25–100 mg
  • Antidepressivum
    • Amitriptylin 50–150 mg
  • Botulinustoxin
    • Onabotulinumtoxin A (Indikation chronische Migräne) 155 IE alle 3 Monate

Grundsätze der medikamentösen Prophylaxe5

  • Langsam einschleichen: „Start slow, go low".
  • Therapiemonitoring mit Kopfschmerzkalender
  • Therapiedauer 6–12 Monate, dann weitere Notwendigkeit überprüfen.
  • Therapiewechsel/-abbruch: falls nach Erreichen der Enddosierung keine Besserung innerhalb von 2 Monaten

Medikamentöse Prophylaxe mit monoklonalen Antikörpern

  • Das Peptid CGRP (Calcitonin-Gene-Related Peptide) ist während der Migräneattacken erhöht.37
  • Während die Wirkung konventioneller Medikamente zunächst meist zufällig entdeckt wurde, wurden die monoklonalen Antikörper gegen CGRP bzw. den CGRP-Rezeptor gezielt zur Migräneprophylaxe entwickelt.3
  • Seit Mitte 2018 wurden in der EU 3 monoklonale Antikörper zur Prophylaxe von Migräne zugelassen: Erenumab, Galcanezumab und Fremanezumab.38
  • Die AkdÄ stuft den klinischen Nutzen der monoklonalen Antikörper als moderat ein:38
    • absolute Reduktion der monatlichen Migränetage gegenüber Placebo zwischen 1,2 und 2,3 Tagen bei episodischer und zwischen 1,7 und 2,5 Tagen bei chronischer Migräne
    • Number needed to treat (NNT) im Vergleich zu Placebo 4–6 bei episodischer und 4–8 bei chronischer Migräne
  • Insgesamt ist die Wirksamkeit der monoklonalen Antikörper vergleichbar mit den konventionellen Prophylaxemöglichkeiten.19,38
  • Ein Vorteil der monoklonalen Antikörper gegenüber konventionellen Medikamenten ist die deutlich bessere Verträglichkeit, speziell das Fehlen sedierender, metabolischer, kognitiver und depressionsauslösender Wirkungen.19,38
  • Aufgrund der hohen Kosten Erstattungsfähigkeit zulasten der gesetzlichen Krankenkasse nur für sehr begrenztes Kollektiv:39
    • Gemäß Gemeinsamem Bundesausschuss (GBA) Kostenübernahme nur bei Patient*innen mit episodischer Migräne, wenn mindestens die folgenden 5 zugelassenen medikamentösen Prophylaktika Betablocker (Metoprolol oder Propranolol), Flunarizin, Topiramat, Valproinsäure und Amitriptylin nicht wirksam waren, nicht vertragen wurden oder Kontraindikationen bestehen.
    • Bei Patient*innen mit chronischer Migräne ist das Nichtansprechen auf Onabotulinumtoxin A ein zusätzliches Kriterium.
  • Therapiedauer zunächst für 3 Monate, bei ausbleibendem Erfolg Beendigung, bei Wirksamkeit nach 6–9 Monaten Auslassversuch40

Monoklonale Antikörper und Dosierungen zur medikamentösen Prophylaxe39

  • Erenumab: 70 mg oder 140 mg alle 4 Wochen s. c.
  • Fremanezumab: 225 mg alle 30 Tage oder 675 mg alle 3 Monate s. c.
  • Galcanezumab: initial 240 mg, dann 120 mg alle 30 Tage s. c.

Nichtmedikamentöse Maßnahmen

  • Eine medikamentöse Prophylaxe soll immer mit nichtmedikamentösen Maßnahmen kombiniert werden.5

Aerober Ausdauersport

  • 3–5 x/Woche für 30–60 min37

Verhaltenstherapie

  • Entspannungsverfahren, z. B.:37
    • progressive Muskelrelaxation
    • autogenes Training.
  • Biofeedback
    • bewusste Kontrolle/Steuerung von ansonsten unbewusst ablaufenden Funktionen mittels Rückmeldung von Körpersignalen37
  • Kognitive Verhaltenstherapie37
    • standardisierte Programme in Einzel-/Gruppentherapien

Psychologische Schmerztherapie5

  • Schmerzbewältigung, Schmerzmanagement
  • Allerdings nur wenig Evidenz41

Akupunktur

  • Akupunktur nach den Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist wirksam.5
  • Reduziert die Attackenfrequenz.42

Physiotherapie

  • Physiotherapie sollte mit Eigenübungen/edukativen Maßnahmen aufgebaut und passive Techniken nur ergänzend angewendet werden.43

Nahrungsergänzung

  • Es gibt Hinweise für eine Wirksamkeit von Vitamin B2, Coenzym Q10 und Magnesium in der Migräneprophylaxe.44
  • Für andere Nahrungsergänzungsstoffe kaum wissenschaftliche Evidenz44

Interventionelle Verfahren

  • Zusätzlich oder alternativ zur medikamentösen und sonstigen nichtmedikamentösen Prophylxe können erwogen werden:5
    • nichtinvasive Neuromodulation
    • okzipitale Nervenblockade.

