TUG (Timed-up-and-go-Test)

Zweck des Tests

  • Sofern nicht anders gekennzeichnet, basiert der Abschnitt auf dieser Referenz.1
  • Der Timed-up-and-go-Test ist ein Screeningtest für Menschen mit Mobilitätseinschränkung.
  • Er erlaubt die Beurteilung von
    • Gleichgewicht
    • Gehgeschwindigkeit
    • und allgemeiner Funktionsfähigkeit.
  • Er liefert bei geriatrischen Patient*innen Hinweise auf Sturzneigung und Gehprobleme.
    • Eine zuverlässige Beurteilung des Sturzrisikos ist mit dem Timed-up-and-go-Test alleine nicht möglich.2-4 Näheres siehe den Abschnitt „Mobilität und Sturzprävention“ im Artikel Geriatrische Untersuchung.
  • Der Test kann zeigen, ob die Person Mobilitätshilfen benötigt.

Erforderliches Material

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
  • Stuhl mit Armlehnen, Sitzhöhe ca. 46 cm
  • Stoppuhr
  • Markierte Gehstrecke von 3 m ab den vorderen Stuhlbeinen (Kennzeichnung durch Klebeband auf dem Boden o. Ä.)

Vorbereitung

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.2
  • Die Person trägt ihre gewohnten Schuhe.
  • Sie kann ggf. das Gehhilfsmittel verwenden, das sie im Alltag benutzt.
  • Sie sitzt zurückgelehnt auf dem Stuhl, die Arme ruhen auf den Armlehnen.

Durchführung des Tests

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.5
  • Die untersuchende Person misst mit einer Stoppuhr, wie lange die Testperson benötigt, um sich vom Stuhl zu erheben, 3 m zu gehen, sich umzudrehen und sich wieder zu setzen.
  • Die Testperson wird darauf hingewiesen, dass die Zeit gestoppt wird und dass sie Gelegenheit haben wird, sich auf den Beginn des Tests vorzubereiten, während das Signal „Fertig – Los“ gegeben wird. Die Zeitmessung beginnt bei „Los“.
  • Die Testperson erhebt sich aus dem Stuhl, geht 3 m geradeaus, dreht sich um, geht zum Stuhl zurück und setzt sich wieder hin.

Auswertung

  • Der Abschnitt basiert auf dieser Referenz.5
  • < 10 sec: Alltagsmobilität uneingeschränkt
  • 11–19 sec: geringe Mobilitätseinschränkung, i. d. R. noch ohne Alltagsrelevanz
  • 20–29 sec: abklärungsbedürftige, funktionell relevante Mobilitätseinschränkung
  • > 30 sec: ausgeprägte Mobilitätseinschränkung, i. d. R. Interventions-/Hilfsmittelbedarf
  • Mögliche Fehlerquelle: Die Person versteht die Anweisungen nicht oder kann sie sich nicht merken.

Quellen

Leitlinien

  • Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). S1-Leitlinie Geriatrisches Assessment der Stufe 2 – Living Guideline. AWMF-Leitlinie Nr. 084-002, Stand 2022. register.awmf.org

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG). S1-Leitlinie Geriatrisches Assessment der Stufe 2 - Living Guideline. AWMF-Leitlinie Nr. 084-002, Stand 2022. register.awmf.org
  2. Barry E, Galvin R, Keogh C, Horgan F, Fahey T. Is the Timed Up and Go test a useful predictor of risk of falls in community dwelling older adults: a systematic review and meta-analysis. BMC Geriatr 2014;14:14. PMID: 24484314 PubMed
  3. Beck Jepsen D, Robinson K, Ogliari G, et al. Predicting falls in older adults: an umbrella review of instruments assessing gait, balance, and functional mobility. BMC Geriatr 2022;22(1):615. PMID: 35879666 PubMed
  4. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Geriatrisches Assessment in der Hausarztpraxis. AWMF-Leitlinie 053-015. S1, Stand 2018 (abgelaufen). www.pmvforschungsgruppe.de
  5. MDK Kompetenz-Centrum Geriatrie. Assessments in der Geriatrie - Bereich Mobilität. Hamburg (letzter Zugriff 29.07.2023). www.kcgeriatrie.de

Autor

  • Thomas M. Heim, Dr. med., Wissenschaftsjournalist, Freiburg

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