PSA

Referenzbereich

  • Gesamtes PSA: < 4,0 ng/ml (Richtwert)

Indikationen

  • PSA dient der Früherkennung, Therapiekontrolle und Nachsorge des Prostatakarzinoms.
  • Gemäß Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie
    • sollen Männer, die mindestens 45 Jahre alt sind, über die Möglichkeit einer Früherkennung informiert werden und über Vor- und Nachteile sowie Folgen der Untersuchung aufgeklärt werden.
    • ist die PSA-bestimmung indiziert bei Männern mit Miktionsbeschwerden nach Ausschluss eines Harnwegsinfektes.
    • ist die PSA-Bestimmung indiziert nach operativer Entfernung eines Prostatakarzinoms im Rahmen der Rezidivprophylaxe.
  • Gemäß Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
    • sollen Männer, die den Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung mittels PSA in der Hausarztpraxis nicht von sich aus äußern, darauf nicht
      aktiv angesprochen werden.
    • sollen diejenigen Männer, die von sich aus nach einer Früherkennung fragen,
      ergebnisoffen über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden.

Probenentnahme und Fehlerquellen

  • Serum, 500 µl
  • Methode: ECLIA
  • Die Blutentnahme wird nach folgenden Zeiträumen empfohlen:
    • frühestens 48 h nach einer Ejakulation
    • vor oder frühestens 1 Woche nach:
      • digital-rektaler Untersuchung
      • Prostatamassage
        • d. h. auch nach rezeptivem Analverkehr
      • einem transrektalen Ultraschall
      • einer Blasenspiegelung
      • intensivem Fahrradfahren.
    • frühestens 6 Wochen nach:
      • einer Prostatabiopsie
      • einer TUR der Prostata.

Bewertung pathologischer Testergebnisse

Weiterführende Informationen finden Sie im Artikel PSA-Erhöhung.

  • Richtwert für radikal prostatektomierte Patienten: < 0,01 ng/ml
  • 0,01–0,10 ng/ml: kontrollbedürftiger Bereich, Graubereich
  • > 0,20 ng/ml: biochemisches Rezidiv
  • Die biologische Halbwertszeit des PSA beträgt 2–3 Tage: Hohe präoperative Werte benötigen daher Wochen bis zur Normalisierung.

Erhöht:

  • Prostata-Ca
  • Benigne Prostatahyperplasie (häufigste Ursache für erhöhte PSA-Werte)
  • Prostatitis
  • PSA ist nicht tumorspezifisch, und ein erhöhter PSA-Wert ist nicht gleichbedeutend mit Prostatakrebs.
  • Mäßig erhöhte PSA-Werte können auf eine gutartige Prostataerkrankung oder eine Harnwegsinfektion zurückzuführen sein – die Messung sollte daher wiederholt werden.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) hat in ihrer Leitlinie für Männer, die eine PSA-Früherkennungsuntersuchung wünschen, das Intervall für die Nachfolgeuntersuchung (sofern keine Indikation für eine Biopsie vorliegt) am aktuellen PSA-Wert und am Alter der Patienten festgelegt:
    • Altersgruppe ab 45 Jahren und eine Lebenserwartung > 10 Jahre
      • PSA < 1 ng/ml: Intervall alle 4 Jahre
      • PSA 1–2 ng/ml: Intervall alle 2 Jahre
      • PSA > 2 ng/ml: Intervall jedes Jahr.
  • Für Männer über 70 Jahre und einem PSA-Wert < 1 ng/ml wird eine weitere PSA-gestützte Früherkennung nicht empfohlen.
  • Im erweiterten Graubereich (3–10 ng/ml) kann die Bestimmung des freien PSA durch Bestimmung des Gesamt-PSA ergänzt und durch Quotientenbildung eine Interpretationshilfe gegeben werden.

Weitere Abklärung und Verlaufskontrolle

  • PSA und freies PSA (Quotientenbildung)

Kosten

  • EBM 32351: € 4,80

Quelle

Labordaten mit freundlicher Genehmigung von Bioscientia, weitere Informationen hier und hier.

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