Migräne-App

  • Smartphonegestützte Applikationen werden in Zukunft wahrscheinlich eine zunehmende Rolle in der Krankheits- und Therapiekontrolle spielen.10,45
  • Zahlreiche Funktionen für:46
    • Dokumentation
    • Analyse 
    • Therapiekontrolle
    • Information
    • Kommunikation.
  • Ermöglicht eine datenbasierte Verlaufsanalyse und Therapieoptimierung für Patient*innen und Ärzt*innen.46

Verfahren ohne bisherigen Wirksamkeitsnachweis

  • Über 80 % der Patient*innen haben Erfahrungen mit komplementären oder alternativen Therapieverfahren, für zahlreiche diesbezügliche Angebote liegt allerdings bislang kein Wirksamkeitsnacheis vor:5
    • alimentäre Diäten
    • Augen-Laser-Akupunktur
    • chiropraktische Therapie
    • Corrugator-Chirurgie
    • Kolonhydrotherapie
    • Entfernung von Amalgamfüllungen
    • Frischzell-Therapie
    • Fußzonenreflexmassage
    • Gebisskorrektur
    • hyperbare Sauerstofftherapie
    • Hysterektomie
    • Magnetfeldbehandlung
    • Neuraltherapie
    • Ozontherapie
    • Piercings
    • Psychoanalyse
    • Psychophonie
    • Sanierung vermeintlicher Pilzinfektionen des Darmes
    • Tonsillektomie.

Leitlinie: Prophylaxe der Migräne5

Medikamente zur Migräneprophylaxe

  • Am besten belegt ist die prophylaktische Wirkung von:
    • Betablockern Propranolol und Metoprolol
    • Kalziumantagonisten Flunarizin
    • Antikonvulsiva Valproinsäure (teratogen, nur nach Aufklärung über sicher Verhütung) und Topiramat
    • Amitriptylin (SSRI nicht wirksam).
  • Botulinumtoxin: Onabotolinumtoxin A ist nur in der Therapie der chronischen Migräne wirksam und sollte in dieser Indikation nur von in der Diagnose und Therapie chronischer Kopfschmerzen erfahrenen Neurolog*innen eingesetzt werden.

Migräneprophylaxe und komorbide Störungen

  • Bei komorbider Depression Amitriptylin (75–150 mg) 1. Wahl, alternativ Venlafaxin (150–225 mg)
  • Bei komorbider Angsterkrankung ebenfalls Amitriptylin oder Venlafaxin
  • Bei Epilepsie sind Topiramat und Valproinsäure Mittel der Wahl zur Prophylaxe.
  • Bei vaskulären Erkrankungen sollte in der Wahl der Prophylaxe das Risikoprofil der betroffenen Person beachtet werden (z. B. Candesartan bei arterieller Hypertonie).
  • Bei hemiplegischer Migräne Einsatz von Lamotrigin oder Acetazolamid
  • Bei Kindern ist die Wirksamkeit einer medikamentösen Migräneprophylaxe nicht zweifelsfrei belegt, nichtmedikamentösen Maßnahmen ist der Vorzug zu geben.
  • Mögliche medikamentöse Prophylaxen in der Schwangerschaft sind Metoprolol, Propranol und Amitriptylin.
  • Zur Prophylaxe der menstruellen Migräne kann eine Kurzzeitanwendung von Triptanen oder NSAR erfolgen.

Psychologische Therapie

  • Die medikamentöse Therapie soll durch nichtmedikamentöse Verfahren der Verhaltenstherapie (z. B. Entspannungsverfahren, kognitive Verhaltenstherapie, Biofeedback) ergänzt werden.
    • Die Biofeedbacktherapie weist in der Prophylaxe eine hohe Effektivität auf und kann als Alternative zur medikamentösen Prophylaxe eingesetzt werden.
    • Kognitive Verhaltenstherapie wird zur Prophylaxe der Migräne empfohlen.
    • Entspannungsverfahren werden zur Prophylaxe der Migräne empfohlen.
  • Bei Patient*innen mit einer hochfrequenten Migräne sowie erheblicher Einschränkung der Lebensqualität sollten Verfahren der psychologischen Schmerztherapie (Schmerzbewältigung, Stressmanagement, Entspannungsverfahren) eingesetzt werden.

Ausdauersport

  • Regelmäßiger aerober Ausdauersport kann nach den vorliegenden Daten empfohlen werden.

