Vogelflöhe

Neben der bei uns häufigsten Flohart, dem Katzenfloh, existieren weitere Floharten. Insbesondere beim Reinigen von Nistkästen oder in Hühnerställen besteht die Möglichkeit, mit Vogelflöhen in Kontakt zu kommen.

Wo kommen Vogelflöhe vor?

Die Vogelflöhe, die mit verschiedenen schwer zu unterscheidenden Arten in Europa vertreten sind, halten sich bevorzugt in Vogelnestern auf. Wenn diese im Spätsommer von den Vögeln verlassen werden bzw. im Frühjahr vor dem Eintreffen der Vögel, suchen die Flöhe einen Ersatzwirt und treffen dabei auf den Menschen.

Von den Vögelflöhen kommt der Mensch am ehesten in Kontakt mit den an Hühnern lebenden Arten Ceratophyllus gallinae und Echnidophaga gallinaceabzw. der auf der Taube vorkommenden Art Ceratophyllus columbae.

Vogelflöhe halten sich in Vogelnestern mit trockenem Nestklima und in Vogelhäuschen, unter Dachziegeln und in Ventilen in der Wand auf. Sie verteilen sich in den Nestern vieler Vogelarten im ganzen Land. Andere Vogelfloharten halten sich in Nestern auf dem Boden auf (z. B. im Hühnerhaus). Vogelflöhe vermehren sich im Frühjahr und legen ihre Larven in Nestern mit Jungvögeln ab. Als Erwachsene überwintern die Flöhe im Kokon im Vogelnest. Im nächsten Frühjahr, zwischen März und Juni, kriechen die Flöhe hinaus zum Nesteingang und warten darauf, auf einen Vogelwirt zu springen. Sie springen nicht nur auf Vögel, sondern auch auf Menschen, Katzen und andere, die den Brutplatz stören. Flöhe, die von ihrem Wirtstier fallen, landen auf dem Boden unter dem Nest, wo sie auf den nächsten Wirt warten. Solche Flöhe springen auf u. a. auf die Beine des Menschen oder vorbeikommende Tiere. Katzen können so den Vogelfloh ins Haus bringen.

Flöhe sitzen lieber dicht bedeckt, wenn sie essen. Bei Menschen befinden sich die Bisse daher besonders an den Stellen, wo Kleidung und Socken eng anliegen, zum Beispiel an der Taille und den Knöcheln. Die Bissspuren tauchen in der Regel in Gruppen oder Reihen auf. Oft kann man beobachten, dass nur einzelne Personen in einer Familie gebissen werden. Insbesondere Frauen und Kinder können betroffen sein; vielleicht weil sie eine dünnere Haut als Männer haben. Darüber hinaus bestehen große individuelle Unterschiede bei den tatsächlichen Hautreaktionen auf Flohbisse. Einige haben über einen längeren Zeitraum große sichtbare Hautreaktionen und starken Juckreiz, andere merken kaum etwas.

Wie wird man die Flöhe los?

Es gibt viele Situationen, die dazu führen, dass eine Person Vogelflöhe bekommt. Um sie loszuwerden oder zu verhindern, dass sie ins Haus kommen, sollten Vogelnester aus dem Vorjahr aufgespürt und entfernt werden.

  • Der Ort des Nests sollte vor und nach der Entfernung mit Insektenspray behandelt werden, ebenso der Boden unter dem Nest.
  • Das Besprühen der Zimmer in der Hütte oder im Haus ist zwecklos. Vogelflöhe können sich nicht länger als ein bis zwei Wochen in beheizten Innenräumen aufhalten. Sie trocknen aus und sterben, ohne in der Lage zu sein, sich zu vermehren. In unbeheizten Hütten überleben sie dagegen länger.
  • Die neuen Vogelnester sollten möglichst zwei bis drei Wochen, nachdem die Jungvögel flügge geworden sind, entfernt werden. Verwenden Sie Regenkleidung damit die Flöhe abprallen und nicht in den Pullover krabbeln. Legen Sie das Nest direkt in einen Plastikbeutel.

Es ist nicht bekannt, ob Vogelflöhe Krankheiten auf den Menschen übertragen.

Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  • Mehlhorn H. Die Parasiten des Menschen. Springer-Verlag 2012. books.google.de

Autor*innen

  • Hannah Brand, Ärztin, Berlin

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Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Flohbisse. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

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