Cholesterin

Referenzbereich

Gebräuchliche Einheit: mg/dl, SI-Einheit: mmol/l

  • 1 mg/dl = 0,03 mmol/l
  • 1 mmol/l = 38,67 mg/dl

Vorbemerkung zu den Referenzbereichen:

  • Der Begriff „Normwert" suggeriert, bei Überschreiten eben dieses Wertes liege bereits ein pathologischer Zustand vor. Wie es der Hinweis auf den hausärztlichen Risikorechner ARRIBA nahelegt, sind die Lipidwerte abhängig vom Alter auch bei Erwachsenen sehr unterschiedlich verteilt. Und sie besitzen eine ebenfalls sehr unterschiedliche Prädiktion hinsichtlich kardiovaskulärer Erkrankungen.
  • Die Cholesterinwerte lagen 1998 in Deutschland bei 74,9 % der Frauen > 200, bei 34,9 % >250 und bei 9,2 % > 300 mg/dl (> 9,0 mmol/l) . 72,6 % der Männer hatten ein Cholesterin > 200, 32,2 % > 250 und bei 8,3 % > 300 mg/dl (> 9,0 mmol/l). Im DEGS1 (2011) hatten 60,5 % der Frauen einen Cholesterinwert > 190 mg/dl (> 5,7 mmol/l), bei 20,3 % war er > 240 mg/dl (> 7,2 mmol/l). Bei den Männern hatten 56,6 % einen Wert > 190 mg/dl (> 5,7 mmol/l) und 20,3 % einen > 240 mg/dl (> 7,2 mmol/l). 1  
  • Allein diese Zahlen zur Normalverteilung relativieren eine obere Grenze der Referenzwerte von 200 mg/dl (5,2 mmol/l). Hinzu kommt die unterschiedliche Prädiktion: Je älter ein Mensch wird, um so weniger stark steigt sein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen durch ansteigende Lipidwerte.2-3

Für beide Geschlechter:

  • 0 Wochen: < 170 mg/dl (< 5,1 mmol/l)
  • 1 Woche– < 1 Jahr: < 190 mg/dl (< 5,7 mmol/l)
  • 1–15 Jahre: < 210 mg/dl (< 6,3 mmol/l)
  • > 16 Jahre: < 200 mg/dl (< 6,0 mmol/l) 

Indikationen

  • Beurteilung des Arterioskleroserisikos
  • Verdacht auf eine Fettstoffwechselstörung
  • Laut DEGAM-Leitlinie Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovakulären Prävention4 sollte eine Statin-Behandlung als „Fixdosistherapie" in einer Standarddosierung erfolgen. Eine Dosis-Titration auf einen bestimmten LDL-Zielwert hin sollte nicht durchgeführt werden.

Probenentnahme und Fehlerquellen

  • Serum, 1 ml
  • Methode: Photometrie
  • Die Blutentnahme sollte nüchtern (ca. 12 Stunden Nahrungskarenz) erfolgen.
  • Langes Stauen vermeiden.

Bewertung pathologischer Testergebnisse

Erhöht:

  • Primäre und sekundäre Hyperlipoproteinämien

Weitere Abklärung und Verlaufskontrolle

  • Triglyceride, HDL- und LDL-Cholesterin

Kosten

  • EBM 32060: € 0,25

Quellen

  • Labordaten mit freundlicher Genehmigung von Bioscientia, weitere Informationen hier.

Literatur

  1. Scheidt-Nave C, Du Y, Knopf H, Schienkiewitz A, Ziese T, Nowossadeck E, Goswald A, Busch MA. Verbreitung vonFettstoffwechselstorungen bei Erwachsenen in Deutschland. Bundesgesundheitsbl. 2013; 56:661–7. www.ncbi.nlm.nih.gov
  2. Krumholz HM, Seeman TE, Merrill SS, et al. Lack of association between cholesterol and coronary heart disease mortality and morbidity and all-cause mortality in persons older than 70 years. JAMA. 1994;272(17):1335-1340 www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Ravnskov U, Diamond D, Hama R et al. Lack of an association or an inverse association between low-density lipoprotein cholesterol and mortality in the elderly: a systematic review BMJ Open 2016;6:e010401. www.ncbi.nlm.nih.gov
  4. Hausärtzliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Leitlinie Nr. 053-024, Stand 2016. www.awmf.org

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