Akupunktur

  • Akupunktur kann zur Prophylaxe bei Patient*innen eingesetzt werden, die eine medikamentöse Prophylaxe ablehnen oder nicht vertragen.
  • Die Überlegenheit einer klassischen Akupunktur gegenüber einer Scheinakupunktur ist minimal.

Internetbasierte Angebote/Smartphone-Applikationen

  • Internetbasierte Angebote und Smartphone-Applications werden in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen und die Therapie der Migräne komplementär ergänzen. Von einer generellen Empfehlung muss trotz möglichen Potenzials zurzeit allerdings abgesehen werden, da für viele der verfügbaren Angebote weder Qualitätsstandards noch aussagekräftige Evaluationsstudien vorliegen.

Interventionelle Verfahren

  • Die Anwendung einer okzipitalen Nervenblockade hat in wenigen kleinen Studien moderate prophylaktische Effekte gezeigt. Vor dem Hintergrund der geringen Nebenwirkungen kann die Anwendung in Einzelfällen erwogen werden, wenngleich unklar ist, ob Lokalanästhetika, Steroide oder beides die beste Wirksamkeit haben. Akute Effekte auf Migräneattacken sind nicht ausreichend untersucht.
  • Invasive Verfahren der Neurostimulation werden zur Prophylaxe nicht empfohlen.
  • Nichtinvasive Stimulationsverfahren können angesichts der guten Verträglichkeit eingesetzt werden, wenn eine medikamentöse Prophylaxe abgelehnt wird.
  • Die chirurgische Durchtrennung des M. corrugator und anderer perikranieller Muskeln wird nicht empfohlen.
  • Der Verschluss eines offenen Foramen ovale wird nicht empfohlen.

Homöopathie

  • Die Homöopathie ist in der Migräneprophylaxe nicht wirksam.

Piercing

  • Piercings sind in der Migräneprophylaxe nicht wirksam.

Verlauf, Komplikationen und Prognose

Komplikationen

  • Komplikationen der Migräne gemäß ICHD-31

Status migraenosus

  • Stark beeinträchtigende Migräneattacke mit Dauer > 72 h1
  • Kopfschmerz mit Merkmalen eines Status migraenosus häufig auch durch Medikamentenübergebrauch ausgelöst.1
  • Therapie durch einmalige Gabe von Kortikoiden (Prednison 50–100 mg oder Dexamethason 4–8 mg)5

Anhaltende Aura ohne Hirninfarkt

  • Aurasymptome mit Dauer > 1 Woche ohne Nachweis eines Hirninfarktes in der Bildgebung1
  • Selten, häufig bilateral1

Migränöser Infarkt

  • Typische Migräneattacke mit einem oder mehreren Aurasymptomen und verbunden mit nachgewiesener Läsion in der zerebralen Bildgebung1
  • Assoziation zwischen Migräne mit Aura und kryptogenem Schlaganfall vor allem bei jüngeren Frauen1,47-48

Epileptischer Anfall, auragetriggert

  • Seltenes Phänomen, als Migralepsie bezeichnet1

Verlauf und Prognose

  • Schweregrad und Frequenz der Migräneattacken nimmt mit zunehmendem Alter ab.12
  • Abnahme der Migräneprävalenz in der Allgemeinbevölkerung vor allem nach dem 40. Lebensjahr49
  • Während in der Perimenopause die Migräne sich verschlechtern kann, nimmt in der Postmenopause die Prävalenz ab.50-51
  • In einer Longitudinalstudie zeigte sich nach 10 Jahren:49,52
    • ein Rückgang der Kopfschmerztage bei der Hälfte der Patient*innen um 50 % oder mehr
    • ein völliges Sistieren der Attacken bei 8 %
    • eine günstige Beeinflussung der Prognose bei hausärztlicher oder neurologischer Betreuung.

Patienteninformationen

Patienteninformationen in Deximed

IQWIG und DMKG

  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG). Gesundheitsinformation.de: Migräne (aktualisiert 2015)
  • Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG): Kopfschmerzkalender (Stand 2016)

Weitere Informationen

Illustrationen

Ausbreitung der Migräne, von vorn
Ausbreitung der Migräne, von vorn
Ausbreitung der Migräne, von der Seite
Ausbreitung der Migräne, von der Seite

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie. Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne. AWMF-Leitlinie Nr. 030-057. S1, Stand 2018. www.awmf.org

Literatur

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Autor*innen

  • Michael Handke, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin, Freiburg i. Br.
  • Die ursprüngliche Version dieses Artikels basiert auf einem entsprechenden Artikel im norwegischen hausärztlichen Online-Handbuch Norsk Elektronisk Legehåndbok (NEL, https://legehandboka.no/).

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